Ich bin mir meines Heils absolut gewiss:
Ich muss da von einem Gespräch berichten, das ich kürzlich mit einem jungen Theologen hatte. Der fing auch an mit der ‹falschen Sicherheit› und erklärte (es kamen alle die Schlagworte, die wir nicht mehr hören können und wollen): ‹Wir haben das Heil doch nicht in der Tasche› und ‹Wir müssen es jeden Tag neu ergreifen›.
Da erwiderte ich: ‹In meinem Garten ist ein Apfelbaum eingepflanzt. Der muss nicht jeden Tag neu darum ringen, dass er ein Apfelbaum sei. Der muss nicht jeden Tag sich neu darum sorgen, dass er nicht über Nacht ein Pflaumenbaum werde. Er ist ein Apfelbaum.
Aber darum muss er ringen, dass er Früchte bringt !!
W. Busch
Heilsgewissheit, was heißt das für uns die wir an Jesus Christus glauben ?
Heilsgewissheit meint die gottgegebene Zuversicht der gegenwärtigen Anerkennung und der zukünftigen Annahme eines jeden wahren Christus-Gläubigen durch den himmlischen Vater.
Die Bibel bezeugt durchgängig die Heilsgewissheit für alle, die in Christus sind. Diese Gewissheit gründet sich erstens in den objektiven Verheißungen Gottes und zweitens im persönlichen Werk des Heiligen Geistes, einmal im direkten Zeugnis als auch im indirekten Zeugnis der Frucht der Bekehrung. Eine solche Gewissheit verneint die Bedeutung von Warnungen und die Existenz von Zweifeln nicht.
Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus will seine Menschen nicht nur retten und ihnen vergeben. Sie sollen ihre Erlösung kennen und erfahren, und sich an ihrer Vergebung zuversichtlich erfreuen. So geben sie Gott die Ehre.
Das biblische Versprechen der Heilsgewissheit ist ein einzigartiges Vorrecht unter den Weltreligionen. Leider findet man sie nicht in allen christlichen Traditionen. Das kann so weit gehen, dass sie teilweise sogar verneint wird. James Denny stellt fest: „Die Nagelprobe einer jeden christlichen Strömung ist ihre Einstellung zur Heilsgewissheit“.
Heilsgewissheit darf nicht mit der Erlösung an sich verwechselt werden. Man kann ein erlöster Christ sein, ohne Heilsgewissheit zu haben.
Die Grundlagen der Heilsgewissheit
- Heilsgewissheit gründet im Glauben an die Verheißungen Gottes.
- Heilsgewissheit gründet im Zeugnis des Heiligen Geistes, der unserem Geist bezeugt, dass wir Kinder Gottes sind.
- Heilsgewissheit gründet in einem ernsthaften und heiligen Bemühen um ein reines Gewissen.
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Biblischer Befund
Heilsgewissheit gründet im Glauben an die Verheißungen Gottes.
Heilsgewissheit entspringt nicht der Macht des positiven Denkens, sondern der Macht des Evangeliums.
Die grundlegende Natur von Glauben oder Vertrauen in das Evangelium bedeutet Gewissheit. Versicherung des Heils ist Teil der Erfahrung des Vertrauens in die Verheißungen eines vertrauenswürdigen Gottes. Glaube nimmt Gott beim Wort und weiß „… aufs Allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann er auch tun“ (Römer 4:21; vgl. Hebräer 11:1-2).
Da es sich beim Evangelium um Gottes Evangelium handelt (Römer 1:1), kann man diesem Evangelium vertrauen, da Gott die Macht hat zu retten, er seinem Bundeswort treu ist (Römer 3:3), er nie lügt (Titus 1:2; Hebräer 6:18) und sich nie ändert (Maleachi 3:6). Und da die Verheißungen des Evangeliums den Schriften entsprechen (1. Korinther 15:3-4), kann es auch Heilsgewissheit geben, denn diese Schriften stammen von Gott selbst und sind deshalb unfehlbar und vertrauenswürdig (2. Timmotheus 3:16-17; Lukas 1:4; 2. Petrus 1:20).
Zweifel und Heilsgewissheit
Heilsgewissheit ist kein Vorrecht einer ausgewählten Gruppe von Christen, die nie ihren Glauben in Frage stellen oder Zweifel an ihrer Errettung haben. Das Gegenteil von Glauben ist nicht Zweifel, sondern Unglauben. Im Leben eines jeden Christen gibt es auch Zeiten des Zweifelns. Zu einem gewissen Grad ist „Ich glaube – hilf meinem Unglauben“ der Normalzustand eines Christenlebens. Calvin erkannte, dass wir uns keine Sicherheit in Glaubensdingen vorstellen können, die nicht von Zweifeln gefärbt ist. Deshalb steht im Judasbrief in Vers 22: „Erbarmt euch derer, die zweifeln.“
Die Ursachen von Zweifel können ein weites Spektrum umfassen. Dazu gehören offener Ungehorsam, heimliche Sünde, Unwissenheit über Gottes Verheißungen, falsche Vorstellungen über das Leid (Hebräer 12:7), Schlafmangel, Themen der psychologischen Gesundheit, usw. Die Gründe für Zweifel und einen Mangel an Heilsgewissheit zu erkennen ist seelsorgerlich höchst bedeutsam.
Satan ist der große Ankläger, der Lügen in Halbwahrheiten verpackt, um die Auserwählten zu betrügen und ihres Vertrauens zu berauben. Er ist der Feind des Volkes Gottes und eine seiner Strategien ist, ständig Pfeile des Zweifels zu verschießen, indem er die Brüder fälschlicherweise beschuldigt, obwohl er am Kreuz selbst entwaffnet und gedemütigt wurde (Kolosser 2:15).
Beeke merkt an, dass Satan, wenn er uns nicht von unserem Gehorsam abbringen kann, uns in unserer Sicherheit angreifen wird. Das Streben der Christen ist eine Sache der geistlichen Kriegsführung (Epheser 6:12).
Die geistliche Waffenrüstung des Gläubigen besteht im Wesentlichen aus verschiedenen Elementen des Evangeliums (Wahrheit, Errettung, Gerechtigkeit, Frieden, usw.), die man sich betend selbst predigt und zuspricht. Der Schild des Glaubens im Versprechen des Evangeliums ist es, der vor den brennenden Pfeilen des Zweifels schützt (Epheser 6:16).
Warum Heilsgewissheit so wichtig ist
Heilsgewissheit ist nicht nur wichtig, weil sie den Gläubigen Trost schenkt, sondern weil sie auch das Leben in freudiger Heiligkeit und das nie endende Loben Gottes anregt.
„Wir sollten uns alle Gedanken über unsere Heilsgewissheit machen, denn wenn sie uns fehlt, fehlt uns auch die Freude und wenn uns die Freude fehlt, ist unser Leben vermutlich wenig lebenswert und unsere Früchte können gar verkümmern.“
Herkunft: Netzfunde