Ruhe in einer unruhigen Welt
Das menschliche Herz sehnt sich nach Ruhe. Es sehnt sich nach Frieden und Geborgenheit – Zustände, die dieser Welt weitgehend fremd sind. Doch das Sehnen des menschlichen Herzens bleibt bestehen – persönlich, in Familien, in Völkern, zwischen Nationen.
Schaut man heutzutage in diese Welt, so sieht man nichts als Unruhe und Unfrieden – Uneinigkeit auf jeder Ebene des menschlichen Miteinanders. Doch um diese traurige Feststellung zu machen, brauchen wir nicht allzu weit zu gehen. Ein Blick in unser eigenes Herz genügt, um dieses niederschmetternde Bild zu bestätigen.
Die Unruhe und der Unfrieden in dieser Welt sind – wie wir bereits gesehen haben – keine besondere Erscheinung unserer Tage, mögen sie in unserer Zeit auch zunehmen. Nein, sie sind so alt wie der Mensch selbst. Sie gehen zurück auf den Sündenfall des ersten Menschenpaares und haben sich bis in unsere Tage fortgesetzt. Der Ungehorsam des ersten Menschen unterbrach die Gemeinschaft mit seinem Schöpfer-Gott und das Urteil Gottes lautet seitdem: „Kein Friede den Gesetzlosen!“ (Jesaja 48:22; Jesaja 57:21). Mag der Mensch sich noch so um Frieden bemühen, ihn zuweilen sogar vortäuschen, das Urteil Gottes ist unabänderlich und bleibt bestehen (vgl. Jeremia 6:14).
Für die Gläubigen der Jetztzeit gilt – wie bereits der Prophet Micha in Bezug auf das irdische Volk Gottes schreibt:
„Macht euch auf und zieht hin! denn dieses Land ist der Ruheort nicht“ (Micha 2:10). Das Bürgertum der Gläubigen ist in den Himmeln, „von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten“ (Philipper 3:20).
Der Herr wird wiederkommen und uns in die Wohnungen des Vaterhauses einführen (vgl. Johannes 14:2-3) „Und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein“ (1. Thessalonicher 4:17 b).
Das ist die wahre Hoffnung der Gläubigen.
Doch auch für diese Erde wird eine Zeit kommen, in der Ruhe und Frieden herrschen werden, ein „Werk“ der dann unter der Regierung von Jesus Christus für tausend Jahre herrschenden Gerechtigkeit (vgl. Jesaja 9:7; Jesaja 32:1; Jesaja 32:17).
„Und Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein“ (Jesaja 11:5). Es wird eine Zeit unaussprechlicher Freude sein, wie diese Erde sie noch nie gesehen hat (vgl. Jesaja 35:10; Jesaja 51:11).
Der Herr wird zum Wohlgefallen und zur Freude Gottes über diese Erde regieren. Dann wird sich auch das erfüllen, wovon Jesaja in Kapitel 53 Vers 10b prophetisch spricht: „Und das Wohlgefallen (oder der Wille) Jehovas werden in seiner Hand gedeihen.“ (Jesaja 53:10 b)
Ja, nach Jahrtausenden von Unruhe und Unfrieden wird für diese Erde endlich eine Zeit nie da gewesener Ruhe anbrechen, in der die Menschen in Frieden und Wohlstand leben werden. Dann wird auch der Überrest des irdischen Volkes Gottes nach einer Zeit großer Drangsal zur Ruhe gekommen sein und seine lang ersehnte „Sabbatruhe“ genießen (vgl. Hebräer 4:9).
„Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, von ihm kommt mir Hilfe. Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; darum werde ich nicht wanken.“ (Psalm 62:2-3)
„Bei Gott ist mein Heil, meine Ehre; Gott ist mein schützender Fels, meine Zuflucht. Vertrau ihm, Volk Gottes, zu jeder Zeit! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Denn Gott ist unsere Zuflucht.“ Psalm 62:8–9:
„Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach.“ (Offenbarung 14:13).
Hier ist ein weiterer Bibelvers aus der Offenbarung. Ich beabsichtige nicht, hier detailliert auf die Offenbarung einzugehen. Der Vers passt zu den Worten Jesu:
„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch Ruhe geben.“ (Matthäus 11:28 Zürcher Übersetzung).
Während Jesus Menschen dazu aufrief, zu ihm zu kommen, geht es in obigem Wort aus der Offenbarung um Leute, die „in dem Herrn“ sind. Der Vers beschreibt, was es bringen kann, wenn sich jemand tatsächlich an Jesus wendet und ihm sein Leben übergibt.
Die Formulierung „in dem Herrn“ deutet auf eine intensive Beziehung und Verbundenheit eines Gläubigen zu seinem Meister. Freilich deutet das Wort „Herr“ weit über Jesus als wahren Menschen hinaus. Jesus war nicht nur ein Lehrer und Rabbi. Er war auch mehr als ein Prophet.
Er ist der eingeborene Sohn des allmächtigen Vaters.
Aus Ehrfurcht vor Gott sprachen die Juden den Namen Gottes nicht aus. Wenn sie in den Heiligen Schriften lasen und dort die Konsonanten des Gottesnamens JHW standen, sprachen sie stattdessen das hebräische Wort für ‚Herr‘ aus.
Mir kommt eine andere Bibelstelle in den Sinn. Dort geht es auch um diese innige Beziehung eines Gläubigen zu Gott dem Herrn.
Jesus spricht in bildhaften Worten: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15:5).
„Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.“ (Johannes 15:4).
Zu welchem Zweck pflanzen Menschen Weinstöcke? Sie möchten gerne Trauben ernten.
Hier vergleicht Jesus seine Jünger mit Weinreben. Nur in der engen Verbindung zum Weinstock, zu Gott dem Sohn, können sie Traubenfrüchte hervorbringen. Eine Rebe, die nicht den lebensspendenden Saft aus der Pflanze bezieht wird absterben.
Jesus sagt über Gott den Vater, den er als den wahren Weingärtner bezeichnet:
„Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe.“ (Johannes 15:2).
Vor Gott zählt was wir aus der engen Verbindung mit Jesus Christus heraus tun. Nur aus dieser Beziehung zu Jesus als unserem Herrn und Erlöser erwächst uns die Kraft, um so zu leben wie Gott es von uns möchte.
Durch Jesus empfangen wir Vergebung unserer Sünden. Dadurch werden wir in Gottes Augen neue Menschen. Wir bekommen eine wahre Beziehung zu Gott. Durch Jesus können die Früchte in unserem Leben wachsen, die Gott an uns sucht. Solche Werke haben vor Gott Bestand.
Eingangs haben wir gelesen, dass wer in dem Herrn stirbt, bei Gott Ruhe finden wird:
„denn ihre Werke folgen ihnen nach.“ Hier geht es um Menschen, die auf den Heilandsruf in Matthäus 11:28-30 eingegangen sind.
Herkunft: Daniel Melui und christenfindenruhe.com