„Vor einigen Jahren lernte ich einen jungen Mann kennen, der total anders war als alle anderen. Er hieß Mike O`Hara und war Anfang Zwanzig. Er hatte Knochenkrebs im Endstadium. Aber das war nicht das Ungewöhnliche an ihm.
Es war seine Einstellung zum Leben und zum Tod, über die ich staunte. Sein Humor war verblüffend. Kurz nach dem Verlust aller Haare (durch die Chemotherapie) zum Beispiel ging Mike auf eine Faschingsparty, verkleidet als Deoroller. Sein kahler Kopf war die Roll-onKugel. Trotz seines Humors war mir in Mikes Gegenwart immer etwas unwohl, weil ich mir ständig bewusst war, dass er nur noch ein paar Monate zu leben hatte.
Eines Tages, als wir zusammen essen waren, fiel Mike meine Gezwungenheit auf. „Was ist los mit dir?“ fragte er. „Glaubst du, das ist ansteckend?“ Er zeigte auf seine spiegelblanke Glatze. Als meine Antwort ausblieb, lachte er und rieb sich mit den Händen am Kopf. Dann beugte er sich plötzlich vor und strich mir über das Haar. „Es ist tatsächlich ansteckend!“ brüllte er.
Jetzt schauten alle im Restaurant uns zu.“Ich weiß, warum du so nervös bis“, fuhr er ruhiger fort. „Weil ich bald sterbe, stimmt´s?“
Sein Gesicht verschwamm vor meinen Augen, weil mir die Tränen kamen, und ich nickte. Zum Sprechen war ich viel zu überwältigt. Dann sagte Mike etwas, das ich nie vergessen werde. Er beugte sich vor und flüsterte: „Ken, wir sterben beide. Der einzige Unterschied zwischen uns ist, dass Gott mir verraten hat, wann. Wir könnten aus diesem Restaurant kommen, und du wirst von einem VW-Käfer angefahren und kommst eher in den Himmel als ich. Hab´keine Angst vor dem Sterben, Ken. Wir sind Christen. Wir haben nichts zu verlieren! „