Beharrlich im Gebet
Daniel hatte an seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott. Daniel 6:11
Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Römer 12:12
Die Geschichte von Daniel in der Löwengrube ist vielen bekannt. Die Vorgeschichte dazu wird im heutigen Losungswort erwähnt. Im ganzen Lande war es verboten, zu irgendeinem Gott zu beten als nur zum König von Persien. Wer diesem Gebot nicht gehorchte, sollte in Löwengrube geworfen werden.
Nun war Daniel ein loyaler Mitarbeiter des Königs, den dieser sogar über sein ganzes Imperium setzen wollte. Doch noch größer als Daniels Loyalität war seine Verbindung zu Gott, die ihren Ausdruck in seinen Gebeten fand. Mit dem Gebetsverbot des Königs wurde für Daniel eine Grenze überschritten. So betete er trotz des Verbotes weiter zu Gott. Nun könnte man ja sagen: „Daniel, du kannst doch auch in Gedanken beten, dann sieht es keiner und du kommst nicht in Gefahr, bestraft zu werden.“ Doch Daniel versteckte seinen Glauben nicht, was ihm zunächst auch zum Verhängnis wurde. Doch als Gott ihn dann vor den Löwen bewahrte, wurde aus der scheinbaren Niederlage ein großer Sieg, sodass sogar der König Gott die Ehre gab.
Wie übertragen wir nun diese Geschichte in unser Leben? Neigen wir vielleicht dazu, unseren Glauben zu verstecken? Und wie wichtig ist uns eigentlich Gebet? Der Lehrtext fordert uns dazu auf, nicht nur zu beten, sondern dieses sogar beharrlich zu tun. Ich glaube, der Grund ist, dass das Gebet ein Schlüssel ist – z.B. fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal und mutig wie ein Daniel zu sein, und unseren Glauben nicht zu verstecken. Im Gebet treten wir mit Gott direkt in Kontakt. Es braucht weder förmlich noch vorformuliert zu sein. Vielmehr darf es ehrlich, von Herzen kommend, spontan oder geplant sein. Beten bedeutet, zu reden und zu hören. Vor allem aber empfangen wir Kraft, im Glauben festzubleiben. Deshalb, so glaube ich, ist es für uns alle wichtig, das Gebet wieder ganz neu zu entdecken und auch in widrigen Umständen nicht aufzugeben.
Einen gesegneten Tag
Herkunft: Pastor Hans-Peter Mumssen