Warum sind so viele Christen unglücklich?
Freude ist die Emotion der Erlösung.
Wir werden uns jubelnd freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude (1. Petrus 1:8)
Wenn du ein Christ bist, dann gibt der Geist dir erhebende Freude an Christus. Seine Schönheit und
Größe reißen deine Seele mit. Aber gar nicht so wenige Gläubige kämpfen damit, Freude zu erleben.
Warum ist das so?
Manche Menschen neigen von Natur aus dazu, traurig zu sein und für diese Leute ist Freude eine
ständige Herausforderung. Als ich Martyn Lloyd-Jones Klassiker mit dem Titel „Spiritual Depression“
las, war ich überrascht, dass er Temperament oder Persönlichkeitsveranlagung als den „ersten und
wichtigsten Grund“ für mangelnde Freude bezeichnet. Er mag damit richtig liegen.
Es gibt jedoch auch weitere Gründe. Junge Mütter sind oft davon überrascht wie müde sie sind. Sie
sind schlaflos und erschöpft und kämpfen damit, Freude zu finden. Wenn du trauerst oder leidest,
dann mag dir entgehen, dass Gott spezielle Freuden für dich in deinen gegenwärtigen Umständen
bereithält. Vergiss auch nicht, dass unser Feind uns hasst und uns jedes noch so kleine Stück Freude
stehlen will, was er stehlen kann.
Aber die elendsten Christen, die mir begegnet sind, sind diejenigen, die mit je einem Fuß in beiden
Welten leben. Sie wollen ihren Einsatz absichern. Ein Auge richten sie auf den Himmel, ein Auge auf
die Erde. Sie rufen den Namen Christi an, aber sie versuchen noch immer, Sicherheit, Zufriedenheit,
Vergnügen oder Erfüllung in dieser Welt zu finden. Man kann sagen: Sie reiten den Zaun. Und sie sind
nicht fröhlich.

Trifft das auf dich zu?
In dem Fall besteht der einzige Weg zur Freude darin, Gott ein klares „Ja“ zu geben
und damit „Nein“ zur Welt zu sagen.
Das Große Ja
Es ist für jeden Christen wichtig, davon überzeugt zu sein, dass Gott gut ist. Nicht nur das: Wir sollten
überzeugt sein, dass Gott alleine gut ist. Wenn wir nicht absolut davon überzeugt sind, dass Gott
alleine gut ist, dann werden wir nicht in der Lage sein, „Nein“ zu anderen Göttern zu sagen, die uns
Freude versprechen, aber letztlich Sorge bringen.
Wir wagen es nicht, uns vorzustellen, dass es abseits von Gott und seinem Willen für unser Leben nur
ein Fünkchen Gutes gibt. Nicht ein Fetzen Gutes gibt es ohne Gott.
Die Psalmen bringen diese Wahrheit auf den Punkt:
Ich spreche zu dem HERRN „Du bist mein Herr, Ich habe nichts Gutes abseits von dir“ (Psalm 16:2)
An anderer Stelle heißt es wiederum
„Wen habe ich im Himmel als dich? Und nach nichts auf der Erde habe ich verlangen als nur
nach dir. (Psalm 73:25)
Und noch einmal:
Ich rufe zu dir, Oh Herr, Ich sage: „Du bist mein Teil im Land der Lebendigen“ (Psalm 142:5)
Im Neuen Testament schreibt Jakobus:
Lasst euch nicht täuschen, meine geliebten Brüder. Jede gute Gabe und jede vollkommene
Gabe ist von oben, sie kommt vom Vater der Lichter (Jakobus 1:16-17)
Jedes Fünkchen Gutes in dieser Welt kommt von Gott. Nichts kann gut sein, wenn es nicht von Gott
kommt. Ein fröhlicher Christ glaubt diese Wahrheit. Er baut sein Leben und seine Freude darauf.
Calvin formulierte es so:
Es ist nicht ausreichend, allein daran festzuhalten, dass es einen gibt, dem alle Ehre und alle
Anbetung gebührt, wenn wir nicht auch davon überzeugt sind, dass er die Quelle alles Guten
ist und, dass wir nichts anderswo suchen dürfen als allein in ihm […] Denn wenn Menschen
nicht erkennen, dass sie alles Gott verdanken, dass sie durch seine väterliche Fürsorge ernährt
werden, dass er der Autor alles Guten in ihrem Leben ist und, dass sie nichts anderes als Ihn
suchen sollen, werden sie ihm niemals willigen Dienst darbringen.
