ENT~Täuschungen
Kommt dir folgendes bekannt vor?
Man schreibt einen herzzerreißenden Brief an einen Freund. Und er antwortet nicht. Man bringt eine Tolle Idee vor einen Arbeitskollegen und er verkauft sie beim Chef als seine eigene. Du hast immer ein offenes Ohr für die Not deiner Freunde und wenn du selbst mal Hilfe brauchst… Das könnte man endlos weiterstricken, oder? Und meistens sitzt man dann schmollend und leise vor sich hin zeternd in einer Ecke und beweihräuchert sich mit ner fetten Portion Schoko-Eis im Arm selbst, bis einem auffällt, dass zu allem Überfluss die Sahne im Kühlschrank umgekippt ist. Dieser Tag könnte wohl kaum bescheidener laufen…
Jetzt gibt es Leser, die schmunzeln, weil sie sich ertappt fühlen. Und es gibt welche, die es bitter ernst nehmen, während wiederum anderen dieses Thema nicht tangiert. Letztere Gruppe kann ich beglückwünschen, da sie ein Prinzip verstanden haben. Sie lassen sich nicht beirren. Beide anderen Gruppen haben jedoch eines gemeinsam, vielleicht auch Gruppe Nummer drei: Es tut verdammt weh, oder?
Ich sehe mich mit dieser Frage in letzter Zeit oft konfrontiert: warum ist es mir so wichtig, was andere mir tun oder eben nicht tun? Das hat noch einen anderen Aspekt: Die versteckte Abhängigkeit vom Wohlwollen anderer.
Wie kann Gruppe drei über der Reaktion/Nicht-Reaktion stehen? Schmerzt es sie nicht ebenfalls, wenn sie von anderen enttäuscht werden, von denen sie sich etwas erhofft hatten? Ich glaube schon.
Was machen sie dann so anders in ihrem Denken? Sind sie einfach nur härter im nehmen oder haben sie von Natur aus ein dickeres Fell als du und ich? Vermutlich, aber nicht zwingend. Ich denke, der Unterschied ist, dass sie wissen, wer sie sind. Sie wissen, was sie können, kennen ihren Platz im Leben oder stellen sich selbst für ein größeres Ziel zurück, damit sie nicht aufgeben. Sie treffen womöglich die Entscheidung, sich davon nicht beherrschen zu lassen.
Und wir Christen?
Sollten wir uns nicht vom Heiligen Geist und seiner Liebe beherrschen lassen? Wo bleiben unsere Lobgesänge auf den Herrn, wenn wir etwas Schlechtes erleben. Als hätte ER Schuld daran, dass es passierte. Aber ER hat nicht auf’s falsche Pferd gesetzt. Das war ich, indem ich von Menschen etwas erwartet oder erhofft hatte.
“Wer sich auf den Menschen verlässt, ist verflucht.”
So steht’s geschrieben, wird aber leider viel zu oft vergessen.
Mittlerweile glaube ich, dass Gott solche Dinge gebraucht. ER zieht uns zu sich und möchte, dass wir von ihm alles erwarten und nicht von Menschen. Ich weiß, dass wir all unser Vertrauen auf ihn werfen sollen. Ich bin überzeugt, dass, wenn wir das eines Tages verinnerlicht haben, Gott uns Gunst schenkt. Dann rufen Menschen von selbst an, schreiben Nachrichten, tun dir einfach etwas Gutes, weil Gott es schenkt.
Es steht geschrieben, dass Gott Gunst bei den Menschen schenkt. Das ist jedoch ein Segen, der daraus resultiert, dass wir uns voll und ganz von ihm abhängig machen. Hier kommt mal wieder das Vertrauen ins Spiel und ich möchte dich ermutigen: Gib Gott alles und vergebe den Menschen.
Unvergebenheit macht bitter und krank und ist sogar eine Sünde. Wenn dir solches passiert und du daraufhin die falschen Gedanken deinen Geschwistern gegenüber hast, lädst du dir Schuld auf, obwohl die Ursache eigentlich eine Gelegenheit für Gott gewesen wäre, dich zu trösten und vielleicht sogar zum Dank dafür zu beschenken, dass du ihm vertraut hast.
Wir dürfen uns vom Teufel nicht beirren lassen. Vergeben wir schnell und lassen wir Jesus den Rest tun. Er wird deine Verluste und deinen Mangel ausgleichen, damit er deine Verletzungen heilen kann.
Herkunft: auferbaut.de