Nie zuvor hat eine Krankheit die ganze Welt in die Knie gezwungen wie im Frühjahr 2020, in dem das Corona-Virus das öffentliche Leben zum Stillstand brachte. Der Shutdown wurde verordnet, Veranstaltungen wurden abgesagt, Universitäten, Schulen und Kitas geschlossen. Fußballspiele fanden vor leeren Rängen statt. Gottesdienste waren verboten – das gab es noch nicht einmal in Kriegszeiten.
Eine hochmobile Gesellschaft, bei der weltweit pro Tag 130 000 Flugzeuge mit 12 Millionen Passagieren die Kontinente verbinden, befand sich plötzlich im Stand-by-Modus. Dies war ein so gravierender Einschnitt, dass jeder auf dem gesamten Globus darin einbezogen wurde. Die Wucht, mit der die Menschheit plötzlich von allem betroffen war, stellte damit sogar die Klimadebatte in den Schatten.
Wir wurden überrascht im Kontext unserer Normalität – mitten hinein in unser sorgloses Alltagsleben. Wir haben Reisen gebucht und Familienfeiern geplant, alles musste kurzerhand abgesagt werden. Dazu gehören auch die großen Veranstaltungen, wie die Olympiade in Tokio, die Passionsspiele von Oberammergau, die Leipziger Buchmesse oder das Münchener Oktoberfest.
Was uns bisher selbstverständlich erschien, war plötzlich außer Kraft gesetzt.
Das Leben, wie es seinen gewohnten Gang ging, gab es mit einem Mal nicht mehr: kein Fußball, keine Konzerte, kein Theater, keine Vortragsveranstaltungen, keine Gottesdienste. Kurz und bündig gab es nur noch die Worte „abgesagt“ oder „geschlossen“. Die verordneten Maßnahmen, um die Menschen vor dem Corona-Virus zu schützen, haben die Straßen und die von Touristen überfüllten öffentlichen Plätze leergefegt. Das florierende wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben war lahmgelegt und hinter verschlossene Türen oder ins Internet verlagert. Nie zuvor in unserer Geschichte wurden grundgesetzlich verbürgte Freiheitsrechte, die wir als so elementar wahrgenommen haben – wenn auch durch gesundheitliche Vorsichtsmaßnahmen – schrittweise eingeschränkt.
Der Mikrobiologe und Präsident des Robert-Koch-Instituts in Berlin Lothar H. Wieler äußerte sich am 14.04.2020 in einer ZDF-Sendung zur Corona-Krise wie folgt: „Diese Pandemie gab es bisher nicht. Wir haben keine Blaupause, nach der wir handeln könnten. Die Krankheit ist neu.“ Dies offenbart die ganze Hilflosigkeit.
Die Corona-Krise bewirkte in allen Ländern eine ungeahnte Wirtschafts- und Finanzkrise, deren Ausmaß noch gar nicht abgeschätzt werden kann.
Für das größte Hilfspaket in der Geschichte der Bundesrepublik zum Kampf gegen Corona werden die öffentlichen Haushalte derzeit (Stand: 23. April 2020) mit 453 Milliarden Euro belastet. Zusätzlich geben Bund und Länder Garantien über fast 820 Milliarden Euro. Das sind zusammen etwa 1,2 Billionen Euro. Das ist dreimal so viel Geld, wie der Bund sonst in einem ganzen Jahr ausgibt. Von 2023 an ist der Bund verpflichtet, pro Jahr fünf Milliarden Euro an Corona-Verbindlichkeiten zu tilgen. Erst bis zum Jahr 2043 können die Corona-Lasten abgetragen sein.
Wir suchen nach einer Erklärung für diese Pandemie. Wer gibt sie uns?
