Dramatische Rettung
So wahr der HERR lebt
1. Samuel 20:3
und deine Seele lebt,
nur ein Schritt ist zwischen mir
und dem Tod!
28. November 1951, 14.00 Uhr. Über die Nordsee peitscht ein schwerer Sturm. Die TEESWOOD, ein Küstenfrachter, verlässt die englische Küste und nimmt Kurs auf Emden. Der Dampfer stammt zwar aus dem Jahr 1915, ist aber modern nachgerüstet. Die 15 Mann an Bord sind Sturm gewöhnt. Sie wissen, dass es eine ungemütliche Fahrt wird, doch keiner von ihnen macht sich zunächst Sorgen. Gegen das Schlingern des Schiffes helfen die eigenen Beine, gegen die Nässe wasserdichte Kleidung und gegen die Kälte warme Unterwäsche.
18.20 Uhr, gute vier Stunden später. Die TEESWOOD wird mit ungeheurer Wucht auf eine Sandbank vor Borkum geschmettert. Das Schiff ächzt und stöhnt, als ob ihm gerade das Rückgrat gebrochen wird. Pausenlos senden die Seeleute SOS. Sie zweifeln nicht, dass ihre Signale gehört und weitergeleitet werden. Aber ob bei einem solchen Sturm überhaupt eine Rettung möglich ist, ob ein Rettungsboot überhaupt auslaufen kann?
Um 14.00 Uhr war alles noch in bester Ordnung – um 18.20 Uhr ist man plötzlich in Lebensgefahr. Und das fast ohne Überlebenshoffnung. Ein katastrophaler Wechsel war eingetreten – wie wir ihn manchmal auch in unserem Leben erleben: Da gehen wir zu einer Untersuchung ins Krankenhaus und fühlen uns gesund und zwei Stunden später ist unsere Welt zusammengebrochen; da starten wir voller Vorfreude in den Urlaub und sind wenig später dankbar, einen Unfall überlebt zu haben.
Die Männer damals sandten SOS und hofften auf die Hilfe eines Rettungsboots. Kenne ich heute auch eine solche Anlaufstelle, kenne ich Den, der gesagt hat:
„Rufe mich an am Tag der Bedrängnis: Ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!“ Psalm 50:15 ???????
Da ist kein Gerechter,
Römer 3:10–12
auch nicht einer;
da ist keiner, der verständig ist;
da ist keiner, der Gott sucht.
Alle sind abgewichen,
sie sind allesamt untauglich geworden;
da ist keiner, der Gutes tut,
da ist auch nicht einer.
28. November 1951, 19.15 Uhr. Die TEESWOOD liegt auf einer Sandbank vor Borkum. Hingeworfen – wie vom Tod gezeichnet. Schon zieht sich ein Spalt zwischen Brücke und Vorschiff, der mit jedem Brecher größer wird. Das Schiff droht zu zerbrechen.
Zwischen den Seeleuten steht ein durchnässter junger Mann mit angstgeweiteten Augen. Er ist zur See gefahren, wie schon sein Vater und Großvater vor ihm. Er ist stolz, dass er in der Kombüse helfen und in der Messe bedienen konnte. Er ist gern an Bord. Doch jetzt gerät alles ins Wanken.
Er sieht die Lichter der Insel Borkum, sieht die Blitze des Leuchtturms. Gleichmäßig, unermüdlich, irgendwie beruhigend. Doch dann spürt er den Sturm, der an ihm zerrt, sieht die riesigen Brecher, die über das Schiff hinwegstürzen, fühlt sich klein und hilflos und ohnmächtig. Nein, er kann sich nicht vorstellen, dass bei diesem Sturm ein Boot kommt und sie rettet.
Auch unser Tagesvers klingt hoffnungslos. Es heißt, „keiner“ und „nicht einer“ entspricht den Ansprüchen Gottes, um ewiges Leben zu bekommen – das gilt für „alle“ und „allesamt“. Die Beschreibung ist ehrlich und deutlich und ohne jede Hoffnung. Wenige Verse später heißt es dann noch einmal: „Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“, doch dann folgt:
„… und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist“ (Römer 3:23.24).
Erlösung ist also möglich! Durch Jesus Christus. Er ist die einzige Rettung – für eine hoffnungslose Situation!
Nicht ihr Arm hat sie gerettet,
Psalm 44:4
sondern deine Rechte und dein Arm
und das Licht deines Angesichts,
weil du Wohlgefallen an ihnen hattest.
Um 18.20 Uhr hat der englische Dampfer SOS gefunkt. Schon 15 Minuten später verlässt das Rettungsboot BORKUM den schützenden Hafen der Insel, hinaus in den Sturm, der mittlerweile Orkanstärke erreicht hat.
Noch ein weiteres Boot eilt der TEESWOOD zur Hilfe, der auf der Ems stationierte Bergungsdampfer SEEFALKE. Er trifft auch als Erster bei dem untergehenden Schiff ein, aber er kann nicht helfen – er hat zu viel Tiefgang und kommt nicht nah genug heran. Aber er lotst die BORKUM heran und dann, als sie ihre Arbeit aufnimmt und versucht, Seeleute von dem auseinanderbrechenden Schiff zu retten, hält er seine starken Scheinwerfer auf die Unglücksstelle gerichtet und erleichtert so die lebensgefährlichen Rettungsmanöver.
