Der Gehorsam Jesu
Was ist Gehorsam?
Jesus Christus hat uns durch Seinen Gehorsam ein Beispiel gegeben, von dem wir lernen sollen. Aber was bedeutet Gehorsam überhaupt? Es bedeutet, den Willen eines anderen zu tun. Im Neuen Testament finden wir drei Stellen, die den Gehorsam des Herrn Jesus – Sein Ausführen des Willens eines anderen – ganz konkret erwähnen:
- In Philipper 2:8 steht, dass „er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.“
- Hebräer 5:8 sagt, dass er „an dem, was er litt, den Gehorsam lernte.“
- Schließlich drückt Paulus es in Römer 5:19 so aus, dass aufgrund des „Gehorsams des einen die vielen [wir] in die Stellung von Gerechten gesetzt“ worden sind.
Aber es gibt auch Stellen, die uns zeigen, dass wir zu dem gleichen Gehorsam berufen worden sind, den der Herr Jesus hier auf dieser Erde gezeigt hat:
- In 1. Petrus 1:2 lesen wir, dass wir auserwählt worden sind „zum Gehorsam und zur Blutbesprengung Jesu Christi.“
- In 2. Korinther 10:5 steht, dass wir „jeden Gedanken gefangen nehmen (sollen) unter den Gehorsam des Christus.“
Wir möchten uns nun anschauen, was das konkret für unser Leben bedeutet. Nun, der Herr Jesus ist der ewige Herrscher, der von Ewigkeit her Seinen Engeln Befehle gegeben hat und niemals irgendwem gehorchen musste. Aber vor 2000 Jahren, als Er Mensch wurde und Knechtsgestalt angenommen hat, war es das erste Mal der Fall, dass Er Gehorsam aus eigener Erfahrung kennengelernt hat, indem Er gehorchte und die Stellung der Unterordnung einnahm.
Deswegen steht auch in Hebräer 5, dass Er den Gehorsam gelernt hat, denn der Erfahrung nach war dieser etwas ganz Neues für Ihn. Der Herr hat gesagt: „Siehe, ich komme, um deinen Willen, o Gott, zu tun“ (Hebräer 10:7) und: „Ohren hast du mir bereitet“ (Psalm 40:7). Ohren sprechen davon, dass Er bereit war, zu hören und den Willen Gottes dann auch zu tun.
Wenn wir Jesaja 50:4-5 lesen, sehen wir dort, dass Er sich jeden Morgen das Ohr wecken und öffnen ließ, um im Gehorsam den Willen Gottes zu tun. Später im Johannesevangelium lesen wir: „Denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“ (Johannes 6:38). Genau das ist Gehorsam.
Auserwählt zum Gehorsam Christi
Es ist interessant, sich anzuschauen, wie Gott bei der Bekehrung an uns gewirkt hat. In Epheser 2:2 lesen wir, dass wir vorher Söhne des Ungehorsams waren, also durch Ungehorsam gekennzeichnet. Doch dann haben wir irgendwann durch Gottes Gnade im Glauben aus Glaubensgehorsam das Evangelium angenommen (Römer 1:5). Dadurch hat Gott uns zu Kindern des Gehorsams gemacht, wie Petrus es in 1. Petrus 1:14 formuliert ist.
Weil wir die neue Natur – neues Leben aus Gott – bekommen haben, kann auch Paulus in Römer 6:17 schreiben, dass wir jetzt „von Herzen gehorsam geworden [sind] dem Bild der Lehre, dem [wir] übergeben worden [sind]!“ Wir können jetzt von Herzen Gott gehorchen, ohne Zwang, Gesetzlichkeit oder Unmut in unserem Herzen zu haben. Wir sind befähigt, aus derselben Freiwilligkeit Gehorsam zu üben wie der Herr Jesus.
