Der Gott der Herrlichkeit
Ein großartiger Titel Gottes. Wir werden uns jetzt etwas anschauen, was dieser Titel alles beinhaltet und besonders auch, was er für unser Glaubensleben bedeutet. Denn wenn Gott sich in Seinem Wort offenbart – unter verschiedenen Namen, Attributen oder Titeln, dann will Er, dass das Auswirkungen bzw. Konsequenzen auf unser Glaubensleben hat.
Wir sollen sozusagen im Licht der Offenbarung Gottes leben. Genauso war es bei Abraham. Gott offenbart sich ihm und sagt:
„Ich bin Gott, der Allmächtige; wandle vor meinem Angesicht und sei vollkommen“ (1. Mose 17:1).
Weil Gott sich Abraham als der Allmächtige offenbart, erwartet Gott, dass Abraham mit der Allmacht Gottes rechnet und fest auf Ihn vertraut. Das gilt auch für uns heute noch: Wenn Gott sich als der Gott der Herrlichkeit, der Vater der Herrlichkeit, der Herr der Herrlichkeit oder der König der Herrlichkeit offenbart, dann will Er, dass wir wissen, was das bedeutet und im Licht dieser wunderbaren Offenbarung leben.
Zweimal wird Gott in der Bibel der Gott der Herrlichkeit genannt. In Psalm 29 steht: „Die Stimme des HERRN ist über den Wassern; der Gott der Herrlichkeit donnert, der HERR über großen Wassern“ und in Apostelgeschichte 7 sagt Stephanus: „Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war.“
Gott hat also eine gewaltige und herrliche Stimme und Er hat sich in Seiner Herrlichkeit einem Menschen gezeigt, der ein Götzendiener in Mesopotamien war. Was war die Konsequenz? Die überwältigende Herrlichkeit Gottes hat Abraham sozusagen aus dem Götzendienst rausgerissen und ihm eine ganz neue Ausrichtung gegeben, ihm einen ganz neuen Horizont geöffnet.
Er war so beeindruckt von dieser Schönheit, dieser Größe und dieser Herrlichkeit, dass er plötzlich bereit war, seine Götzen zu verlassen und dem Ruf Gottes zu folgen. Gott handelt mit uns oft nach dem gleichen Prinzip. Er zeigt uns das Bessere, das Schönere, das Ewige, damit wir das Minderwertige, das Irdische und das Zeitliche loslassen. Je mehr wir von der Herrlichkeit Gottes beeindruckt sind, umso leichter fällt es uns, Dinge für Gott aufzugeben.
Gott ist unendlich herrlich. Er ist schöner, prächtiger, majestätischer und erhabener als alles, was wir uns vorstellen können. Die Herrlichkeit Gottes beinhaltet Sein herrliches Wesen, Seine herrlichen Attribute und Seine moralische Herrlichkeit. In Psalm 104 steht: „HERR, mein Gott, du bist sehr groß, mit Majestät und Pracht bist du bekleidet, du, der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand.“ David sagt: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes.“ Das macht deutlich, dass Gott selbst absolut herrlich ist und auch das die Schöpfung etwas von Seiner Herrlichkeit wiederspiegelt.
Wenn wir uns mehr bewusst wären, wie herrlich und wunderbar Gott ist, dann sähe unser Leben oft ganz anders aus. Mose hatte ein tiefes Verlangen danach, die Herrlichkeit Gottes zu sehen. Deshalb betete er: „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen.“ Wie hat Gott auf diese Bitte geantwortet? Er sagt: „Ich werde alle meine Güte vor deinem Angesicht vorübergehen lassen und werde den Namen des HERRN vor dir ausrufen“ (2. Mose 33:19).
Seine Güte und Sein Name sind also Teil Seiner Herrlichkeit. Als der HERR dann an ihm vorüberzog, hörte Mose die Worte: „HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit“ (2. Mose 34:6). Das muss überwältigend gewesen sein. Wie reagiert Er auf diese Offenbarung der Herrlichkeit Gottes? „Und Mose neigte sich eilends zur Erde und betete an“ (2. Mose 34:8).
Wann hast du das letzte Mal über die Herrlichkeit Gottes gestaunt und Ihn dafür angebetet?
Mose sah die Herrlichkeit Gottes sozusagen im Vorüberziehen oder von hinten. Bei uns ist das anders, denn Paulus schreibt: „Denn der Gott, der sprach: Aus Finsternis leuchte Licht, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi“ (2. Korinther 4:6).
