Geht ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die durch sie eingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.
Matthäus 7:13
Diese Worte aus der Bergpredigt richtet Jesus an seine Jünger, seine Nachfolger. Es ist, als ob Er ihnen (und damit auch uns heute) eine Illusion rauben möchte. Jesus fordert sie zu einer Entscheidung auf. Er spricht von zwei Pforten, zwei Wegen, zwei Zielen und zwei Gruppen. Er fordert direkt zur Entscheidung auf: „Geht ein durch die enge Pforte“. Erst danach beschreibt Er das Bild, nennt Anfang, Weg und Ziel.
Durch die weite Pforte passt alles: Kunst und Kultur, Sport, Vergnügen, Unterhaltung. Diese Pforte ist einladend, bequem und leicht zu finden. Durch sie gehen alle Menschen von Geburt an. Hier findet man Ehrbare, Erfolgreiche und Religiöse, aber auch Gestrauchelte und Gefallene. Hier sind die, die auf sich stolz sind sowie die, die sich aufgegeben haben. Keiner wird zurückgewiesen, für jeden ist in der weiten Pforte Platz. Doch offensichtlich ist es ein gefährlicher Durchgang, denn die Pforte führt „zum Verderben“. Ob das jedem, der durch sie hindurchgeht, bewusst ist?
Ganz anders die enge Pforte. Sie ist eng, klein und schwieriger zu finden. Noch dazu wenig einladend. Wer eintritt, muss eigene Vorstellungen aufgeben. Hier passen keine „guten Werke“ durch, die jemandem einen Platz im Himmel sichern sollen. Sie hat es mit Sündenerkenntnis und -bekenntnis zu tun, mit Bekehrung und Wiedergeburt, mit der „Buße zu Gott“ (Apostelgeschichte 20:21).
Die weite Pforte habe ich durch Geburt betreten – für die enge Pforte dagegen muss ich mich bewusst entscheiden. Jesus Christus lädt mich ein: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden“ (Johannes 10:9).
Denn weit ist die Pforte, … [die] zum Verderben führt. … Denn eng ist die Pforte, … [die] zum Leben führt.
Matthäus 7:13-14
Zwei Pforten führen zu zwei Wegen, der eine breit, der andere schmal. Der breite Weg ist, wie auch die breite Pforte, sehr beliebt. Und deshalb sehr belebt. Hier sind viele unterwegs, hier ist vieles erlaubt. Der Weg ist einladend, ist ausreichend breit für Entgleisungen sowie für eigene Vorstellungen. Hier ist man frei und lässt sich treiben.
Doch da ist der andere Weg, der schmale. Dieser Weg nach der Bibel beinhaltet Gehorsam gegen Gottes Gedanken. Hier mag es Widerstand, Anfeindung, ja, sogar Verfolgung geben. Doch der schmale Weg ist ein Weg mit Gott.
Wenn man von beiden Wegen so liest, dann ist die Wahl doch einfach – oder? Doch halt! Etwas Wichtiges, Entscheidendes gibt es noch zu bedenken: Der breite Weg endet im Verderben – der schmale Weg dagegen führt zum Leben! Und sollte man einen Weg nicht vom Ende her beurteilen? Gott legt uns Leben und Tod vor: „So wähle das Leben, damit du lebst“ (5. Mose 30:19).
Viele Menschen meinen, Religion würde so funktionieren:
Wir treten durch Geburt ins Leben ein … wir bemühen uns, leben aufrecht und ehrbar, tun Gutes … und am Ende des Lebens wird gegengerechnet, wird das Leben gewogen. Am Ende steht die Entscheidung zwischen Himmel und Hölle.
Doch die Bibel redet ganz anders. Sie erklärt uns: Jetzt, hier im Leben, muss ich mich zwischen den beiden Pforten und den beiden Wegen entscheiden. Mein Ende hängt also von meinem Anfang ab! Das eine Ziel ist Verderben – das andere Leben. Verderben meint nicht Auflösung oder Vernichtung. Nein, Verderben meint ewiges Getrenntsein von Gott. Das andere Ziel ist Leben. Es meint Gemeinschaft mit Gott, meint Herrlichkeit, meint ewiges Leben. Das ist also die größte anzunehmende und nicht zu übertreffende Freude.
Denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die durch sie eingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.
Matthäus 7:13-14
Zwei Pforten bedeuten zwei Wege und zwei Ziele, somit aber auch zwei Gruppen von Menschen. Die eine Gruppe ist groß, die andere klein. Die eine geht hinein und erreicht wie von selbst das Ziel, die andere findet es, hat also offensichtlich danach gesucht.
In der großen Gruppe sind alle, die die Sünde tolerieren – aber auch alle, die ehrbar leben und trotzdem sündigen. Hier sind die, die konsequent und diszipliniert Gesetze und Regeln befolgen – die sich den Weg so breit stecken, wie es ihnen gefällt, in der Hoffnung, dass sie bei Gott noch „durchkommen“. Hier stützt man sich auf eigene Fähigkeiten und auch auf eigene Erfahrungen. Doch dieser Weg führt ins Verderben.
Die andere Gruppe ist kleiner. Doch nicht, weil Gott nicht jeden annimmt oder die Gnade Gottes nicht für alle ausreicht – nein. Die Gruppe ist kleiner, weil nur wenige das ganze Wort Gottes als die Wahrheit akzeptieren, weil nur wenige Jesus Christus, den Weg zu Gott, für sich persönlich in Anspruch nehmen. Die hier unterwegs sind, haben gefragt: „Was muss ich tun, um errettet zu werden?“ und haben gehört: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden“. Und das haben sie getan (Apostelgeschichte 16:30-31).
Sie haben gesucht und gefunden, haben angeklopft und ihnen ist aufgetan worden. Jetzt wollen sie nicht mehr „die Begierden der Menschen tun“ (den breiten Weg gehen), sondern „dem Willen Gottes leben“ (den schmalen Weg gehen). Und das ist auch heute noch möglich! (1. Petrus 4:2)
Herkunft aus der App: Die gute Saat