Pflüget ein Neues, und sät nicht unter die Hecken
„Denn so spricht der HERR zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Pflüget euch einen Neubruch, und säet nicht unter die Dornen.“ Jeremia 4:3
Das Säen Gottes bleibt oftmals vergeblich, weil der Acker unserer Herzen so hart geworden ist. Der schwere Schritt der an uns vorübergegangenen Jahre hat ihn zusammengetreten, versäumte Gnadenrufe, weltliche Gesellschaft, ja manchmal sogar die lieblichen Füße der Friedensboten haben ihn nach und nach unempfänglich gemacht; er muss von neuem gepflügt werden. Wenn dies nicht geschieht durch die gnädige Arbeit des heiligen Geistes, so kann die Pflugschar des Schmerzes uns nicht erspart werden.
Trübsal kommt von dem lateinischen Wort „tribulum,“ Egge.
Der bekannte Erweckungsprediger Finnen pflegte die Reihen seiner Versammlungen damit anzufangen, dass er die Mittel aufzählte, wodurch die Herzen der Zuhörer eröffnet werden könnten, um den Samen des Reiches Gottes in sich aufzunehmen. Wenn wir das Evangelium anhören, ist es vor allem notwendig, dass wir uns hüten vor aller Herzenshärtigkeit, aller Verachtung des Wortes und der Gebote Gottes.
Unser Heiland sagt uns deutlich, was wir unter den Dornen zu verstehen haben. Es sind die Sorgen, der Reichtum, und die Vergnügungen des Lebens. (Lukas 8:14*). Die Sorgen der Armen sind der wahren Gottseligkeit ebenso gefährlich, wie die Güter der Reichen; und gerade so schädlich ist es, wenn das Herz in den Vergnügungen aufgeht.
Auf dem Boden unseres inneren Wesens ist nicht Raum für mehr als eine, alles erfüllende Leidenschaft. Ist diese die Verherrlichung Jesu, dann schließt sie alle anderen Wünsche und Triebe in sich; aber wenn unsere Gedanken von Ihm abgelenkt werden, und sich auf andere Dinge oder Personen richten, so ist wenig Kraft mehr da für gesundes, wachstümliches Christentum. O Gott, lass unsere Herzen mit gutem Weizen so reichlich bewachsen sein, dass kein Raum mehr da sei für Dornen.
Herr, mein Gott! Erneure mich im Geist meines Gemütes
und erweise Dich an mir, als ein völliger Erlöser, Dir zur Ehre.
Amen
Herkunft: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929)