Christus – der Standard des Dienstes im Neuen Testament
Jesus Christus ist unser einziger Standard für den Dienst im Neuen Testament. Er war ganz für Gott und eins mit ihm. In Johannes 4:34 sagt Jesus zu seinen Jüngern: „Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende.“ Was für ein wunderbares Vorbild, dem wir folgen sollen. Wir können Gott nicht auf irgendeine Art und Weise dienen – dass jeder tut, was recht ist in seinen Augen (5. Mose 12:8; 5. Mose 12:25, 5. Mose12:28).
Wenn jemand für eine Firma arbeitet, kann er nicht vermessen sein und alles auf seine eigene Art und Weise tun. Wenn er so arbeitet, wird er seine Stelle verlieren.
Betrachten wir den priesterlichen Dienst in der Heiligen Schrift zur Zeit des Alten Bundes, dann sehen wir, dass die Priester alles genau nach Gottes Anweisung gemacht haben. Sie dienten dem gerechten, heiligen und herrlichen Gott. Genau das trifft auch auf uns zu. Wenn wir heute dem Herrn dienen, müssen wir seinem Wort ganz gehorchen, um ihm wohlgefällig zu sein. Paulus sagt in Galater 1:10: „Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Sklave nicht.“ Im Alten Bund verlangte Gott, dass alle priesterlichen Dienste genau nach seinem Wort ausgeführt werden. Und sein Standard ist sehr hoch. Vergiss nicht, was den zwei Söhnen Aarons widerfahren ist, als sie in 3. Mose 10:1-3 fremdes Feuer opferten. Aus dieser Geschichte sollten wir nicht nur ein paar Lehren ziehen. Die Bibel gibt uns viele Warnungen. In der letzten Dienstkonferenz haben wir gesehen, dass der vollkommenste Standard des Dienstes der unseres Herrn Jesus Christus selbst ist. Kein Wunder, dass Gott der Vater erklärt hat:
„Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ (Matthäus 3:17; Matthäus 17:5). Leider tun wir wegen unseres gefallenen und vermessenen Wesens in unserem Dienst oft Dinge, die Gott nicht wohlgefällig und die sogar gegen seine Anweisungen gerichtet sind. Hast du keine Furcht vor dem Gericht des Herrn, das uns erwartet, wenn er wiederkommt? Geschwister, mögen wir alle lernen und vor dem Herrn üben. Erinnert euch daran, dass das erste Opfer in 3. Mose 11
Das Brandopfer
1 Der Herr rief Mose zum heiligen Zelt und sprach dort mit ihm. 2 Er befahl ihm, den Israeliten diese Botschaft auszurichten:
»Wenn jemand von euch mir, dem Herrn, ein Opfer darbringen will, dann soll er dafür ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege aussuchen.
3 Wählt er ein Rind für ein Brandopfer, muss er ein männliches, fehlerloses Tier nehmen, damit mir seine Gabe gefällt. Er soll es zum Eingang des heiligen Zeltes bringen 4 und dort seine Hand auf den Kopf des Tieres legen. Dann werde ich seine Gabe annehmen und ihm seine Schuld vergeben. 5 Vor meinem Heiligtum muss er das Rind schlachten. Die Priester, die Nachkommen Aarons, sollen das Blut auffangen und ringsum an den Altar sprengen, der am Eingang zum heiligen Zelt steht. 6 Der Israelit, der das Tier gebracht hat, zieht ihm dann das Fell ab und zerlegt es. 7 Die Priester zünden auf dem Altar ein Feuer an und schichten Holz darüber. 8 Dann legen sie die Fleischstücke, den Kopf und das Fett des Tieres auf den brennenden Holzstoß. 9 Die Eingeweide und die Unterschenkel muss der Opfernde vorher mit Wasser abwaschen, und der Priester verbrennt das ganze Tier auf dem Altar. Mit solch einem wohlriechenden Opfer erfreut ihr mich, den Herrn.
10 Will jemand ein Schaf oder eine Ziege als Brandopfer darbringen, dann muss er ein männliches, fehlerloses Tier aussuchen 11 und es an der nördlichen Altarseite vor dem Heiligtum schlachten. Die Priester sollen das Blut ringsum an den Altar sprengen. 12-13 Dann zerlegt der Opfernde das Tier und wäscht die Eingeweide und die Unterschenkel mit Wasser ab. Die Priester legen die Fleischstücke, den Kopf und das Fett auf den brennenden Holzstoß auf dem Altar. So wird das ganze Tier verbrannt. Dies ist ein wohlriechendes Brandopfer, das mir, dem Herrn, gefällt.
14 Will mir jemand einen Vogel als Brandopfer darbringen, dann soll er eine Turteltaube oder eine andere Taube nehmen. 15 Der Priester bringt sie zum Altar, trennt ihren Kopf ab und verbrennt ihn. Das Blut lässt er an der Altarwand auslaufen. 16 Er entfernt ihren Kropf mitsamt Inhalt und wirft ihn auf den Aschehaufen an der Ostseite des Altars. 17 Ihre Flügel soll er nur einreißen, nicht ganz abtrennen. Dann verbrennt der Priester die Taube auf dem Holzstoß oben auf dem Altar. Ein solches Brandopfer gefällt mir, dem Herrn, gut.«, das Gott von uns fordert, das Brandopfer ist. Dieses Opfer zeigt Christus als denjenigen, der ganz für Gott ist. Er kam ausschließlich, um den Willen Gottes zu tun. Er war gehorsam bis zum Tod am Kreuz.
Die vollkommene Menschlichkeit Jesu
Ein weiterer wichtiger Faktor bei einer Person, die Gott dient, besteht in der Erfahrung der Menschlichkeit Christi, die durch das Speisopfer dargestellt wird. Nur eine Handvoll des Speisopfers wurde für Gott verbrannt; der Rest war die Speise der Priester.
Warum gefällt unser Dienst dem Herrn nicht?