Wir sehen die Herrlichkeit Gottes im Angesicht eines Menschen. Jesus Christus wird im Hebräerbrief der Abglanz der Herrlichkeit Gottes genannt. In Ihm sehen wir die Herrlichkeit Gottes auf wunderbare und einzigartige Weise offenbart.
Hier auf der Erde ist das auf zweierlei Weise geschehen. Zuerst durch Sein moralisch perfektes Leben – Er, der Herr der Herrlichkeit, war bspw. voller Gnade und Wahrheit – und auch durch Seine herrlichen Taten. Denn als Er auf der Hochzeit zu Kana Sein erstes Wunder tat und Wasser in Wein verwandelte, da wird anschließend gesagt: „Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus in Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit“ (Johannes 2:11). Die Wunder, die Er tat, stellten die Herrlichkeit Gottes ins Licht. Deshalb sagt Er auch im Blick auf die Krankheit von Lazarus: „Diese Krankheit ist nicht zum Tod, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde“ (Johannes 11:4). Gott zeigt Seine Herrlichkeit also auch durch das herrliche Handeln Seines Sohnes.
Damit kommen wir zu einem sehr wichtigen Punkt
und einer sehr wichtigen Frage für unser Glaubensleben:
Wie können wir die Herrlichkeit Gottes heute sehen?
Wir sehen sie in der Schöpfung, in Gottes Wort, in Jesus Christus und in dem herrlichen Handeln Gottes. Und um dafür geöffnete Augen zu haben, brauchen wir Glauben. Deshalb sagt der Herr zu Martha: „Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubtest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ (Johannes 11:40).
Je mehr wir Gott vertrauen und Glaubensschritte tun, umso mehr werden wir auch die Herrlichkeit Gottes in unserem Leben sehen!
Aber dafür müssen wir bereit sein, loszulassen und bildlich gesprochen wie Petrus in Lukas 5 auf die Tiefe hinausfahren. Als der Herr damals wirkte, war das Ergebnis:
„Sie erstaunten aber alle sehr über die herrliche Größe Gottes“ (Lukas 9:43).
In 2. Korinther 4:4 schreibt Paulus von dem Evangelium der Herrlichkeit des Christus. Christus ist der herrliche Inhalt des Evangeliums und auch das herrliche Ziel. Die Menschen haben den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt. Doch Er wurde auferweckt durch die Herrlichkeit des Vaters. Gott hat Ihm Herrlichkeit gegeben und als Er in den Himmel zurückkehrte wurde Er aufgenommen in Herrlichkeit. Dort ist Er jetzt, verherrlicht, zur Rechten der Majestät in der Höhe. In Hebräer 2 heißt es: „Wir sehen aber Jesus, … mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt“ (Hebräer 2:9).
Auf Ihn sollen wir die Augen des Glaubens richten. Das gibt uns Kraft und verändert uns. Stephanus spricht in Apostelgeschichte 7 von dem Gott der Herrlichkeit. Und am Ende blickt Er mit Glaubensvertrauen auf zum Himmel und sieht die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen. Dieser Blick gab ihm Kraft im Zeugnis für Seinen Herrn und bewirkte, dass Er in das Bild Jesu verwandelt wurde.
Der Gott aller Gnade hat uns zu Seiner ewigen Herrlichkeit berufen. Unsere Heimat ist der Himmel und die Herrlichkeit Gottes. Unser Leben ist himmlisch, unsere Stellung ist himmlisch, unsere Segnungen sind himmlisch, unsere Hoffnung ist himmlisch. Wir gehören zum Himmel – und das soll jetzt schon in unserem Glaubensleben sichtbar werden! Ist das so? Kann man durch unser Leben sehen, dass wir nicht zu dieser Welt, sondern zum Himmel gehören?
Paulus schreibt: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz aufgekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben“ (1. Korinther 2:9). Das wartet auf uns.
Und Gott sagt uns, dass die Leiden, durch die wir aktuell gehen, nicht wert sind verglichen zu werden, mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll (s. Römer 8:18). „Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Trübsal bewirkt uns ein über jedes Maß hinausgehendes, ewiges Gewicht von Herrlichkeit, indem wir nicht das anschauen, was man sieht, sondern das, was man nicht sieht; denn das, was man sieht, ist zeitlich, das aber, was man nicht sieht, ewig“ (2. Korinther 4:17-18).
Wir werden sogar einmal die Herrlichkeit Gottes wiederspiegeln (s. Offenbarung 21:11).
Bis dahin dürfen wir immer wieder Mose bitten:
„Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen.“
Gott wird uns Seine Herrlichkeit und Sein herrliches Handeln zeigen, wenn wir Ihn im Glauben darum bitten!
Herkunft: juengerschaft.org