Das Licht des Bergungsdampfers weist der BORKUM den Weg zur Rettung. Wie oft hat das Wort Gottes Menschen schon in das Licht Gottes gestellt! Und in diesem Licht entdeckten sie, dass sie Sünder und verloren waren. Doch sie erkannten auch, dass Gott den Weg der Rettung schon bereitet hat und das „Rettungsboot“ schon bereit liegt.
Wer sich von Jesus Christus hat retten lassen, dem zeigt dann das Licht des Wortes Gottes, wie ein Leben im Glauben aussieht. Deshalb sagt die Bibel: „Die Belehrung [ist] ein Licht“ und: „Dein Wort ist Leuchte meinem Fuß und Licht für meinen Pfad“ (Sprüche 6:23; Psalm 119:105).
Der Gott, der sprach: Aus Finsternis leuchte Licht,
ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz
der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.
2. Korinther 4:6
Hinschauend auf Jesus,
Hebräer 12:2
den Anfänger und
Vollender des Glaubens.
Um 18.20 Uhr sendet der englische Dampfer SOS, um 18.35 Uhr verlässt der Seenotrettungskreuzer BORKUM die Insel, doch erst um 19.35 Uhr erreicht er die Unglücksstelle.
Doch er kann nicht längsseits des Frachters gehen und kann auch keine Leinenverbindung herstellen, weil der Sturm zu stark ist. So versucht er nah genug am Bug der TEESWOOD vorbeizufahren, damit die Seeleute in das Boot hineinspringen können. Doch immer wieder wird das Rettungsboot zurückgeworfen, schiebt sich ein gewaltiger Brecher dazwischen, muss es abdrehen – aber immer wieder nimmt es neuen Anlauf, um nah genug heranzukommen. Doch keiner der Seeleute traut sich, keiner springt.
Das Gesetz der See fordert, dass der Kapitän als Allerletzter sein sinkendes Schiff verlässt. Doch weil keiner springt, entschließt dieser sich unter diesen Umständen, als Erster zu springen. Sozusagen als Vorbild, als Mutmacher. Er springt – und landet sicher im Rettungsboot. Und jetzt springen auch die anderen, sie springen unter Lebensgefahr und mit dem Mut der Verzweiflung. Aber sie landen sicher im Rettungsboot.
Der Sprung des Kapitäns ist nur ein schwaches Beispiel für etwas viel Größeres: Jesus Christus ist „der Anfänger“, der Urheber oder auch Anführer des Glaubens. Er hat den ersten Schritt getan, ist allen vorangegangen, hat die Grundlage gelegt und hat uns damit ein vollkommenes Beispiel gegeben, dem wir folgen sollen.
Gleichzeitig ist Er aber auch „der Vollender des Glaubens“, der am Kreuz einen herrlichen Sieg errungen und seinen Weg im Glauben siegreich beendet hat. Ja, Jesus Christus hat „den Tod zunichtegemacht, aber Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht durch das Evangelium“ (2. Timotheus 1:10).
Mit vielen anderen Worten
Apostelgeschichte 2:40
beschwor und ermahnte [Paulus] sie,
indem er sagte:
Lasst euch retten von diesem
verkehrten Geschlecht!
Nachdem der Kapitän der TEESWOOD in das Rettungsboot gesprungen ist, fassen auch die anderen Seeleute Mut und bringen sich einer nach dem anderen durch einen Sprung in Sicherheit. Doch mit jeder Fahrt werden die Schwierigkeiten für das Rettungsboot größer, denn immer mehr wird der auseinanderbrechende Dampfer zum gefährlichen Wrack.
Mittlerweile hat die BORKUM schon zwanzig Anläufe gemacht, hat 13 Mann gerettet, ist schon eine Stunde unermüdlich tätig. Noch zwei Seeleute befinden sich auf dem Wrack – doch sie können sich nicht überwinden zu springen. Sie sind verzweifelt, mutlos, sind wie gelähmt. Und dann rauscht ein weiterer gewaltiger Brecher über das Schiff und nimmt sie mit …
Dreizehn Seeleute wurden aus Lebensgefahr gerettet. Weil der Seenotrettungskreuzer und seine Besatzung kamen und halfen. Die Männer des Rettungsboots waren in selbstloser und unermüdlicher Weise bereit, unter Einsatz des eigenen Lebens, ihnen völlig unbekannte Menschen zu retten. – Doch springen musste schlussendlich jeder der Seeleute selbst. Sonst konnte er nicht gerettet werden.
Auch das Evangelium, die gute Botschaft Gottes, will retten. Und sie kann retten, weil Jesus Christus das Rettungswerk vollbracht hat, das für alle Menschen ausreicht. Doch annehmen muss es jeder Mensch für sich selbst. Es kostet Mut und Vertrauen, aber es lohnt sich.
Deshalb bitten wir jeden, der das hier liest oder hört: Fassen Sie Mut, wagen Sie den Sprung in die Retterarme des Herrn Jesus! Es ist, als ob Gott durch uns ermahnte, deshalb bitten wir Sie an Christi statt:
Lassen Sie sich versöhnen mit Gott! (2. Korinther 5:20).
Herkunft, aus der App: „Die gute Saat“