Gott ist Liebe
“Und um dieses bete ich, dass eure Liebe noch mehr und mehr überströme in Erkenntnis und aller Einsicht,” Philipper 1:9
Gott sei Dank, es gibt etwas, was immer reicher werden kann, was nie sein letztes Ziel erreicht und niemals fertig sein wird. Das ist die Liebe. Paulus hat um sie gebetet, nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Gemeinde. Er bittet um sie; denn die Liebe ist nicht ein Erzeugnis und Merkmal der Natur. Gott ist sie und Gott gibt sie und darum muss sie erbeten sein. Nun haben wir einen Gebetsstoff, der uns nie ausgehen kann. Wie klein und arm ist unsere Liebe, die meine, aber auch die unserer ganzen Christenheit!
Sie ist umwölkt durch die dichten Nebel unserer Eitelkeit und gefesselt durch die harten Stricke unserer Eigensucht. Wie mehrt sie uns Gott? Durch Erkenntnis und Wahrnehmung. Unsere Blindheit ist ein mächtiger Feind unserer Liebe.
Die erste Bedingung für sie ist, da wir sehen lernen. Denn die Liebe wendet uns den anderen zu und macht, dass wir sie suchen. Wir finden sie aber nicht mit geschlossenen Augen, träumender Seele und fabelnden Gedanken. Das ist der tiefe Ernst in unserer Bemühung, unsere Gedanken hell zu machen, damit sich unserer Bemühung, unsere Gedanken hell zu machen, damit sich uns die Welt in ihrer wahren Gestalt zeige.
Nur so entsteht die Liebe, freilich nicht dann, wenn einzig die Welt uns sichtbar ist, wohl aber dann, wenn unser Blick auf den gebenden Gott gerichtet ist. Dann sehen wir die Not und die Hilfe, den Hunger und die Speise, das Bedürfnis und die Gabe, und nun geht die Liebe an ihr Werk.
Ich gehorche Deinem Wort und bitte um das, worum es mich bitten heißt. Bitte ich um die Liebe, so weiß ich, dass ich es nach Deinem Willen tue. Töte die kranke Eigensucht in mir. Es wird mir wehtun, aber ich will es leiden. Deine Gabe, die Liebe, ist für alles der köstliche Ersatz; sie verschafft mir das Leben und sie verherrlicht Dich. Amen.
Herkunft: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938)
MERKMALE DER LIEBE GOTTES
Echte Liebe zu Gott kommt auf vielerlei Weise zum Ausdruck. Hier sind einige der Hauptmerkmale:
Sie sehnt sich nach persönlicher Gemeinschaft mit Gott (Psalm 42:1-2; 73:25).
Sie vertraut Gottes Kraft und stellt sich unter seinen Schutz (Psalm 31:23).
Sie kennt einen Frieden, den nur Gott schenken kann (Psalm 119:165; Johannes 14:27).
Sie ist sensibel für den Willen und die Ehre Gottes (Psalm 69:9).
Sie liebt die Menschen, die Gott liebt (1. Johannes 4:7-8; 20-21).
Sie hasst, was Gott hasst (1. Johannes 2:15).
Sie sehnt sich nach der Wiederkunft Christi (2. Timotheus 4,8).
Das mit Abstand wichtigste Erkennungsmerkmal ist jedoch der Gehorsam gegenüber Gott (Johannes 14:21; 1. Johannes 5:1-2).
Nur weil Gott uns zuerst geliebt hat, sind wir in der Lage, all diese Facetten der Liebe auszuleben (1. Johannes 4:7,10,19).