Das sehen wir schön bei Paulus in Apostelgeschichte 22. Direkt nach seiner Bekehrung, als er diese persönliche Begegnung mit dem verherrlichten Herrn im Himmel gehabt hat, stellt er die Frage: „Was soll ich tun, Herr?“ (V. 10). Es ist ein Zeichen des neuen Lebens, dass jemand danach strebt und den Wunsch sowie das Verlangen hat, den Willen Gottes zu tun.
Jakobus schreibt sogar in Jakobus 1:25 von dem Gesetz der Freiheit, was wir jetzt haben. Das Gesetz der Freiheit bedeutet, dass jemand jetzt die Freiheit hat, den Willen Gottes zu tun, und jetzt dazu befähigt ist, von Herzen Gott gehorsam zu sein – im Gegensatz zur Knechtschaft vor der Bekehrung. Ich möchte das gerne mit einem Kind vergleichen, das gerne Schokolade ist. Wenn die Mutter jetzt sagt: „Iss Schokolade!“ – eigentlich als Befehl oder Gebot formuliert -, dann wird das Kind das gerne tun, weil es das sowieso gerne tun wollte. Die Aufforderung entsprach dem Herzenswunsch.
So ähnlich verhält es sich bei uns mit unserem neuen Leben, das danach strebt, den Willen Gottes zu tun. Das heißt: Wenn Gott uns jetzt Gebote gibt oder uns jetzt zeigt, was wir tun sollen, dann sollten wir das mit Freiheit und Freudigkeit tun. Genauso war das bei dem Herrn.
In 1. Petrus 1:2 lesen wir, dass wir auserwählt sind zum Gehorsam Jesu Christi. Gott möchte also, dass wir genauso gehorchen, auch mit der gleichen inneren Haltung, wie der Herr hier auf der Erde gehorcht hat.
Liebe als Beweggrund
Wir wollen uns nun etwas genauer den Gehorsam anschauen, den der Herr Jesus hier auf der Erde gezeigt hat.
Zuallererst mal hat Er aus Liebe gehorcht. Liebe war sozusagen die Antriebskraft. In Johannes 14:31 steht: „Aber damit die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe und so tue, wie mir der Vater geboten hat.“ Der Gehorsam des Herrn Jesus hatte seinen Beweggrund in der Liebe zu Seinem Vater.
Daran erinnert auch der hebräische Knecht, der ein Vorbild auf den Herrn Jesus ist:
„Ich liebe meinen Herrn,
(2. Mose 21:5)
meine Frau und meine Kinder,
ich will nicht frei ausgehen“
Genauso sollte es auch in unserem praktischen Leben sein. Wir gehorchen nicht einfach nur aus Zwang, sondern weil wir Gott lieben. „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1. Johannes 4:19), sagt schon Johannes. Wie zeigt sich die Liebe von uns zu Gott? 1. Johannes 5:3 sagt: „Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer.“
Das bestätigt uns nochmal das eben Gesagte: Das neue Leben verlangt danach, den Willen Gottes zu tun, und deswegen sind auch die Gebote Gottes nicht schwer. Wir zeigen, dass wir Gott lieben, indem wir Ihm gehorsam sind. Diesen Gedanken hat der Herr Jesus auch in Johannes 14:23 so ausgedrückt: „Wenn jemand mich liebt, so wird er meine Gebote halten.“
Das heißt: Gehorsam ist ein Ausdruck der Liebe, die wir zu Gott haben.
Auch der Wille Seines Vaters an und für sich war die Antriebskraft für den Herrn Jesus. Der Herr Jesus hat den Willen Gottes von Herzen gerne getan. Es war Ihm wirklich eine Freude, wie wir in Psalm 40:9 lesen: „Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust.“ Und in Johannes 4:34 vergleicht Er den Gehorsam mit etwas Lebensnotwendigem: „Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.“
Wir können uns die Fragen stellen:
Ist das bei uns auch so?
Haben wir Freude dabei, den Willen Gottes zu tun, oder müssen wir uns dazu überwinden, wodurch wir dann Zwang oder Unmut im Herzen empfinden?