Die Kirchen gaben uns keine Antwort
Der Historiker Prof. Michael Wolffsohn beklagt in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 20.04.2020 das Schweigen der Kirche: „Ich jedenfalls habe keine theologisch tiefgehende Interpretation dieser Pandemie seitens führender Geistlicher registriert.“
Die „Welt am Sonntag“ titelte: „Wird die Corona-Krise zum Offenbarungseid für die Kirchen?“ In dem Artikel heißt es: „Die Selbstbeschränkung der Kirchen mutet seltsam an in einer Zeit, in der Orientierung mehr denn je gefragt ist. In der Friedensbewegung, in der Nachrüstungsdebatte, im Widerstand gegen die Atomkraft, im Kampf für Solidarität mit der Dritten Welt und gegen Hartz IV in Deutschland waren die christlichen Kirchen … immer ganz vorn mit dabei. Von der ehemaligen Bischöfin und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, konnte man über Jahre zu fast jedem Thema eine Stellungnahme oder sogar eine Belehrung erwarten. Oft auch ungefragt. Jetzt gibt sie sich wortkarg.“ [zitiert in ideaSpektrum 16.2020, S. 11]
So wenden wir uns der Bibel zu – oder anders gefragt: Was sagt uns Gott zu alledem in seinem Wort?
1. Wir leben in einer gefallenen Welt
Wir leben in einer Welt, in der unser Leben eine 100-prozentige Sterblichkeitsrate aufweist. Alles ist hier der Vergänglichkeit unterworfen. In dieser Schöpfung sind etwa 20 Millionen verschiedene Gifte bekannt. Schlangengifte haben eine so hochkomplexe Chemie, dass selbst die besten Chemiker nicht in der Lage sind, diese chemischen Verbindungen zu synthetisieren. Wer diese Welt mit all den schlimmen Dingen interpretieren will und dabei den Sündenfall am Anfang der Menschheitsgeschichte ignoriert, gelangt stets zu Fehldeutungen. Alle menschlichen Versuche, hier ein irdisches Paradies zu bauen, sind stets misslungen. Der Grund dafür ist die Sünde mit ihrem Gesetz: „Der Sünde Sold ist der Tod“ (Römer 6,23, Die Bibel). Darum gibt es in dieser Welt so viele Kriege, so viel Hass, so viele Krankheiten und den Tod. In diesen Corona-Zeiten wird uns dies ganz neu bewusst.
2. Gemäß der Mehrheitsmeinung hat Gott mit Corona nichts zu tun
In unserer Zeit ist es üblich geworden, nur noch einseitig von der Liebe Gottes zu predigen; die Gerichte Gottes werden weithin ausgeklammert. Die Bibel hingegen zeigt uns, dass beispielsweise die Sintflut mit Millionen von Toten von Gott verursacht wurde, ebenso der Untergang von Sodom und Gomorra oder die Zerstreuung des Volkes Israel in alle Welt.
Kann man Gott in der Corona-Krise so einfach beiseiteschieben, wie das landauf – landab die Politiker und Kirchenoberen tun?
Für eine solche Denkweise sei hier stellvertretend der Magdeburger katholische Bischof Gerhard Feige mit seinem Beitrag in „Christ und Welt“, Nr. 17 vom 16. April 2020 genannt. Er zitiert „das jüngste gemeinsame Wort der katholischen, evangelischen und orthodoxen Kirche in Deutschland“, worin gesagt wurde: „Krankheit ist keine Strafe Gottes – weder für Einzelne noch für ganze Gesellschaften, Nationen und Kontinente oder gar für die ganze Menschheit. Krankheiten gehören zu unserer menschlichen Natur als verwundbare und zerbrechliche Wesen.“
Der Gott, der sogar die Haare auf unserem Haupt zählt (Matthäus 10,30, Die Bibel) und der jeden der 10 hoch 25 Sterne mit einem eigenen Namen versieht (Psalm 147,4), den ignorieren wir bei einem so weltweiten Geschehen wie diese Corona-Pandemie. Oder haben wir Gott schon für tot erklärt (Nietzsche)?
Nichts ist dringender als die Aussagen der Bibel zu beachten, denn nur von dorther werden wir zu einer angemessenen Beurteilung der Lage kommen. Haben wir im Zusammenhang von Dürrezeiten und Überschwemmungen schon einmal bedacht, was in Hiob 12,15 steht? „Siehe, wenn er das Wasser zurückhält, so wird alles dürr, und wenn er’s loslässt, so wühlt es das Land um.“
3. Der vergessene Gott
Betrachten wir im Zusammenhang unseres Themas einmal den Ist-Zustand um das Geschehen in Deutschland. Im Jahr 2019 gab es in Deutschland 100 000 Abtreibungen – nach der Bibel ist das Mord. Die biblische Wahrheit des Schöpfungsberichtes haben wir einseitig und flächendeckend durch die wissenschaftlich nicht haltbare Evolutionslehre ersetzt. Ist uns bewusst, was wir damit angerichtet haben?