Weil unsere Menschlichkeit gefallen und voller Sauerteig ist. Wir sind sehr locker und vermessen, sehr grob und Gott ungehorsam, eigenwillig und denken immer, dass wir alles wüssten. Wir tun nicht, was er uns sagt, sondern tun so viele Dinge, die gegen seinen Willen sind. Wegen unserer gefallenen Menschlichkeit genügt unser Dienst nicht seinem Standard. Daher muss jemand, der dem Herrn dient, die Menschlichkeit Christi essen. Das ist sehr grundlegend. Denke nicht, dass du qualifiziert bist, ihm zu dienen, weil du so viel Wissen hast – das macht dich nur stolz und aufgeblasen. Der Stolz wird über dich kommen, so dass du von jedem erwartest, auf dich und nicht auf Gott zu hören.
Du wirst so unnahbar, dass jeder, der nicht mit dir einverstanden ist, hinausgeworfen wird – du schließt sogar die Tür für den Herrn Jesus selbst! Das ist unsere gefallene Menschlichkeit. Aber schaue den Herrn Jesus an. Als er auf diese Erde kam, war er nicht so. In unserem Dienst brauchen wir die Menschlichkeit des Herrn Jesus Christus. Ansonsten wird unser Dienst viele Probleme verursachen. Wir müssen erkennen, dass das Fleisch eines Christen nicht besser ist als das eines Ungläubigen in der Welt.
Wir sollten einfach unseren Herrn Jesus täglich in den vier Evangelien anschauen und von ihm lernen. Das würde schon ausreichen!
Möge der Herr uns barmherzig sein.
Alles, was im Neuen Testament geschrieben steht, bestätigt und erfüllt das, was schon im Alten Testament (der Herr nannte es „die Schrift“) gesagt wurde. In den vier Evangelien wird vieles wiederholt. Genauso in den Briefen: Galater, Epheser, Philipper und Kolosser. Warum wird darin so viel wiederholt? Weil wir oft hören und dann wieder vergessen. Mit dem linken Ohr hören wir und durch das rechte Ohr geht alles wieder hinaus. Wir sollten mit beiden Ohren hören, aber der gefallene Mensch hört nur mit einem Ohr und das Gesagte geht durch das andere wieder hinaus. Nachdem wir das Wort gehört haben, setzen wir es nicht in die Praxis um. Geistliche Erfahrung kommt nicht vom bloßen Hören, sondern wir gewinnen sie durch unsere Übung und unser Lernen. Daher sagt die Bibel, dass wir nicht nur Hörer, sondern auch Täter des Wortes werden sollen. Ich habe so viele gesehen, die eine gute Botschaft geben können, aber die wie die Pharisäer und Schriftgelehrten nicht tun, was sie lehren! Jeder kann reden, aber nicht jeder tut auch gemäß dem, was er redet.
Vielleicht haben viele von uns in der Vergangenheit im Buch der Offenbarung den sieben goldenen Leuchtern die meiste Aufmerksamkeit geschenkt, aber sehr wenige haben die sieben Sterne beachtet. Die meisten unter uns meinen vielleicht, dass die sieben Sterne unwichtig seien, sie kümmern sich mehr um die sieben goldenen Leuchter. Das ist ein schwerwiegender Fehler. Wenn nur die sieben goldenen Leuchter wichtig wären, warum würde dann der Herr Jesus das Geheimnis der sieben Sterne erwähnen?
Und in Offenbarung 1:20 werden die sieben Sterne zuerst erwähnt und erst danach die sieben goldenen Leuchter. Sind die sieben goldenen Leuchter wichtiger als die sieben Sterne? Vor einigen Jahren hätte ich gesagt, dass die goldenen Leuchter wichtiger sind. Aber heute muss ich sagen, dass die sieben Sterne wichtiger sind als die sieben goldenen Leuchter. Nachdem wir in den letzten 50 Jahren durch so viele Erfahrungen hindurchgegangen sind, kann ich heute diese Aussage machen. Die Sterne sind wichtiger, weil sie die Boten der Gemeinden sind.
Kurz gesagt, die sieben Sterne sind die verantwortlichen Brüder in den sieben Gemeinden. In den letzten Jahren haben wir Leitende oder Älteste in den Gemeinden gesehen, die den falschen Weg gegangen sind, und infolgedessen wurde die ganze Gemeinde irregeführt. Als der Herr Jesus die Sendschreiben an die Gemeinden verfasste, schrieb er sie nicht direkt an die Gemeinden, sondern richtete sie an die Boten der Gemeinden. Er befahl Johannes nicht, „der Gemeinde in Ephesus“ zu schreiben, sondern „dem Boten der Gemeinde in Ephesus“ (Offenbarung 2:1). Warum wurden die Sendschreiben an die Boten der Gemeinden gerichtet? Wäre es nicht gut genug gewesen, einfach der Gemeinde zu schreiben? Hier müsst ihr einen wichtigen Punkt erkennen: Wenn die Gemeinde ein Problem hat, dann liegt der Grund darin, dass mit den Boten – den Leitenden – etwas nicht stimmt. Du musst nur die Boten anschauen, dann wirst du wissen, wo die Gemeinde geistlich steht. Wenn die Ältesten einer Gemeinde nicht im Leben wachsen und nicht vorangehen, dann hat die Gemeinde keinen Weg voranzugehen.
Dies ist der Grund, warum der Herr nicht nur das Geheimnis der sieben goldenen Leuchter offenbart hat, sondern auch das Geheimnis der sieben Sterne. Die Gemeinde ist in der Tat ein Geheimnis, genau wie das Himmelreich in Matthäus 132
Gleichnisse über das Reich Gottes (Kapitel 13)
Das Gleichnis vom Bauern, der Getreide aussät (Markus 4,1‒9; Lukas 8,4‒8)
1 Am selben Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Seeufer, um zu lehren.
2 Bald hatte sich eine große Menschenmenge um ihn versammelt. Darum stieg er in ein Boot und sprach von dort zu den Menschen am Ufer.