Nein, wenn sie nicht ihre ganze Fröhlichkeit in ihm gründen, werden sie sich selbst niemals
wirklich und aufrichtig ihm hingeben. (Institutio I, 2, 1)
Gott ist gut. Gott allein ist gut. Und alles Gute kommt von Gott. Das Beste von allem ist,
dass Gott uns sich selbst gibt. Er ist unsere Freude – die unaussprechbar herrliche Freude
unserer Herzen.
David sagt:
In deiner Gegenwart ist Freude die Fülle und in deiner rechten Hand sind für immer Freuden (Psalm 16:11)
Das Große Nein
Satan versucht uns dahin zu bringen, dass wir denken, wir können etwas Gutes und
Zufriedenstellendes abseits von Gott finden. Aber wir müssen ein starkes, wiederhallendes „Nein“
zum Ausdruck bringen – gegenüber allem, was uns Gutes ohne ihn verspricht.
Dieses große „Nein“ ist im Zentrum der christlichen Freude. Das Wesen der Sünde besteht darin,
außerhalb von Gott und seinem Willen nach Gutem Ausschau zu halten. So wurde unsere
Mutter Eva verführt. Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre, und dass er eine Lust
für die Augen und ein begehrenswerter Baum wäre, weil er weise macht; und sie nahm von seiner
Frucht und aß (1. Mose 3:6)
Wir begehen unsere Fehltritte auf die gleiche Weise wie sie. Wenn ich unter die Oberfläche einer
jeden Sünde in meinem Leben sehe, dann merke ich, dass ich versuche, etwas Gutes zu bekommen –
ohne Gott und seine Wege. Das Gute mag in Vergnügen bestehen, in Sicherheit, in Bedeutung,
Befriedigung, Gerechtigkeit, Besitz, Komfort, einem physischen Bedürfnis usw.. Aber ich versuche es
ohne Gott zu bekommen.
Letztlich ist es Götzendienst. Ich halte nach etwas anderem als nach Gott Ausschau, um meine
Bedürfnisse zu erfüllen und meine Verlangen zu befriedigen. Diese Götter versprechen Freude, aber
sie bringen nur Elend ein.
Das erklärt, warum der halbherzige Christ keine beständige Freude in Christus erfährt. David sagt:
Zahlreich werden die Schmerzen derer sein, die einem anderen [Gott] nacheilen; (Psalm 16:4)
Und an anderer Stelle:
Denn mir ist angst; vor Gram sind schwach geworden mein Auge, meine Seele und mein Leib; (Psalm 31:10)
Wir rennen anderen Göttern nach um Freude zu finden, aber wir finden Sorgen. Eine junge Frau
weiß, dass sie einen Nicht-Christen nicht heiraten sollte, aber sie denkt, sie wird Liebe und Sicherheit
in dieser Beziehung finden, selbst, wenn Gott nicht in dieser Beziehung ist. Sie will etwas Gutes, sie
schaut aber nach einem anderen Gott um es zu erhalten und ihre Sorgen werden zahlreicher.
Ein Mann denkt, er finde Erfüllung, wenn er nach der Arbeit sexuelle Kontakte mit Frauen pflegt,
die nicht seine Ehefrau sind. Sexuelles Vergnügen ist eine gute Sache, wenn entsprechend Gottes
Weg gelebt. Aber dieser Mann schaut nach einem Gott, der ihm Vergnügen geben soll.
Diese kurzen Sekunden des Vergnügens werden zu Kies und Asche in seinem Mund.
Eine Frau sucht nach Bedeutung, indem sie lästert. Sie fühlt sich wichtig, wenn sie darüber spricht,
was andere Leute tun. Sie findet ihren Wert nicht in Christus. Sie rennt einem anderen Gott
hinterher, um ihre Wertschätzung zu bekommen.
Ein unvergebender Mann hält einen Groll fest. Er denkt, es sei seine Verantwortung, die Dinge richtig
zu stellen. Gerechtigkeit ist eine gute Sache. Aber er schaut nicht zum „Richter der ganzen Erde“ um
sie zu erhalten. Er läuft zu einem anderen Gott.
So wählt nun heute, wem ihr dienen werdet. Haltet euch zu Gott und seinem Willen für
jede gute Gabe in eurem Leben. Sagt mit dem Psalmisten:
„Der Herr ist mein Erbteil und das [Teil] meines Bechers;“ (Psalm 16:5)
Halb-herzige Christen sind keine fröhlichen Christen. Hoffe auf Gott und laufe nicht anderen Göttern
hinterher. Das ist der Pfad zur Freude
Herkunft: Von Jim Johnston