Bei dem Herrn war das nicht der Fall, Er war wirklich immer in Übereinstimmung mit dem Willen Seines Gottes, und deshalb brauchte Er auch niemals irgendein Verbot. Wie ist das bei uns?
Wie oft würden wir gerne etwas anderes tun und Gott sagt dann: „Nein, das sollst du nicht so tun!“ Bei dem Herrn Jesus war das niemals der Fall.
Der Herr hat bereitwillig gehorcht, was für Ihn oft mit Leiden verbunden war. Wenn der Vater es vorgesehen hatte, dass der Rücken des Herrn Jesus blutig geschlagen werden sollte, dann sagt dieser: „Ich bot meinen Rücken den Schlagenden und meine Wangen den Raufenden, mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel“ (Jesaja 50:6). Der Herr Jesus hat sich dem Willen des Vaters nicht entzogen, sondern war bereit, alles über sich ergehen zu lassen.
Er hat sich sogar selbst das Kreuz getragen, um nach Golgatha zu gehen. Dort hat dann niemand Sein Leben von Ihm genommen, sondern Er hat es freiwillig gegeben: „Dieses Gebot [mein Leben zu lassen] habe ich von meinem Vater empfangen“ (Johannes 10:18). Er hat es freiwillig und bereitwillig getan. Den gleichen Gehorsam vom Charakter her sollten auch wir in unserem Leben zeigen.
Unverzüglich, entschieden, vollständig
Der Knecht Gottes hat unverzüglichen Gehorsam gezeigt. Das bedeutet, dass es nach einem Auftrag von Gott oder einer Offenbarung Seines Willens kein Zögern gab. Wie oft ist das bei uns leider anders!
Denken wir nur an Petrus in Lukas 5, zu dem der Herr sagt: „Fahre hinaus auf die Tiefe und lass die Netze zum Fang hinab!“ Petrus bringt zuallererst seine Bedenken vor und fängt an zu diskutieren, ohne direkt gehorsam zu sein. Er hat dann später zwar gehorcht, aber es war kein unverzüglicher Gehorsam.
Ein weiteres Beispiel ist Ananias in Apostelgeschichte 9. Als der Herr zu ihm sagt: „Geh zu dem Saulus von Tarsus, denn er hat sich bekehrt“, bringt auch Ananias zuallererst mal seine ganzen guten Einwände zum Ausdruck, und erst danach geht er los.
Der Herr möchte gern, dass wir sofort gehorchen, wenn wir den Willen Gottes erkannt haben. Von Ihm selbst lesen wir im Markusevangelium immer wieder, „sogleich, sogleich, sogleich“. Er hat Gott sozusagen aufs Wort sofort gehorcht.
Christus hat auch ganz entschiedenen Gehorsam gezeigt, und zwar von Seiner Kindheit an. Als Er mit zwölf Jahren dort im Tempel stand und Seine Eltern Ihn gesucht hatten, fragt Er: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?“ (Lukas 2:49). Er war entschieden, dem Willen Seines Vaters zu gehorchen, komme, was wolle.
In Lukas 4, als Er in der Wüste von Satan versucht wird, hält der Herr Jesus mit Entschiedenheit jedes Mal das Wort Gottes im Gehorsam entgegen. In Johannes 9:4 sagt der Herr selbst einmal: „Ich muss die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist.“ Von dieser festen Entscheidung, die Er getroffen hatte, konnte Ihn niemand abbringen. Dann lesen wir, dass Er sein Angesicht festgemacht hat, um nach Jerusalem zu gehen (Lukas 9:51).
Selbst als Ihm gesagt wurde, dass Herodes und andere Ihn töten wollten, hat Er sich nicht von diesem Weg abbringen lassen. Auch Seine eigenen Jünger haben versucht, Ihn daran zu hindern. Petrus sagt bei einer Gelegenheit: „Dies widerfahre dir nicht, Herr!“ (Matthäus 16:22), und der Herr antwortet bestimmt: „Gehe hinter mich, Satan!“
Einmal will der Herr nach Judäa gehen, obwohl die Juden dort bereits versucht hatten, Ihn zu steinigen. Seine Jünger fragen Ihn deshalb: „Wie kannst du wieder dahin gehen?“, woraufhin der Herr sagt: „Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand im Licht wandelt, so wird er nicht anstoßen“ (Johannes 11:9).