3 Was er ihnen zu sagen hatte, erklärte er durch Gleichnisse:»Ein Bauer ging aufs Feld, um Getreide zu säen.
4 Als er die Körner ausstreute, fielen ein paar von ihnen auf den Weg. Sofort kamen die Vögel und pickten sie auf.
5 Andere Körner fielen auf felsigen Boden, wo nur wenig Erde war. In der dünnen Erdschicht ging die Saat zwar schnell auf,
6 als dann aber die Sonne am Himmel hochstieg, vertrockneten die Pflänzchen. Sie konnten keine starken Wurzeln bilden und verdorrten deshalb in der Hitze.
7 Wieder andere Körner fielen ins Dornengestrüpp, doch dieses hatte die junge Saat bald überwuchert, so dass sie schließlich erstickte.
8 Die übrigen Körner aber fielen auf fruchtbaren Boden und brachten das Hundert-, Sechzig- oder Dreißigfache der Aussaat als Ertrag.
9 Wer Ohren hat, der soll auf meine Worte hören!«
Warum Jesus in Gleichnissen redet (Markus 4,10‒12; Lukas 8,9‒10)
10 Später kamen seine Jünger und fragten ihn: »Weshalb verwendest du solche Gleichnisse, wenn du zu den Leuten redest?«
11 Jesus antwortete: »Euch lässt Gott die Geheimnisse seines himmlischen Reiches verstehen, den anderen sind sie verborgen.
12 Wer diese Geheimnisse begreift, der wird noch mehr Einsicht bekommen, bis er überreich damit beschenkt ist. Doch wer kein Verständnis dafür hat, dem wird selbst das Wenige, was er hat, noch genommen.[a]
13 Deshalb rede ich in Gleichnissen. Denn die Menschen sehen, was ich tue, und sehen doch nicht. Sie hören, was ich sage, und hören und begreifen doch nicht.
14 Damit erfüllt sich an ihnen, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hat:›Ihr werdet hören und doch nichts verstehen, sehen und doch nichts erkennen.
15 Denn das Herz dieses Volkes ist hart und gleichgültig. Sie sind schwerhörig und verschließen die Augen. Deshalb sehen und hören sie nicht. Sie sind nicht einsichtig und wollen nicht zu mir umkehren, darum kann ich ihnen nicht helfen und sie heilen.‹[b]
16 Aber ihr könnt euch glücklich schätzen, denn eure Augen können sehen und eure Ohren hören.
17 Ich versichere euch: Viele Propheten und Menschen, die nach Gottes Willen lebten, hätten gern gesehen, was ihr seht, und gehört, was ihr hört. Aber die Zeit war noch nicht da.«
Jesus erklärt das Gleichnis von der Aussaat (Markus 4,13‒20; Lukas 8,11‒15)
18 »Euch will ich nun das Gleichnis von dem Bauern erklären, der Getreide aussät.
19 Manche Menschen hören zwar die Botschaft von Gottes Reich, verstehen sie aber nicht. Dann kommt der Teufel[c] und reißt die Saat aus ihrem Herzen. Bei solchen Menschen ist es also wie bei den Körnern, die auf den Weg fallen.
20 Andere Menschen sind wie der felsige Boden, auf den die Körner fallen: Sie hören die Botschaft und nehmen sie sofort mit Begeisterung an.
21 Aber ihr Glaube hat keine starken Wurzeln und deshalb keinen Bestand. Wenn solche Menschen wegen ihres Glaubens in Schwierigkeiten geraten oder gar verfolgt werden, wenden sie sich gleich wieder davon ab.
22 Noch andere Menschen gleichen dem von Dornengestrüpp überwucherten Boden: Sie hören die Botschaft zwar, doch die Sorgen des Alltags und die Verlockungen des Reichtums ersticken diese bald wieder, so dass keine Frucht daraus entstehen kann.
23 Aber dann gibt es auch Menschen, die sind wie der fruchtbare Boden, auf den die Saat fällt: Sie hören Gottes Botschaft, verstehen sie und bringen Frucht, hundert-, sechzig- oder dreißigfach.«
Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen
24 Jesus erzählte den Menschen noch ein anderes Gleichnis: »Gottes himmlisches Reich kann man vergleichen mit einem Bauern und der guten Saat, die er auf sein Feld säte.
25 Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind, säte Unkraut[d] zwischen den Weizen und schlich sich davon.
26 Als nun die Saat heranwuchs und sich Ähren bildeten, ging auch das Unkraut auf.
27 Da kamen die Arbeiter des Grundbesitzers und fragten ihn: ›Herr, hast du nicht gute Saat auf dein Feld gesät? Woher kommt dann das Unkraut?‹
28 ›Das muss mein Feind gewesen sein‹, antwortete der Bauer. ›Sollen wir hingehen und das Unkraut ausreißen?‹, fragten die Arbeiter.
29 ›Nein, dabei würdet ihr ja den Weizen mit ausreißen.
30 Lasst beides bis zur Ernte wachsen. Dann werde ich den Erntearbeitern befehlen: Reißt zuerst das Unkraut aus und bindet es zusammen, damit wir es verbrennen können! Den Weizen aber bringt in meine Scheune!‹«
Die Gleichnisse vom Senfkorn und vom Sauerteig (Markus 4,30‒32; Lukas 13,18‒21)
31 Jesus erzählte ein weiteres Gleichnis: »Mit Gottes himmlischem Reich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf sein Feld sät.
