Zachäus
Und er suchte Jesus zu sehen,
Lukas 19:3
wer er sei; und er konnte es nicht wegen
der Volksmenge, denn er war klein von Gestalt.
Nachteilsausgleich?
Seine geringe Körpergröße sorgte sicher oft für Spott. Vielleicht fing alles in der Schule an oder beim Spielen mit anderen Kindern. Wie oft wird er gegrübelt haben, warum gerade er so klein geraten sein musste. Vielleicht war er immer der Letzte, der beim Sport gewählt wurde. Irgendwann kam es dann in ihm hoch: Ich zeige es euch allen. Ich werde beweisen, dass ich es echt draufhabe. Dann werdet ihr merken, was es bedeutet hat, mich schlecht behandelt zu haben.
Zachäus zeigte es allen. Er nutzte Beziehungen, pachtete eine Zollstation. Alle mussten an ihm vorbei, und er konnte sie so richtig abzocken. Sicher erwarb er sich ein stattliches Grundstück mit Villa und Teich. Er hatte es geschafft: zwar klein gewachsen, aber groß rausgekommen.
So versuchen es andere auch: Der Sohn will dem Vater beweisen, dass er es doch drauf hat, die verlassene Freundin will ihm schon noch zeigen, was er alles an ihr hatte … und so gibt es unzählige ähnliche Situationen. Menschen tun etwas, um aus dem Loch der gefühlten Minderwertigkeit herauszukommen. Irgendwann sind sie vielleicht richtig gut, anscheinend glücklich. Nur – echte Freude gewinnt man dabei nicht; auch Zachäus gelang das nicht.
Wenn wir unsere innere Zufriedenheit in dem suchen, was wir tun, erreichen, erleben oder sind, werden wir enttäuscht. Das ist nicht alles, und das ist auch zu wenig. Deshalb suchte Zachäus weiter. Jesus interessierte ihn plötzlich. Dieser Jesus, dem so viele Menschen nachgingen, der überall half und Gutes verbreitete – und das alles ohne Bezahlung. Dieser Jesus war so anders. Zachäus spürte eine innere Unruhe, dass dieser Jesus mehr hatte als er. Deshalb suchte er ihn. Deshalb wollte er ihn unbedingt sehen.
Bist Du wirklich tief glücklich mit dem, was Du erreicht hast?
Suche Jesus!
Lies auch Lukas 18, Verse 18-301
Von Reichtum und Nachfolge
18 Einer von den führenden Männern fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?
19 Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen.
20 Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen; ehre deinen Vater und deine Mutter!
21 Er erwiderte: Alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.
22 Als Jesus das hörte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Verkauf alles, was du hast, verteil das Geld an die Armen und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!
23 Der Mann aber wurde sehr traurig, als er das hörte; denn er war überaus reich.
24 Jesus sah ihn an und sagte: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!
25 Denn eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
26 Die Leute, die das hörten, fragten: Wer kann dann noch gerettet werden?
27 Er erwiderte: Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich.
28 Da sagte Petrus: Du weißt, wir haben unser Eigentum verlassen und sind dir nachgefolgt.
29 Jesus antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat,
30 wird dafür schon in dieser Zeit das Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben.
Und er suchte Jesus zu sehen,
Lukas 19:3
wer er sei; und er konnte es
nicht vor der Volksmenge.
Hindernislauf
Sie lassen ihn nicht vorbei. Zachäus will diese Prozession erleben, doch er sieht nichts. Er ist zu klein, und außerdem lässt ihn niemand durch. Aber er dreht nicht enttäuscht um und gibt nicht auf.
Schon mancher hat sich aufgemacht, um etwas über Jesus Christus zu erfahren. Aber dann wurde ihm die »Sicht versperrt«: Vielleicht waren es Menschen, die vorgaben Christen zu sein. Aber ihr Verhalten war derart unschön, dass man den Schluss zog, Jesus müsse ebenso sein, und wandte sich enttäuscht ab.
Manche bleiben hängen an alten Geschichten von Kreuzzügen, schändlichem Verhalten von Priestern, hässlichen Auseinandersetzungen zwischen Kirchen oder Gläubigen. Vielleicht kennen Sie auch solche Situationen. Bitte lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen, denn es lohnt sich, Jesus zu suchen.
Zachäus wurde nicht durchgelassen. Vielleicht lag es auch daran, dass er alle, die hier am Weg standen, schon einmal über den Tisch gezogen und ihnen zu viel Wegezoll abgeknöpft hatte. Irgendwie verständlich, dass die Leute jetzt Zachäus nicht durchlassen wollten. Vielleicht sind Sie selbst durch Ihre Vergangenheit stadtbekannt, die negativen Schlagzeilen sind schäbig und machen vielleicht mutlos. Aber niemand ist berechtigt, die Sicht auf Jesus Christus zu versperren.
