Als aber der Hauptmann,
Markus 15:39
der Jesus gegenüber dabeistand,
sah, dass er so schrie und verschied,
sprach er: Wahrhaftig,
dieser Mensch war Gottes Sohn!
„Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“, sagte der römische Zenturio. Und wohl zum ersten Mal in seinem harten Soldatenleben fühlte er nackte Angst in sich aufsteigen. Ja, diese Kreuzigung war anders als sonst. Ganz anders. Das spürte der Römer deutlich. Sie war ganz sonderbar verlaufen – bis zum Schluss. Denn zum Beispiel hatte der Hingerichtete noch zweimal laut geschrien.
Dabei wusste der römische Söldner aus Erfahrung, dass ein Gekreuzigter gar keine Kraft mehr zum Schreien haben konnte. Aber „dieser Mensch“ hatte geschrien. In die Dunkelheit hinein. Und noch immer klang der Schrei in den Ohren des Zenturio. Was hatte Er gerufen? – „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Und nur wenig später hatte Er dann zum letzten Mal laut gerufen. Für den Hauptmann war klar: Das war kein Todesschrei, wie er ihn oft gehört hatte.
Dieser Gekreuzigte war kein Verbrecher. Da war sich der Zenturio ganz sicher. Ganz im Gegenteil – Er war ein Wohltäter. Was hatte Er gesagt, kurz nachdem die Legionäre Ihn ans Kreuz geschlagen hatten? „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Nachdenklich und in sich gekehrt blickte der Römer auf das Kreuz in der Mitte. Er und seine Männer würden wohl noch eine Zeit lang bleiben müssen – bis auch die beiden anderen Hingerichteten gestorben waren.
Ob dieser römische Hauptmann, der bei der Kreuzigung das Kommando hatte, dann später den auferstandenen Herrn ganz persönlich als seinen Erlöser angenommen hat?
Du musstest es empfinden, wie Gottes Zorn so schwer für uns und unsre Sünden, so viel wie Sand am Meer. Du tratst an unsre Stelle aus freier Lieb und Huld, gabst deine eigne Seele für unsre Sünde und Schuld.
Jacques Erné (1825-1883)
Und siehe, der Vorhang des Tempels
Matthäus 27:51
zerriss in zwei Stücke,
von oben bis unten …
Das Allerheiligste war das Innere des Tempels, sein Herzstück. Ein gemauerter, fensterloser Raum. Nur wenige Quadratmeter groß. Leer. Früher stand hier die Bundeslade. Dort hatte der Gott Israels seinen Thron auf Erden. Doch die Lade war längst nicht mehr da … Nur der Raum als solcher war geblieben. Aber noch immer war man Gott und dem Himmel nirgendwo auf Erden näher als in diesem kahlen Raum. Er war heilig. Heiliger als heilig war er: allerheiligst. Ein Normalsterblicher durfte niemals in diesen Raum hineinschauen. Deshalb wurde er geschützt. Vor Gaffern. Durch einen schweren, dichten Vorhang. So wie ein Kleidungsstück hielt dieser alle Blicke von dem Raum als solchem fern. Dieses Kleidungsstück des Allerheiligsten zerriss in dem Moment, als Jesus starb.
Zu biblischer Zeit gab es ein Zeichen von Trauer, das wir heute nicht mehr kennen. Bei uns tragen Trauernde traditionell Schwarz. Damals zeigte nicht die Farbe der Kleidung an, dass jemand trauerte, sondern ihr Zustand. Wer vom Tod eines geliebten Menschen erfuhr, zerriss sein Obergewand – aus Trauer und Entsetzen.
An jenem Freitagnachmittag starb Jesus am Kreuz. Und in diesem Augenblick ging der Stoff, der Gottes Thron umkleidete, in Fetzen. Das sieht nach überwältigender, überweltlicher Trauer aus. Es scheint, als seien die Engel, die bei der Geburt von Jesus sangen und jubilierten, entsetzt. Der Himmel bleibt nicht unberührt von den Karfreitags-Ereignissen. Gott ist nicht der unbewegte Richter, der Jesus eiskalt am Kreuz hinrichten ließ, weil er gekränkt von der menschlichen Sünde Genugtuung fordert. Voller Schmerz und innerer Anteilnahme gab Gott seinen geliebten Sohn dahin, und das, damit Sie und ich ewig mit ihm leben können.
Bist Du von diesem Karfreitags-Geschehen bisher unberührt geblieben?
Schau noch einmal genau hin !!!
Der Tod Jesu
Matthäus 27:45-56:
45 Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land.
46 Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
47 Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija.
48 Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken.
49 Die anderen aber sagten: Lass doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft.
50 Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.
51 Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich.
52 Die Gräber öffneten sich und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt.
53 Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen.
54 Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!
55 Auch viele Frauen waren dort und sahen von weitem zu; sie waren Jesus seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient.
56 Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
Das Wort vom Kreuz ist denen,
1. Korinther 1:18
die verloren gehen,
Torheit
uns aber, die wir errettet werden,
ist es Gottes Kraft.
Die Botschaft vom Kreuz
Vor rund 2000 Jahren wurde Jesus Christus ausserhalb der Stadt Jerusalem wie ein Verbrecher an ein hölzernes Kreuz genagelt. Obwohl Er in seinem Leben vielen geholfen und keinem etwas zuleide getan hatte, wurde Er abgelehnt und verstossen. Die Antwort der Menschen auf seine Liebe war das Kreuz.
Als Jesus am Kreuz hing, wurde es plötzlich dunkel. Drei Stunden lang sah man Ihn nicht. Da litt Er für fremde Schuld im göttlichen Gericht. Danach liess Er sein Leben, um das Werk der Erlösung für verlorene Sünder zu vollenden. Seine Antwort auf den Hass der Menschen war Liebe bis in den Tod.
Seit seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt wird die Botschaft vom Kreuz verkündet. Sie redet von der Schuld des Menschen und von der vergebenden Liebe Gottes.
Wir haben alle gegen Gott gesündigt und vieles getan, was Ihm missfällt. Unmöglich können wir dieses Unrecht wiedergutmachen. Diese unbezahlbare Schuld vor Gott muss ein anderer tilgen – jemand, der selbst unschuldig ist. Genau das hat Jesus Christus am Kreuz für jeden getan, der an Ihn glaubt.
Wie unfassbar gross ist doch die Liebe des Sohnes Gottes! Er hat am Kreuz gelitten und sein Leben gegeben, um uns vor der ewigen Verdammnis zu retten. Wir dürfen im Glauben für uns persönlich in Anspruch nehmen, dass Er an unserer Stelle die Strafe für unsere Sünden getragen hat. Dann spricht uns Gott von aller Schuld frei.
Herkuft aus den Apps: „Näher zu Dir“, „Leben ist mehr“ und „Die gute Saat“