32 Es ist zwar das kleinste von allen Samenkörnern, aber wenn es aufgeht und wächst, wird es größer als andere Sträucher. Ja, es wird zu einem Baum, auf den die Vögel fliegen, um in seinen Zweigen ihre Nester zu bauen.«
33 Und auch das folgende Gleichnis erzählte Jesus: »Man kann Gottes himmlisches Reich mit einem Sauerteig vergleichen, den eine Frau zum Brotbacken nimmt. Obwohl sie nur wenig davon unter eine große Menge Mehl mischt, ist am Ende alles durchsäuert.«
34 All das sagte Jesus der Menschenmenge in Form von Gleichnissen; sie fehlten in keiner seiner Predigten.
35 So sollte sich erfüllen, was Gott durch seinen Propheten angekündigt hatte: »Ich werde in Gleichnissen zu ihnen reden. Geheimnisse, die seit Weltbeginn verborgen waren, will ich ihnen enthüllen.«[e]
Jesus erklärt das Gleichnis vom Unkraut im Weizen
36 Später schickte Jesus die vielen Menschen fort und ging ins Haus zurück. Dort wandten sich seine Jünger an ihn und baten: »Erkläre uns doch das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker.«
37 Jesus antwortete: »Der Bauer, der die gute Saat aussät, ist der Menschensohn.
38 Der Acker steht für die Welt, die Saat für die Menschen, die zu Gottes himmlischem Reich gehören, und das Unkraut für die Leute, die dem Satan gehorchen[f].
39 Der Feind, der das Unkraut zwischen den Weizen gesät hat, ist der Teufel. Mit der Ernte ist das Ende der Welt gemeint, und die Erntearbeiter sind die Engel.
40 Wie das Unkraut vom Weizen getrennt und verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein:
41 Der Menschensohn wird seine Engel schicken, damit sie alle aus seinem Reich aussondern, die andere zur Sünde verführt und sich gegen Gottes Gebote aufgelehnt haben.
42 Die Engel werden sie in den brennenden Ofen werfen, wo es nur noch Heulen und ohnmächtiges Jammern[g] gibt.
43 Dann werden alle, die nach Gottes Willen gelebt haben, im Reich ihres Vaters leuchten wie die Sonne. Wer Ohren hat, der soll auf meine Worte hören!«
Der Schatz und die kostbare Perle
44 »Gottes himmlisches Reich ist wie ein verborgener Schatz, den ein Mann in einem Acker entdeckte und wieder vergrub. In seiner Freude verkaufte er sein gesamtes Hab und Gut und kaufte dafür den Acker mit dem Schatz.
45 Mit Gottes himmlischem Reich ist es auch wie mit einem Kaufmann, der auf der Suche nach kostbaren Perlen war.
46 Als er eine von unschätzbarem Wert entdeckte, verkaufte er alles, was er hatte, und kaufte dafür die Perle.«
Das Gleichnis vom Fischernetz
47 »Man kann Gottes himmlisches Reich auch mit einem großen Netz vergleichen, das durch das Wasser gezogen wird und die verschiedensten Fische einfängt.
48 Wenn das Netz voll ist, holt man es an Land, setzt sich hin und sortiert die guten Fische in Körbe. Die ungenießbaren aber werden weggeworfen.
49 So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die gottlosen Menschen von denen trennen, die nach Gottes Willen gelebt haben.
50 Dann werden sie die Gottlosen in den brennenden Ofen werfen, wo es nur noch Heulen und ohnmächtiges Jammern gibt.
51 Habt ihr das alles verstanden?«, fragte Jesus seine Jünger. »Ja«, erwiderten sie.
52 Und Jesus fügte hinzu: »Jeder Schriftgelehrte, der zu Gottes himmlischem Reich gehört und das, was er darüber gelernt hat, weitergibt, ist wie ein Hausherr, der aus seiner Vorratskammer Neues und Altes hervorholt.«
Jesus in seiner Heimatstadt Nazareth (Markus 6,1‒6; Lukas 4,16‒30)
53 Nachdem Jesus diese Gleichnisse erzählt hatte, verließ er die Gegend,
54 kehrte in seinen Heimatort Nazareth zurück und lehrte dort in der Synagoge. Alle waren erstaunt über ihn und fragten: »Woher hat er diese Weisheit und die Macht, Wunder zu tun?
55 Er ist doch der Sohn des Zimmermanns, und wir kennen seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus, Josef, Simon und Judas.
56 Und auch seine Schwestern leben alle hier bei uns. Woher hat er das alles nur?«
57 So kam es, dass sie ihn ablehnten. Da sagte Jesus: »Nirgendwo gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat und in seiner eigenen Familie.«
58 Weil die Menschen in Nazareth nicht an Jesus glaubten, tat er dort nur wenige Wunder.
Fußnoten
a 13,12 Wörtlich: Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben. Wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er hat.
b 13,15 Jesaja 6,9‒10
c 13,19 Wörtlich: der Böse. – So auch in Vers 38.
d 13,25 Wörtlich: Lolch/Weidelgras. – Hier geht es um ein lästiges Unkraut, das bis kurz vor seiner Reife ganz ähnlich wie Getreide aussieht und giftige Samenkörner in seinen Ähren trägt.
e 13,35 Psalm 78,2
f 13,38 Wörtlich: die Söhne des Bösen.
g 13,42 Wörtlich: Heulen und Zähneknirschen. – So auch in Vers 50. ein Geheimnis ist. Das Wort „Geheimnis“ bedeutet nicht nur etwas Verborgenes oder etwas, das schwer zu verstehen ist. Vielmehr zeigt es auch etwas Kompliziertes. Warum ist das Himmelreich ein Geheimnis? Es ist ein Geheimnis, weil es nicht nur mit Gott zu tun hat, sondern auch mit uns. Wenn es nur mit Gott zu tun hätte, so hätte das Himmelreich sicherlich kein Problem. Sobald aber wir hinzukommen, wird es kompliziert. Außerdem mischt sich der Feind, Satan, mit den Mächten und Gewalten ein. Damit wird es sogar noch komplizierter! Wenn der Herr Jesus der Einzige wäre, der den Samen des Himmelreichs sät, dann wäre alles, was wächst, ganz himmlisch und alles wäre so einfach. Aber der Herr Jesus erwähnt vier verschiedene Erdböden, die unsere Herzen darstellen. Einige sind hart wie ein Weg, andere sind felsig ohne viel Erde, einige tragen Dornen und ersticken den Samen und einige sind ein guter Boden. Das Herz der Menschen ist wirklich zu kompliziert! Außerdem kommt auch der Teufel und sät seinen Samen. Das macht die Sache noch schwieriger! Sagt mir, ist die Gemeinde so einfach? Wenn sie so einfach wäre, hätte der Aufbau der Gemeinde nicht schon über 2000 Jahre gedauert; und der Aufbau ist noch nicht einmal fertig! Wenn die sieben goldenen Leuchter ein Geheimnis sind, was ist dann der Schlüssel? Er liegt in den sieben Sternen. Ich habe nicht die Zeit, euch die ganze Geschichte der Gemeinde in den letzten 2000 Jahren zu erzählen, aber warum ist die Gemeinde heute in solch einen Zustand gefallen? Das Hauptproblem liegt in der Untreue der verantwortlichen Brüder. Daher sind die sieben Sterne auch ein Geheimnis. In Offenbarung 1 gibt es zwei Geheimnisse, und das Geheimnis der sieben Sterne wird zuerst erwähnt. Als der Herr Jesus den Gemeinden geschrieben hat, schrieb er den Boten der Gemeinden und nicht den Gemeinden direkt. Dies beweist die Wichtigkeit der Boten der Gemeinde.