Indem wir sein Wort – die Bibel – ablehnen oder für nichtig erklären, bezichtigen wir Gott der Lüge.
Die Klimadiskussion nimmt Züge einer Ersatzreligion an. Mit der staatlich sanktionierten „Ehe für alle“ haben wir Gottes Gebot missachtet. Der frühere Bundespräsident Christian Wulff behauptete zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung in Bremen: „Der Islam gehört zu Deutschland.“ Mit solchen beklagenswerten Äußerungen öffnen wir ganz bewusst dem Islam Tür und Tor. Wie antichristlich diese Religion ist, wird deutlich an der strikten Ablehnung des Kreuzes. Im Koran werden Ungläubige – aus islamischer Sicht sind damit Christen, Juden und Atheisten gemeint – als die schlechtesten Geschöpfe bezeichnet, die noch unter dem Vieh stehen (Sure 8,57; Sure 98,6).
Wer dazu beiträgt, dass der Islam zu Deutschland gehört, trägt dazu bei, dass Deutschland zum Islam gehört. Die Liste des Fehlverhaltens könnte noch beliebig fortgesetzt werden. Wir tun so, als wenn es Gott gar nicht gäbe. Oder haben wir uns einen Märchenbuchliebergott zurechtgeschneidert – wie ihn der Nachkriegsdichter Wolfgang Borchert bezeichnete – der für nichts mehr zuständig ist? Wir sind ein gottloses Land geworden. Würden wir an einem belebten Platz einer Großstadt eine Meinungsumfrage starten und die Passanten befragen: „Glauben Sie an Jesus Christus als den gekreuzigten und auferstandenen Herrn, und haben Sie sich in einer persönlichen Entscheidung bewusst zu ihm hingewandt?“. Wie viele würden wohl mit einem eindeutigen JA antworten? Wir würden sehr deutlich unter der „5-Prozent-Klausel“ bleiben.
Sollte Gott zu alledem schweigen? In Galater 6,7 heißt es: „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.“
4. Corona hat sehr viel mit Gott zu tun!
Wir betrachten im Angesicht der Aussagen unter Punkt 3 nun das, was Gott dem König Salomo offenbarte: „Siehe, wenn ich den Himmel verschließe, dass es nicht regnet, oder die Heuschrecken das Land fressen oder eine Pest unter mein Volk kommen lasse und dann mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen“ (2. Chronik 7,13-14, Die Bibel).
Hier lässt uns Gott wissen, dass Er in allem der Handelnde ist und bleibt. Er ist es, der den Regen zurückhält, der eine Heuschreckenplage über das Land bringt, der flächendeckende Waldbrände und Tsunamis zulässt und der eine Seuche (z.B. Pest, Corona) schickt. Corona hat also doch etwas mit Gott zu tun!
Alle diese Beobachtungen mögen wir versuchen, wissenschaftlich oder durch menschliches Versagen zu erklären oder gar dem Zufall zuzuschreiben. Wir liegen dabei genauso daneben, als wollte jemand das dreieinhalbjährige Ausbleiben des Regens zur Zeit Elias meteorologisch begründen (Jakobus 5,17-18, Die Bibel).
Durch den Propheten Amos 3,6 wird recht drastisch gesagt: „Ist etwa ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht tut?“ Ähnlich steht es in Jesaja 45,5a+7: „Ich bin der Herr, … der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der Herr, der dies alles tut.“ Es erstaunt uns sehr, dass Gott sich als Verursacher von Unglücksfällen, Unheil, Seuchen u.a. vorstellt. Diese Aussage ruft im ersten Augenblick unser Entsetzen hervor. Gott lässt das Unglück nicht nur zu – Er ist der Souverän über alle Dinge. Das passt gar nicht so recht in unsere verniedlichende Vorstellung vom „lieben Gott“.