Erst recht hat niemand es verdient, aufgrund seiner Fehler schief angesehen zu werden. Jesus Christus möchte Sie dennoch kennenlernen. Lassen Sie sich nicht durch Ihre Vergangenheit oder schlechte Erlebnisse entmutigen, in eine Kirche oder Gemeinde zu gehen. Oder sind Sie selbst jemand, der anderen die Sicht auf Jesus versperrt und dadurch verhindert, dass Menschen tiefe innere Heilung erfahren?
Was hält Dich davon ab, Jesus Christus zu suchen?
Zachäus kletterte auf einen Baum.
Lass auch Du nichts unversucht, um Jesus zu sehen!
Lies auch Lukas 18 Verse 31-342
Die dritte Ankündigung von Leiden und Auferstehung
31 Jesus versammelte die Zwölf um sich und sagte zu ihnen: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird sich alles erfüllen, was bei den Propheten über den Menschensohn steht:
32 Er wird den Heiden ausgeliefert, wird verspottet, misshandelt und angespuckt werden,
33 und man wird ihn geißeln und töten. Aber am dritten Tag wird er auferstehen.
34 Doch die Zwölf verstanden das alles nicht; der Sinn der Worte war ihnen verschlossen und sie begriffen nicht, was er sagte.
Und als er an den Ort kam,
Lukas 19:5
sah Jesus auf und erblickte ihn
und sprach zu ihm:
Zachäus, steige eilends herab,
denn heute muss ich in deinem Haus bleiben.
Angenommen
Das war nicht zu erwarten: Dieser Jesus geht zu dem lächerlichen Mann auf dem Baum. Nicht, um ihn noch lächerlicher zu machen. Sondern aus echtem Interesse. Er geht mit dem ehrlichen Entschluss, den er schon vor langer Zeit getroffen hatte, auf Zachäus zu: Deinetwegen bin ich heute hierhergekommen. Kennen Sie so etwas? Dass Ihnen jemand sagt: Nur deinetwegen bin ich heute diesen Weg gekommen!
Um deiner Person willen. Nicht, um irgendwie von dir und deiner Person zu profitieren. Ich tat dies nur deinetwegen. Um dir eine Freude zu bereiten. – Alles, was Zachäus darstellte, sein Geld, seine Stellung, seine Körpergröße, seine Vergangenheit … alles war jetzt nebensächlich. Es ging nur darum, bei ihm zu sein, die Person hinter der Fassade kennenzulernen.
Wissen Sie, wie man so etwas bezeichnet? Angenommensein. Dieses tiefe Angenommensein spürte Zachäus jetzt in diesem Moment auf dem Baum.
Nein, es geht nicht darum, was man alles erreichen kann, wie man aussieht, welche Leistungen man vorzuweisen hat, welche persönlichen Bekannten zum erlauchten Kreis dazugehören oder welche Fehler man beging.
Es geht darum, dass der Schöpfer dieser Welt ein echtes Interesse an Ihnen hat – ungeachtet der anderen Dinge. Jesus kam extra wegen Zachäus und extra Ihretwegen. Hier sind Sie echt angenommen! Wer wünscht sich das nicht? Wer möchte nicht aus diesem hohen Grund geliebt werden? Täuschen wir uns nicht, menschliche Liebe wird in diesem Punkt immer unvollkommen bleiben. Aber genau diese Unvollkommenheit weist auf den hin, der Ihretwegen – unser aller wegen – gekommen ist.
Jesus sagte: »Ich muss heute in deinem Haus bleiben.« Lassen Sie ihn ein?
Wo bist Du 100%ig angenommen?
Lass Jesus Christus in Dein Lebenshaus!
Lies auch Lukas 18 Verse 35-433
Die Heilung eines Blinden bei Jericho
35 Als Jesus in die Nähe von Jericho kam, saß ein Blinder an der Straße und bettelte.
36 Er hörte, dass viele Menschen vorbeigingen, und fragte: Was hat das zu bedeuten?
37 Man sagte ihm: Jesus von Nazaret geht vorüber.
38 Da rief er: Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
39 Die Leute, die vorausgingen, wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
40 Jesus blieb stehen und ließ ihn zu sich herführen. Als der Mann vor ihm stand, fragte ihn Jesus:
41 Was soll ich dir tun? Er antwortete: Herr, ich möchte wieder sehen können.
42 Da sagte Jesus zu ihm: Du sollst wieder sehen. Dein Glaube hat dir geholfen.
43 Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen. Da pries er Gott und folgte Jesus. Und alle Leute, die das gesehen hatten, lobten Gott.