Der Herr hat Gott vertraut und gehorcht und Ihm dann die Konsequenzen für diesen Gehorsam überlassen. Das dürfen auch wir tun. Gott wird sich um die Konsequenzen kümmern, wenn wir Ihm rückhaltlos gehorchen.
Jesus hat auch vollständig gehorcht, es gab keine halben Sachen bei Ihm. Denken wir als Gegensatz an Saul im Alten Testament, dem Gott den Auftrag gibt, Amalek vollständig zu vernichten. Saul fängt auch damit an, verschont aber dann das Beste von den Tieren und selbst Agag, den König der Amalekiter. Was ist das Ergebnis? Samuel muss sagen: „Gehorchen ist besser als Schlachtopfer … der Eigenwille ist wie Abgötterei und Götzendienst“ (1. Samuel 15:22-23). Dass Gott ihm vorher gesagt hatte: „Verbannt alles, was er hat, und schone seiner nicht!“, interessierte ihn nicht.
Ihm ähnlicher werden
Vielleicht gibt es Dinge in deinem Leben, bei denen du genau weißt, dass es der Wille Gottes ist, diese wegzutun. „Verbannt alles und schone es nicht!“ Und weil wir es nicht tun, berauben wir uns selbst so viel Segen Gottes. So viel Segen, den wir vielleicht erleben könnten, geht uns verloren, weil wir nicht vollständig gehorsam sind in dem, was wir über den Willen Gottes wissen.
Bei den Richtern war das genauso. Die Israeliten sollten ihre Feinde vertreiben aus dem Land. Doch weil sie das nicht getan haben und immer wieder diese Feinde im Land toleriert haben, wurden diese ihnen letztendlich zum Fallstrick. Uns wird es auch so ergehen, wenn wir nicht vollständig gehorsam sind.
Von dem Herrn lesen wir im Vorbild – als dem wahrhaftigen David – in Apostelgeschichte 13:22: „Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der meinen ganzen Willen tun wird.“ Der Herr Jesus hat den ganzen Willen Gottes getan, nicht nur in einem Teil seines Lebens, sondern bis zum Ende, bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz (Philipper 2:8), bis Er wirklich ausgerufen hat: „Es ist vollbracht!“ Konstanter, kontinuierlicher, vollkommener Gehorsam!
Gehorsam beginnt bei den Gedanken
Wir werden in 2. Korinther 10:5 dazu aufgefordert, jeden Gedanken gefangen zu nehmen unter den Gehorsam des Christus. Auch das geht sehr weit. Wenn Gedanken in unseren Herzen aufsteigen, bei denen wir merken, dass sie nicht in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes sind, sollen wir sie gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus, also alles verurteilen, was nicht mit Ihm in Übereinstimmung ist. Das gilt übrigens auch, wenn wir negative Gedanken über andere Menschen, über Glaubensgeschwister haben!
Wir sollen so denken, wie der Herr Jesus gedacht hat, und alles andere beiseite legen. Auch da gilt: Was in den Gedanken anfängt, manifestiert sich später in den Taten. Deshalb sollten wir allein schon Gedanken, die nicht in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes sind, sofort beiseite tun und wirklich dem Gehorsam des Christus auch in unserem Inneren folgen.
Lohn für Gehorsam
Neben dem Wunsch, Gott zu erfreuen, gibt es noch eine weitere Motivation für Gehorsam: Es gibt Lohn dafür, das ist wunderbar! Der Herr selbst spricht davon in Johannes 15:10: „Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.“ Der Herr hat kontinuierlich die Liebe Seines Vaters genossen, weil Er kontinuierlich den Willen Seines Vaters getan hat. Und genau das wünscht Er seinen Jüngern – und auch uns.