Der Zusammenhang des ganzen Neuen Testaments zeigt uns, dass sich die sieben Sterne in der rechten Hand des Herrn auf die Ältesten in den Gemeinden beziehen. Die Ältesten werden vom Heiligen Geist eingesetzt, um die Herde zu weiden und sie zu beaufsichtigen, um gute Vorbilder der Herde zu sein, aber nicht, um über die Herde zu herrschen. Das zeigt uns der Herr im Neuen Testament. Daher sind die Ältesten oder die verantwortlichen Brüder in den Gemeinden sehr wichtig. Jeder goldene Leuchter (jede Gemeinde) ist ein korporatives Gebilde. Genauso ist der Stern jeder Gemeinde ein korporatives Gebilde. Es gibt nicht einen einzigen Ältesten, der die anderen Ältesten leitet, sondern es gibt eine Ältestenschaft, die eine Gruppe von Ältesten umfasst. Denke nicht, dass du deine eigenen Entscheidungen treffen und die anderen Ältesten beeinflussen kannst, nur weil du ein Ältester bist. Nein! In allem musst du zuerst den Herrn fragen und dann kannst du mit den anderen Ältesten in einer guten, aufrichtigen und geistlichen Weise im Herrn Gemeinschaft haben. Nur Älteste einer Gemeinde, die zusammen in Christus aufgebaut sind, können einen Stern bilden. In der Gemeinde hat nicht ein einziger Ältester das Sagen, denn das ist gegen das Prinzip der Bibel. Wenn wir heute zusammen dienen, müssen wir eine Vision haben und können es uns nicht leisten, locker damit umzugehen. Nur wenn die Ältesten zusammenkommen und im Leben miteinander koordinieren, mit dem Herrn als dem Haupt, dann werden sie zu einem korporativen Stern. Treffe keine Entscheidungen in der Gemeinde alleine. Die Ältestenschaft muss die Gemeinde mit der Einheit in Christus leiten, nämlich mit der Einheit des Geistes und nicht mit nur irgendeiner Einheit. Denke nicht, dass das so einfach ist! Ich habe in den letzten 50 Jahren zu viel gesehen. Möge der Herr uns barmherzig sein. Ob du ein Ältester, ein verantwortlicher Bruder oder ein Diakon bist, das Prinzip des Dienstes in der Gemeinde ist ein und dasselbe.
Dem Wesen nach himmlisch
Sterne sind Himmelskörper. Dies zeigt, dass die Ältestenschaft auch himmlisch sein muss. In gleicher Weise muss dann auch die Gemeinde himmlisch sein. Unser Herr Jesus ist auch ein Stern. Er ist der helle Morgenstern (vgl. Offenbarung 22:16). Er ist der Mensch vom Himmel. Älteste müssen himmlische Menschen sein. Es kommt nicht darauf an, wie fähig du bist, wie viel Wissen du hast, wie begabt du bist oder ob du ein gewisses Alter erreicht hast. Die Menschen in der Welt schauen auf Talent, Fähigkeit, Macht oder gehen nach dem Rang des Alters. Wer Talent hat und begabt ist, sollte der Leitende sein. In der Vergangenheit haben die Gemeinden es genauso gemacht. Aber das Prinzip in Gottes Wort zeigt uns, dass es darauf ankommt, ob die Person dem Wesen nach himmlisch oder irdisch ist.
In 1. Korinther 15 sagt Paulus, dass der erste Adam, der irdische Mensch, aus Staub und fleischlich, natürlich und verweslich ist. Aber der zweite Mensch, Christus, ist aus dem Himmel, geistlich und unverweslich. Was für Menschen sind wir heute? Wir können kein himmlisches Werk tun, wenn wir irdisch sind. Als Älteste oder Diakone in den Gemeinden schaut Gott nicht auf deine Fähigkeit oder wie gut du deine Prüfungen bestanden hast. Noch weniger schaut er auf Urkunden, die dir Menschen gegeben haben. Gott schaut auf dein persönliches Leben, ob du im Geist lebst und die himmlische Natur in deinem Leben hast, oder ob du oft in deinem Selbst und in deinem Fleisch lebst. Hältst du an deiner eigenen Ansicht fest, bist stur und machst, was du willst, hörst nicht auf andere, bist streitsüchtig oder von Stolz verzehrt? Wenn dies der Zustand der Ältesten ist, dann ist auch der Zustand der Gemeinde in der Tat sehr erbärmlich!
