Wer von den beiden hat den
Willen seines Vaters erfüllt?
(Mt 21:31)
Evangelium Mt 21:28–32
In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohepriestern
und den Ältesten des Volkes:
28 Was meint ihr?
Ein Mann hatte zwei Söhne.
Er ging zum ersten
und sagte:
Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg!
29 Er antwortete: Ich will nicht.
Später aber reute es ihn und er ging hinaus.
30 Da wandte er sich an den zweiten
und sagte zu ihm dasselbe.
Dieser antwortete: Ja, Herr –
und ging nicht hin.
31 Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt?
Sie antworteten: Der erste.
Da sagte Jesus zu ihnen:
Amen, ich sage euch:
Die Zöllner und die Dirnen
gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.
32 Denn Johannes ist zu euch gekommen
auf dem Weg der Gerechtigkeit
und ihr habt ihm nicht geglaubt;
aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt.
Ihr habt es gesehen
und doch habt ihr nicht bereut
und ihm nicht geglaubt.
Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt?
(Mt 21:31)
Diese Worte Jesu sind für jeden von uns eine große Herausforderung. Nicht nur die führenden Juden, die sich immer auf Gott und seine Gebote beriefen, haben den Willen Gottes nicht erfüllt, das passiert uns heute genauso. Wobei der Wille Gottes nicht so sehr darin besteht, eine übermenschliche Leistung zu erbringen, sondern zu glauben. Und hier bezieht Jesus das zunächst nur auf Johannes den Täufer. Wer behauptet, den Wegen Gottes zu folgen, der muss auch erkennen, wenn ein Bote Gottes kommt, der Wegweisung gibt im Namen Gottes. Aber wie gesagt, das gilt nicht nur für die führenden Juden, es gilt auch heute.
Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt?
Es sind jetzt nicht die angesprochen, die sich gar nicht auf Gott und Jesus berufen. Jetzt sind die angesprochen, die den Namen Jesu anrufen, die sich als Christen bekennen. Erfüllen wir auch den Willen Gottes? Ganz gewiss geht es da in allererster Linie um das Glauben, um das Gottvertrauen, darum, dass man sich wirklich Jesus hingibt und nicht nur sein eigenes Leben nach eigenem Gutdünken führt, dann aber Gott um seinen Segen dazu bittet. Ich kann eine falsche Entscheidung treffen und Gott bitten, dass er mich segnet. Richtig wäre aber gewesen, den richtigen Weg einzuschlagen. Dann würde Gott das auch segnen. Nur den Namen Gottes im Mund zu führen, ohne seinen Willen zu tun, das ist zu wenig.
Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt?
Dieses Evangelium macht uns demütig. Wer kann denn sagen, dass er immer den Willen Gottes erfüllt? Immer wieder mischt sich der Eigenwille in unser Tun. Immer wieder laufen wir vor dem Kreuz davon, obwohl das die Ströme der Liebe in uns zum Fließen bringen würde. Aber bitten wir den Herrn, dass er uns seinen Heiligen Geist senden möge, dass wir heute so gut wie möglich im göttlichen Willen leben!
Gebet:
Jesus, ich spüre, wie mich deine Worte demütig machen. Ich bin nicht immer der, der deinen Willen befolgt. Ich sage zwar, dass ich es will, aber ich bleibe immer wieder dahinter zurück. Bitte hilf mir, deinen Willen zu leben, bitte sende mir deinen Heiligen Geist, damit ich immer mehr im göttlichen Willen lebe.