Das A und das O
Ich bin das A und das O, spricht der Herr,
der da ist und der da war und der da kommt,
der Allmächtige. Offenbarung 1:8
Wir leben jetzt noch in der Gnadenzeit, der Brunn des
Heils ist uns noch geöffnet, der in das ewige Leben hin-
überquillt, uns allen ruft noch die Stimme der göttlichen
Liebe zu: Kommet und trinket das Wasser des Lebens um-
sonst. Aber wie bald kann sich das ändern, oder ist der
Mensch nicht wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen
wie des Grases Blume?
Wie mancher unter uns, der noch
jung und stark und frisch aussieht, könnte das nächste
Neujahr nicht mehr erleben! Ach daß man dann, wenn
man ihn nicht mehr sieht, sagen könnte: Er ist eingegangen
zu seines Herrn Freude. Wie können wir uns aber besser
auf dieses Eingehen in die Ruhe des Herrn vorbereiten, als
wenn wir uns mit dem Herrn Jesu recht bekannt und ver-
traut machen?
So wollen wir uns also ihn recht vergegenwärtigen,
ihn in seiner unbe schreiblichen Größe und in seiner liebevollen
Sanftmut recht vor das Herz stellen. Wer ist denn Jesus?
Ein König ist er und ein König, dem kein König gleicht,
ein König aller Könige und ein Herr aller Herren. Die irdischen Könige
und die Großen dieser Welt müssen mit der Zeit vergehen,
Krone und Zepter fallen von ihrem Haupt und aus ihren
Händen alle irdische Herrlichkeit; aller Reichtum ist Staub,
den die Motten und der Rost verzehren, denn die Welt
muß vergehen mit all‘ ihrer Lust. Aber die Tochter Zion hat
einen König, der nicht vergeht, des Stuhl währet von
Ewigkeit zu Ewigkeit. Was Menschenhände gebaut und
gegründet haben, ist niemals so fest, daß es nicht durch die
Zeit zerstört würde, ja selbst die Berge und Felsen, die
doch so fest zu stehen scheinen, werden einmal fallen,
aber der König, der auf Zion thront, bleibt derselbige und
seine Jahre nehmen kein Ende. Er hat uns geschaffen, er
hat in Gethsemane und auf Golgatha durch seinen heißen
Kampf die alte Schlange unter seine Füße getreten und
Sünde, Tod, Teufel und Hölle auf ewig zuschanden ge-
macht; nun ist er wieder hingegangen und hat seinen
Thron wieder eingenommen und wird einst kommen zu
richten und zu streiten mit Gerechtigkeit.
Sehet, das ist Jesus Christus. Er ist unser König.
Jesus Christus herrscht als König, alles wird ihm untertä-
nig, alles legt ihm Gott zu Fuß; aller Zunge soll bekennen,
Jesus sei der Herr zu nennen, dem man Ehre geben muß.
Ich auch auf der tiefsten Stufen, ich will glauben, reden,
rufen, ob ich schon noch Pilgrim bin: Jesus Christus
herrscht als König, alles sei ihm untertänig; ehret, liebet,
lobet ihn!
Herkunft: Ludwig Hofacker