Der Lohn für Gehorsam ist das Bewusstsein der Liebe Gottes. Wenn wir mit Freude, ungezwungen, freiwillig, bereitwillig und von Herzen gehorchen, werden wir das erleben. Der Herr sagt in Johannes 14:23: „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“ Gemeinschaft mit göttlichen Personen ist der Lohn für rückhaltlosen, hingebungsvollen Gehorsam.
Seine Gebote halten
Noch ein praktischer Hinweis zu den Geboten, die der Herr an seine Jünger ausgesprochen hat. Wir stehen ja nicht mehr unter Gesetz, und trotzdem finden wir eine ganze Reihe an Geboten. Diese Gebote sollten wir dann auch halten. Ein Beispiel für ein Gebot wäre Johannes 15:12: „Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe.“
Das geht sehr weit – aber der Herr verlangt von uns, dass wir einander so lieben, wie Er uns geliebt hat, also mit Hingabe, rückhaltlos und von Herzen. Wie oft kritisieren wir einander, fangen an, gegeneinander zu gehen, manchmal heimlich, manchmal öffentlich… Nein, der Herr möchte, dass wir einander lieben, miteinander reden statt übereinander, einander helfen und zum Wohl füreinander sind.
Auch da können wir uns die Frage stellen: Inwiefern verwirkliche ich das? Wasche ich meinem Bruder oder meiner Schwester aus Liebe die Füße, damit sie die Gemeinschaft des Herrn richtig genießen können? „Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe“ – dieses Gebot hat deutliche praktische Auswirkungen.
Aber Er hat nicht nur Gebote ausgesprochen, sondern sagt auch: „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten“ (Johannes 14:23). Das Wort des Herrn geht über die Gebote hinaus, sondern zeigt uns generell die Offenbarung Seiner Person, das, was nach Seinen Gedanken ist. Wir haben ja nicht für jedes Detail unseres Lebens ein Gebot, weshalb wir Seinen Willen für solche Situationen in der Gemeinschaft mit Ihm kennenlernen können.
Dabei geht es einfach darum, dass wir die Gesinnung des Herrn kennen. Je besser wir Ihn kennenlernen, umso besser wissen wir auch, was Ihm gefällt und was eben nicht. Wie oft redet man sich irgendwie raus und sagt: „Dafür gibt es ja kein bestimmtes Gebot, und deswegen kann ich mir das ja erlauben.“ Aber das ist nicht die Bedeutung davon, das Wort des Herrn zu halten. Vielmehr stellt man sich dabei die Frage: „Ist es in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, dieses oder jenes zu tun, würde der Herr das jetzt so tun?“ Da geht es nicht darum: „Wie weit darf ich gehen?“ Die Frage sollte vielmehr sein: „Ist das dem Herrn wohlgefällig?“ Das bedeutet es, das Wort des Herrn zu halten.
Der Herr Jesus hat gesagt: „Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede“ (Johannes 7:17). Eigentlich könnten viele Fragen des Lebens relativ einfach beantwortet werden, wenn wir einfach nur die grundsätzliche Einstellung haben, den Willen Gottes von Herzen zu tun. Dann werden sich viele Dinge in unserem Leben fast automatisch ordnen, dann werden wir auch von der Lehre wissen, was der Wille Gottes und in Übereinstimmung mit Ihm ist. Viele dieser Lebensfragen werden sich klären, wenn wir einfach von Herzen gehorsam sind.
Lasst uns daran denken: Wir sind dazu berufen, dem Herrn gehorsam zu sein. Gleichzeitig haben wir auch die innere Fähigkeit und Freimütigkeit, Seinen Willen tun zu können. Doch das Wichtigste ist: Wir haben in Ihm das beste Vorbild darin, wie man wahren Gehorsam Gott gegenüber wirklich lebt.
Herkunft: juengerschaft.org