5. Wie redet Gott heute zu uns?
Gott tut nichts willkürlich. Alles hat bei ihm seine Begründung, und oft kündigt er seine Gerichte lange genug im Voraus an, um uns die Möglichkeit zur Umkehr zu geben: „Gott der Herr tut nichts, er offenbare denn seinen Ratschluss den Propheten, seinen Knechten“ (Amos 3,7). So tat es Gott z.B. vor der Sintflut (1. Mose 6,7) oder auch vor dem Untergang von Sodom und Gomorra (1. Mose 18).
In Hebräer 1,1-2 ist gesagt: „Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn (Jesus Christus).“ Auch heute spricht Gott uns persönlich an zwar durch seinen Sohn Jesus Christus.
Wollen wir die Corona-Krise verstehen, dann werden wir auf Jesus verwiesen.
Von ihm heißt es in Lukas 24,45: „Da öffnete er ihnen das Verständnis, so dass sie die Schrift verstanden.“ Wir werden somit auf die Schrift verwiesen, die uns Jesus durch den Heiligen Geist aufschließt. Diese biblische Ausrichtung kann uns davor bewahren, den vielen selbsternannten, aber falschen Propheten, auf den Leim zu gehen.
So können wir nach all den vorangegangenen Überlegungen die berechtigte Frage stellen, ist diese Corona-Pandemie zufällig über diese Welt gekommen, oder ist sie von Gott geschickt? Gott auszuklammern, wäre die absolut falsche Lösung. Wir sind hier mit seinem Handeln in dieser Welt konfrontiert, aber wir können es nicht eindeutig entschlüsseln. Drei Antworten scheinen mir möglich:
- Die Pandemie ist ein Gericht über eine weithin gottlos gewordene Welt.
- Sie ist ein Ruf Gottes zur Umkehr, damit wir Rettung in Jesus finden.
- Sie ist ein Zeichen der baldigen Wiederkehr Jesu. Er hat uns vorausgesagt, dass seinem Kommen die „Wehen“ vorangehen (Matthäus 24,8).
6. Welche Botschaft richtet Gott an uns?
Was lernen wir von dieser Corona-Krise? Als Erstes erkennen wir unsere Hilflosigkeit. Wir müssen uns eingestehen, trotz aller technischen Machbarkeit unsere Grenzen zu erkennen. Es ist unsere Beobachtung, dass dieses Geschehen die gesamte Welt betrifft. Kein Land und keine Personengruppe ist ausgenommen – es trifft Christen und Atheisten, Muslime und Hinduisten, es trifft Junge und Alte, Arme und Reiche, es trifft Gesunde und Vorerkrankte, kurz: jeden!
Wenn Gott so universell zu jedem von uns spricht, dann stellt sich die Frage: Gibt es eine Botschaft, die ebenfalls jedem Erdenbürger gilt? Darauf gibt uns die Bibel eine sehr eindeutige und unmissverständliche Antwort, wie z.B.:
- „Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4).
- „So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden“ (Apostelgeschichte 3,19).
In seiner Schrift „Angst vor dem Virus?“ vergleicht Manfred Röseler das Covid-19-Virus mit einem viel heimtückischeren Virus – und das ist die Sünde. Dieses Virus bringt uns nicht nur den leiblichen, sondern den ewigen Tod (Hölle). Auch vor dieser Katastrophe werden wir in der Bibel im Voraus gewarnt (Offenbarung 21,8), so dass sie niemanden überraschend treffen wird.
Weil Gott die Liebe in Person ist (1. Johannes 4,16), will er uns heilen – wer immer wir auch sind. Durch Jesu Tod und Auferstehung ist die Medizin gegen das Sündenvirus vorhanden. Nun heißt die kurzgefasste rettende Botschaft: „Wer an den Sohn (Gottes) glaubt, der hat das ewige Leben“ (Johannes 3,36). Bekennen Sie dem Gottessohn Jesus die Verfehlungen Ihres Lebens – insbesondere die Lebensweise ohne IHN – und bitten Sie IHN, in Ihr Leben einzutreten. Dann sind Sie heil geworden und haben den Himmel gewonnen.
Wie Sie das ganz praktisch tun können, erkläre ich in dem Video „Wie ich mein Leben Jesus übergebe“: https://wernergitt.de/leben
Direktor und Professor a.D.
Dr.-Ing. Werner Gitt