Egal, in welcher Kapazität ihr Brüder in den Gemeinden dient, denkt nicht, dass es ausreicht, wenn ihr einfach ein paar äußerliche Funktionen ausübt, damit sie getan werden. Es sollte im Haus Gottes nichts geben, was nicht geistlich ist. Denke nicht, dass die Gemeinde nur ein irdisches Gebilde ist. Hebräer 12:22 sagt uns, dass die Gemeinde der himmlische Berg Zion ist, das himmlische Jerusalem, die Stadt des lebendigen Gottes. Offenbarung 21:2 sagt, dass sie aus dem Himmel von Gott herabkommt. Die Gemeinde muss himmlischer Natur sein; sie ist das Himmelreich. Bringe daher keine irdischen Dinge ins Gemeindeleben hinein! Wenn du das machst, dann beweist dies, dass du nicht gesehen hast, was die Gemeinde eigentlich ist. Es beweist auch, dass du keine gottesfürchtige Person bist und dass du nicht im Geist bist. Denke daran, was der Herr Jesus getan hat, als er in den Tempel ging. Er stieß die Tische der Geldwechsler um und trieb alle hinaus, die im Tempel kauften und verkauften. Er sagte: „Tragt dies weg von hier; macht das Haus meines Vaters nicht zu einem Kaufhaus“ (Johannes 2:16).
Heute müssen wir sicherstellen, dass die Gemeinde Gottes dem Wesen nach himmlisch ist. Wenn die Ältesten also dem Wesen nach nicht himmlisch sind, wird auch die Gemeinde voller Probleme sein. Es reicht nicht aus, wenn du nur die Bibel verstehst und sie auslegen kannst.
Heute ist das Zeitalter der Erkenntnis – in den vergangenen 2000 Jahren wurden so viele Bücher geschrieben und ein Überfluss an Bibelwissen angehäuft. Hat Daniel nicht gesagt, dass sich die Erkenntnis in den letzten Tagen mehren wird (vgl. Daniel 12:4)? Heute steht dir das Internet zur Verfügung. Was immer du wissen möchtest, kannst du einfach „googlen“. Jegliche Information ist sofort verfügbar. Allerdings wird dich die Internetsuche nur noch irdischer machen. Wenn du nicht lernst und übst, eine beständige, innige und echte Gemeinschaft mit dem Herrn zu haben, ist es unmöglich, dass du dem Wesen nach himmlisch bist. Ob du himmlisch bist oder nicht, kannst du nicht jemandem vormachen, du kannst niemanden betrügen. Früher oder später wirst du bloßgestellt. In der Gemeinde gibt es so viele Augen, die dich beobachten.
Wie lange kannst du andere täuschen? Hesekiel 1 zeigt uns, dass die vier lebendigen Wesen voller Augen sind, innen und außen. Heute verstehe ich, warum das so ist. Es gibt viele Augen in den Gemeinden. Denke nicht, dass die Geschwister dumm sind. Vielleicht sagen sie nichts zu dir, weil du ein leitender Bruder bist, aber in ihren Herzen und hinter deinem Rücken wird viel gesagt. Alle Heiligen sind Augen, du kannst ihnen nichts vormachen. Was immer wir in der Gemeinde tun, mache es nicht mit einem Vorwand. Viele treue Geschwister merken und können unterscheiden, ob du himmlisch bist oder nicht. Wie ist deine Beziehung zum Herrn? Hast du jeden Tag mit dem Herrn Gemeinschaft? Tust du, was er sagt? Folgst du dem Lamm? Du solltest es selber wissen. Die Ältesten und die verantwortlichen Brüder sollten alle scheinende Sterne sein. Daniel 12:3 sagt: „Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste.“ Diese Weisheit ist von oben und nicht von der Erde. Dies hat mit unserem Lebenswandel zu tun und das wird uns scheinend machen. Dieses Scheinen wird für andere sichtbar werden. Erinnert ihr euch, wie das Gesicht von Mose schien, als er vom Berg Sinai herabstieg, nachdem er 40 Tage in der Anwesenheit Gottes verbracht hatte?
Daniel sagt genauso, dass alle, die verständig sind, wie Sterne leuchten und viele zur Gerechtigkeit weisen werden. Der Herr Jesus ist wirklich unsere Gerechtigkeit. Wenn du heute in der Gemeinde scheinst und diesen lebendigen Christus kennst, dann wirst du andere zum Herrn führen und nicht zu dir selbst. Du wirst andere anleiten, den Herrn zu kennen und ihm zu folgen. Das ist Gerechtigkeit. Das bedeutet es, viele zur Gerechtigkeit zu weisen. Wenn du die Menschen woanders hinführst, so dass sie deinen Vorstellungen folgen, werden sie am Ende dir nachfolgen und nicht dem Herrn. Das ist Ungerechtigkeit. Du musst den Dienenden anschauen und sehen, ob er scheint oder nicht, denn diese Welt ist voller Finsternis. Es ist mit Sicherheit keine Sache der Position. In der Religion gibt es so viel Finsternis und viele gehen in der Finsternis in die Irre. Die Sterne im Himmel befinden sich an fixen Stellen und sind fest, um andere in die richtige Richtung zu leiten. Wenn ein Seemann seine Route in der Nacht nicht findet, muss er nur seine Augen aufheben und die Sterne anschauen. Dann wird er die Richtung erkennen, in die er gehen muss.
Daniel sagt, dass die, welche viele zur Gerechtigkeit weisen, leuchten wie die Sterne immer und ewiglich. Wie wunderbar ist das! Jeder weiß, dass die Sterne nicht mehr sichtbar sind, sobald die Sonne aufgeht. Es gibt keinen Stern, der heller als die Sonne leuchtet. Wenn das so wäre, dann würde dieser Stern mit der Sonne im Wettbewerb stehen. Sobald die Sonne erscheint, verschwinden die Sterne. Wenn du Menschen zum Herrn hingeführt hast, dann solltest du verschwinden und nach Hause gehen. Bleibe nicht da stehen und konkurriere mit dem Herrn. Bis heute verstehe ich Johannes den Täufer nicht, denn er zeugte vom Herrn, dass er der Christus ist. Als Jesus gekommen war, hätte das Zeugnis von Johannes vorüber sein sollen. Er hätte sich zurückziehen und einfach dem Lamm folgen sollen. Aber im Gegenteil, er zog sich nicht nur nicht zurück, sondern hatte weiterhin seine eigenen Jünger, die dann unabsichtlich mit dem Herrn konkurrierten (Johannes 3:26; Matthäus 9:14; Matthäus 11:2-6). Er konnte über das erste Kommen des Herrn bezeugen und beweisen, dass Jesus der Christus ist, aber warum folgte er selbst nicht auch dem Herrn nach?