Zachäus aber … sprach zu dem Herrn:
Lukas 19:8
Siehe die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen.
Als Christ darf ich das ja nicht mehr…!?
Das habe ich mir gedacht – wenn ich mich für Jesus entscheide, dann darf ich das und das alles nicht mehr. Nicht mehr abends ausgehen und was nicht noch alles. Das Leben macht mit Jesus gar keinen Spaß mehr! – Ist das so?
Kein Wort davon. Jesus sprach keines dieser Worte. Niemals will Jesus uns etwas wegnehmen. Niemals will er unsere Freiheit beschneiden. Niemals will er, dass wir traurig dastehen: Oh, das darf ich jetzt alles nicht mehr.
Aber warum um alles in der Welt kommt denn Zachäus auf diese »absurde« Idee, die Hälfte seines Geldes zu verschenken? Ohne Druck aus politischen oder religiösen Reihen. Einfach so. Die Hälfte. Weg. Das, wofür er jahrelang hart arbeitete und sicher manche rote Linie übertrat. Weg. Weil er es plötzlich nicht mehr brauchte. Freiheit. Das ist sie.
Jahrelang meinte er, sich seine Stellung, seinen Ruf und seine Sicherheit und Anerkennung erarbeiten zu müssen. Jetzt war er ohne das alles angenommen. Wie viel mehr war das wert als Geld! Echte Liebe kann man nicht mit Geld aufwiegen. Loslassen kann nur der, der echte Alternativen hat.
Aus eigenem Antrieb wird man nur loslassen, wenn man eine höhere und wertvollere Errungenschaft besitzt. Angenommen vom Schöpfer, ewige Verbindung mit ihm, Geborgenheit in jeder Situation, Hilfe in allen Dingen. Darin liegt das Geheimnis. Es gibt tatsächlich Christen, die nicht mehr überall dabei sind, nicht mehr nach bestimmten Positionen und Anerkennungen streben, nicht mehr alles erleben müssen … weil sie es einfach nicht mehr wollen.
Weil sie Größeres gefunden haben.
»Der ist kein Narr, der hingibt, was er sowieso nicht behalten kann, um zu bekommen, was er nie verlieren kann« (nach Jim Elliot).
Was verstehen wir unter Freiheit?
Lassen wir uns nicht mit weniger als 100 Prozent zufriedenstellen!
Zachäus aber sprach zu dem Herrn:
Lukas 19:8
und wenn ich jemand etwas durch
falsche Anklage genommen habe,
so erstatte ich es vierfach.
Falsche Anklage
Das Spielzeugauto ist kaputt: Ich war es nicht. Wer denn dann? Der kleine Mann schweigt … Das Werkzeug am Arbeitsplatz ist defekt. Die Untersuchung ergab: Es wurde fallen gelassen. Aber alle Mitarbeiter beteuern, dass so etwas noch nie vorkam. Schuld sind immer die anderen.
Die Versicherung schreibt, dass Schuldeingeständnisse verboten sind.
Bisher lebte Zachäus auch so. Vielleicht sprach ihn jemand darauf an, warum er seinen Zoll derart überteuerte. Und sicher wird er die Schuld überall gesucht haben: an der Politik, in seiner Kindheit, am früheren Mobbing. Kennen wir das nicht? Die Schuld am Streit hat immer der andere, die Schuld an der Affäre hat natürlich der andere Partner, der einem zu wenig Liebe schenkte, und schließlich wäre man ja auch vorsichtiger mit dem Material auf der Arbeit umgegangen, wenn das monatliche Gehalt höher wäre.
Schuld? – Die anderen!
Und hier plötzlich spricht Zachäus von seinen falschen Anklagen. Hatte er in seiner Vergangenheit Leute zu Unrecht verklagt? Wer brachte ihn darauf? Jesus hatte nichts gesagt, niemand hatte über seine Schuld gesprochen. Ich stelle mir vor, dass Zachäus gerade für seine Gäste einkaufen wollte und beim Bezahlen daran denken musste, wie er zu diesem Geld kam.
Plötzlich wurde sein Herz weich – eine Regung, die er vorher nie kannte, die aber Grundlage jeder echten Beziehung ist, die man niemandem antrainieren oder aufbürden kann. Plötzlich erkennt er seine Fehler und hat keine keine Angst, sie zu bekennen – weil er angenommen ist. Niemand, der ihn wegen seiner Fehler ausschließt. Niemand, der sich wegen seiner Fehler abwendet. Echt geliebt. Das macht frei auch zum unspektakulären Bekennen.