Ich hoffe, dass der Herr in jeder Gemeinde einen Stern in seiner rechten Hand hält. Möge der Vater die Augen unseres Herzens öffnen, damit alle verantwortlichen Brüder an den verschiedenen Orten das sehen können.
In der Vergangenheit war die Betonung in Bezug auf den Dienst oft das äußerliche Werk, einige Aktivitäten und Methoden. Das heißt nicht, dass diese äußeren Dinge nicht getan werden müssen, aber jeder muss verstehen, dass Gott sich nicht so sehr um das äußere Werk der Ältesten und verantwortlichen Brüder kümmert. Gott möchte, dass sie Sterne werden, die der Herr in seiner rechten Hand hält. Dieses Werk ist das wichtigere Werk. Lasst uns nun sehen, was es bedeutet, dem Wesen nach himmlisch zu sein.
Eine himmlische Person sollte nicht im Selbst oder im Fleisch leben. Sie muss im Geist leben. Ich glaube, jeder von euch ist damit einverstanden, dass dieser Punkt sehr grundlegend ist. Die verantwortlichen Brüder müssen lernen, im Geist und in der Wirklichkeit durch den Heiligen Geist zu leben und zu wandeln. Natürlich müssen alle Heiligen genauso im Geist leben und wandeln, aber die Verantwortlichen müssen das umso mehr – für sie ist das ein Muss! Wenn die leitenden Brüder im Selbst oder im Fleisch leben, werden sie in der Gemeinde zu einem großen Problem werden. Dann hat die Gemeinde keinen Weg voranzugehen. Um ein himmlischer Ältester zu sein, musst du ein Mensch sein, der im Geist lebt und wandelt. Dieser Punkt ist von größter Bedeutung. Das Wissen über den Geist zu haben ist eine Sache, aber im Geist zu leben und zu wandeln ist eine andere.
Nicht groß sein wollen
Groß sein zu wollen ist kein himmlisches Prinzip, sondern ein teuflisches. Das Matthäusevangelium zeigt uns, dass die Jünger schon zu einer Zeit, als sie noch mit dem Herrn zusammen waren, darüber gestritten haben, wer von ihnen der Größte im Himmelreich sein würde. Jeder möchte nicht nur groß, sondern der Größte werden. Das ist eine verbreitete Krankheit der gefallenen Menschheit. Matthäus 18:1 sagt uns: „In jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sagten: Wer ist denn der Größte im Reich der Himmel?“ Ich hätte es nicht gewagt, so eine Frage zu stellen, vor allem nicht vor dem Herrn. Natürlich ist der Herr der Größte. Wer sonst wäre noch größer? Wenn du es wagen würdest, in der Gegenwart des Königs zu fragen, wer der Größte im Reich ist, dann würdest du deinen Kopf verlieren! Die Person, die solch eine Frage stellt, hat wohl den Ehrgeiz, selber der Größte zu sein. Daher haben die Jünger unter sich gestritten. So eine Frage stellt die Absicht des Herzens bloß: groß sein zu wollen. Wir haben alle diese teuflische Krankheit in uns. Daher sagt der Herr: „Wenn jemand mir nachfolgen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir“ (Matthäus 16:24).
Ohne dass wir das Selbst verleugnen, haben wir keinen Weg, dem Herrn zu folgen. Wenn du dein Selbst nicht verleugnest, folgst du vielleicht äußerlich, aber innerlich folgst du nicht, sodass du sogar viele Dinge tust, die gegen den Herrn sind. Denke nicht, dass das nicht geschehen wird. Wir kennen uns alle selbst am besten. Daher müssen alle Geschwister, die in der Gemeinde dienen, lernen, ihr Selbst abzulegen und nicht den Ehrgeiz zu haben, groß zu sein oder Ehre und Anerkennung von Menschen zu bekommen. Aber es ist wirklich schwierig, das Selbst zu verleugnen! Deshalb wurde diese Frage in Matthäus 18 gestellt, damit sie unseren Zustand bloßstellt: Wer ist der Größte? Wenn so ein Problem in der Gemeinde aufkommt, wird diese Gemeinde mit Sicherheit ein großes Problem haben. Wenn sich die Ältesten ihrer „Ältestenschaft“ so bewusst sind, dann sind sie schon gefallen. Unser Herr ist sehr weise. Als er diese Frage beantwortete, rief der Herr ein kleines Kind zu sich und sagte: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die kleinen Kinder werdet, so werdet ihr gewiss nicht in das Reich der Himmel kommen“ (Matthäus 18:3). Frage lieber erst gar nicht, wer der Größte im Himmelreich ist, denn du wirst vielleicht nicht einmal hineinkommen! Es ist nicht einfach für einen Erwachsenen, wie ein Kind zu werden. Aber der Herr Jesus sagte, dass du ein kleines Kind werden musst; du musst Buße tun. Heute müssen wir alle Buße tun.
Erinnert euch an das Wort des Herrn: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie die kleinen Kinder werdet, so werdet ihr gewiss nicht in das Reich der Himmel kommen.“ Das ist ein sehr ernstes Wort. Oft habe ich ein merkwürdiges Verhalten bemerkt, wenn jemand zum Ältesten ernannt wurde – plötzlich kommt seine Selbstachtung heraus. Er fängt an zu denken, dass er groß ist und dass er sein ganzes Leben lang ein Ältester sein wird.