Fällt es Dir leicht, Schuld einzugestehen?
Bei Jesus ist die Schuld am Besten aufgehoben.
Lies auch hierzu Lukas 19 Verse 6-104
6 Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf.
7 Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt.
8 Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.
9 Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.
10 Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Jesus aber sprach zu ihm:
Lukas 19:9
Heute ist diesem Haus Heil widerfahren,
weil auch er ein Sohn Abrahams ist.
Heilung? Unmöglich?
Schon von Weitem hört man es: Sie streiten wieder! Man übersieht sie nicht, die Narben vom Ritzen, die überschlanke Gestalt, gezeichnet von Bulimie, die Augenringe, der ganze Mensch gezeichnet von Enttäuschungen. Alles unlösbare Probleme. Heilung?
Zachäus, der Mann, der so lange nach Anerkennung suchte, es allen zeigen wollte und nie Ruhe fand, ist innerlich geheilt worden. Wie das? Er, der notorische Wucherer und Halsabschneider, der Geizkragen, der Nimmersatt und Rechthaber? Plötzlicher Lebenswandel? Wie ist das möglich?
Weil er ein Mensch des festen Vertrauens wurde. Einer, der tiefe innere Geborgenheit fand und nun fest vertraute. Nein – keinem Menschen, keiner Gelegenheit, keiner eigenen Stärke oder Intelligenz, keinem Geld, keiner Firma …, sondern Jesus Christus. Weil er ihn erlebte.
Übrigens – dem Abraham begegnete Gott in seiner Majestät, und dieser großartige Eindruck bewog Abraham dazu, diesem Gott für immer zu vertrauen, egal, wohin es ging. Das ist das Phänomen: Sie können als unbeteiligte Person über Jesus diskutieren und werden nicht verstehen, wie andere Menschen an Jesus glauben.
Aber wenn Sie ihn kennengelernt
und persönlich erfahren haben und erleben,
dass Gebet tatsächlich beantwortet wird,
dann werden Sie eine immer weitere Sicht
über diesen unfassbar großen,
herrlichen, liebenden Gott bekommen.
Und dann können Sie ihm vertrauen.
Ein Mensch, der Gott vertraut, ist plötzlich ausgeglichener. Er weiß sich in jeder Lebenslage geborgen, hat in jeder Frage einen Antwortgeber, den besten Freund, Begleiter, Seelsorger. Der ihn liebt, obwohl er ihn kennt. Plötzlich können Menschen innerlich heil werden, Familien gesunden.
Wann soll Deinem Zuhause Heilung widerfahren?
Durch Jesus verändert sich wirklich alles – zum Guten, zum Heil!
Lies auch hierzu Lukas 19 Verse 11-275
Das Gleichnis vom anvertrauten Geld
11 Weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war, meinten die Menschen, die von all dem hörten, das Reich Gottes werde sofort erscheinen. Daher erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis.
12 Er sagte: Ein Mann von vornehmer Herkunft wollte in ein fernes Land reisen, um die Königswürde zu erlangen und dann zurückzukehren.
13 Er rief zehn seiner Diener zu sich, verteilte unter sie Geld im Wert von zehn Minen und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme.
14 Da ihn aber die Einwohner seines Landes hassten, schickten sie eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann unser König wird.
15 Dennoch wurde er als König eingesetzt. Nach seiner Rückkehr ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen. Er wollte sehen, welchen Gewinn jeder bei seinen Geschäften erzielt hatte.
16 Der erste kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine zehn Minen erwirtschaftet.
17 Da sagte der König zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger Diener. Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Herr über zehn Städte werden.
18 Der zweite kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine fünf Minen erwirtschaftet.
19 Zu ihm sagte der König: Du sollst über fünf Städte herrschen.
20 Nun kam ein anderer und sagte: Herr, hier hast du dein Geld zurück. Ich habe es in ein Tuch eingebunden und aufbewahrt;
21 denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist: Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.
22 Der König antwortete: Aufgrund deiner eigenen Worte spreche ich dir das Urteil. Du bist ein schlechter Diener. Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin? Dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe?
23 Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei der Rückkehr mit Zinsen abheben können.
24 Und zu den anderen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die zehn Minen hat.
25 Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn.
26 (Da erwiderte er:) Ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
27 Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde – bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!
Herkunft: Aus der App, „Leben ist mehr“ – Autor Dr. Marcus Nicko