In der Vergangenheit hatten die Gemeinden viele Jahre lang Probleme, weil jemand groß sein wollte und nicht willig war, sich zu demütigen und wie ein Kind zu werden. Der Herr Jesus sagte weiter: „Wer darum sich selbst erniedrigt wie dieses kleine Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel“ (Matthäus 18:4). Ich weiß nicht, was die Jünger dachten, als sie das hörten, und vielleicht haben sie es damals auch nicht richtig verstanden. Außerdem ist es nicht nur eine Sache des Verstehens, sondern die Frage ist, ob du so ein Problem schon einmal erfahren hast. Wenn du noch keine solche Erfahrung gemacht hast, wird es dir nicht helfen, selbst wenn du es verstehst. Wenn du aber die Erfahrung gemacht und gesehen hast, wie viele Probleme in den Gemeinden dadurch verursacht wurden, weil jemand groß sein wollte, dann würdest du dich vor so etwas fürchten. Ich hoffe, dass sich die Dienenden in allen Gemeinden aufgrund der vergangenen Gemeindegeschichte vor Gott demütigen und wie kleine Kinder werden. Denn eigentlich sind die Ältesten nicht über den Heiligen, sondern Diener der Heiligen. Der Herr Jesus selbst ist der einzige, der über jedem einzelnen erhöht ist. Wenn wir das wirklich gesehen und erfahren haben, dann werden wir nicht wagen, auch nur daran zu denken. Ein geistlicher Bruder, der im Geist lebt, wird mit Sicherheit nicht wagen, so etwas zu tun. Wenn jemand den Ehrgeiz hat, groß zu sein, muss er Buße tun. Ansonsten wirst du die Geschwister wie deine Sklaven behandeln und so wirst du für viele Heilige in der Gemeinde an deinem Ort zum Stein des Anstoßes. Der Herr Jesus sagte weiter: „Wer aber einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anstoß bereitet, dem wäre es besser, dass ein großer Mühlstein um seinen Hals gehängt und er in der Tiefe des Meeres ertränkt würde“ (Matthäus 18:6). Es ist sehr ernsthaft, wenn du jemanden zu Fall bringst. Das sollten wir nicht übergehen. Himmlisch zu sein bedeutet nicht, dass du über allen stehst. Je himmlischer du bist, desto niedriger wirst du. Je weniger himmlisch du bist, desto stolzer wirst du werden. Wenn jemand, der dem Herrn dient, Respekt und Unterwerfung von anderen einfordert, dann ist er mit Sicherheit irdisch und fleischlich und damit gänzlich disqualifiziert, ein Leitender zu sein.
Obwohl die Jünger gehört hatten, was der Herr in Matthäus 18 gesagt hatte, fuhren sie schon im folgenden Kapitel die kleinen Kinder an, die zum Herrn gebracht wurden. Hatten sie das Wort des Herrn in Kapitel 18 angenommen? Wenn sie es angenommen hätten, dann hätten sie den Kindern gesagt: „Willkommen! Kommt zum Herrn Jesus.“ Der Herr musste nochmals wiederholen: „Lasst die kleinen Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Reich der Himmel“ (Matthäus 19:14). Ich hoffe, die Jünger fühlten sich reumütig, als sie den Herrn gehört haben! Anscheinend haben sie vergessen, was der Herr in Kapitel 18 gesagt hatte. Niemand von uns ist etwas in der Gemeinde. Was nützt es, wenn wir so viel wissen, fähig sind, und eine Position haben? All das ist leer und nichtig! Wir müssen alle lernen, den herrlichen Christus anzuschauen. Er ist der Größte im Universum. Er ist als Haupt über alles der Gemeinde gegeben. Obwohl er der Schöpfer des Himmels und der Erde ist, kam er auf diese Erde, um unser Diener zu sein.
Offensichtlich war das Problem, dass jemand groß sein will, noch nicht vorbei. In Matthäus 20 kam die Mutter von Jakobus und Johannes zu Jesus. Sie hatte die Hoffnung, dass ihre beiden Söhne im Reich der Himmel groß sein würden, so dass der eine zur Rechten und der andere zur Linken des Herrn Jesus sitzen würde. War das nicht eine großartige Idee? Sie hatte ja gerade zwei Söhne. Das ist ein großes Problem, was großen Schaden in der Gemeinde anrichtet! Jesus antwortete:„Ihr wisst nicht, was ihr bittet. … Ihr wisst, dass die Fürsten der Nationen diese beherrschen und die Großen über sie Gewalt ausüben. So ist es nicht unter euch; sondern wer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein, und wer unter euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein, so wie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Matthäus 20:22; Matthäus 20:25-28). Möge der Herr jeden von uns erleuchten. Wir verstehen alle die Lehre, aber um das zu tun, müssen wir himmlische Menschen sein. Wenn du fleischlich und irdisch bist, verstehst du vielleicht die Lehre, aber du bist nicht in der Lage, es auszuleben. Du bist immer noch stolz und willst groß sein, du willst, dass die anderen auf dich hören und bist nicht willig, dich selbst zu entäußern und der Sklave aller zu sein. Die Gemeinde ist anders als die Welt. In der Welt gibt es Könige und Fürsten, aber in der Gemeinde gibt es nur Diener. Obwohl der Herr Jesus das Haupt ist, ist er auch der Diener aller Heiligen.
Wenn wir Gott dienen, benötigen wir den Respekt und das Lob von Menschen nicht. Wir sind nichts als Sklaven in der Gemeinde. Je höher deine Position ist, desto niedriger solltest du sein. Es ist eine Schande, einer Position in der Gemeinde nachzueifern. Daher hat der Herr in Matthäus 23 ein ernsthaftes Wort gesprochen und das wahre Gesicht der Pharisäer und Schriftgelehrten bloßgestellt. Sie wollten gerne beachtet und gepriesen werden; sie wollten von den Leuten gesehen werden und waren voller Heuchelei. Sie wollten auf dem Stuhl Moses sitzen, sie liebten die hohen Sitze in den Synagogen und wollten gerne „Rabbi“ genannt werden. Solche Stühle oder einen besonderen Titel gibt es für niemanden in der Gemeinde. Je mehr du den Herrn kennst, desto mehr verwirfst du solche Praktiken. Möge der Herr uns barmherzig sein.
Herkunft: himmlisches-jerusalem.de