Der erste Teil ist hier zu finden.
Wie erkenne ich Gottes Willen?
Der Rat geistlicher, gottesfürchtiger Christen
Eine weitere Hilfe zur Erkenntnis des Willens Gottes kann der Rat von reifen und geistlich gesinnten Christen sein. Salomo, der weiseste Mann seiner Zeit, schreibt:
„Denn mit weiser Überlegung wirst du glücklich Krieg führen, und bei der Ratgeber Menge ist Sieg.“ (Sprüche 24:6)
Manchmal kann es helfen, wenn man sich an eine wirklich geistlich gesinnte Vertrauensperson wendet und sie in einer Entscheidung um Rat bittet. Wichtig ist, dass es eine Person ist, von der man weiß, dass sie wirklich gottesfürchtig ist nahe mit dem Herrn lebt. Es sollte nicht jemand sein, der dir einfach nach dem Mund redet, sondern der selbst vor Gott steht, über deine Frage betet und dir dann einen Rat gibt.
Ich habe mal gehört, dass ein junger Mann zu einem älteren Gläubigen gegangen ist und ihm gesagt hat: Ich denke immer wieder darüber nach, ob ich eine bestimmte Schwester heiraten soll oder nicht. Kannst du mir einen Rat geben, wie ich den Willen Gottes erkennen kann. Der erfahrene Christ hat ihm gesagt: Prüfe mal in welchem geistlichen Zustand du bist, wenn du denkst, dass du es tun sollst und in welchem geistlichen Zustand du bist, wenn du denkst, dass du es nicht tun sollst. Nach kurzem Überlegen sagte der junge Christ: Danke, ich glaube ich weiß jetzt, was ich tun soll.
Das bedeutet nicht, dass man die Verantwortung in der Entscheidung an die Person abtritt, die man um Rat bittet und sich einfach blind auf sie verlässt. Es ist wichtig, jeden Rat den man vielleicht bekommt, im Gebet mit Gott zu besprechen. Dann kannst du sehen, ob du Frieden darüber bekommst.
„Durch Übermut gibt es nur Zank, bei denen aber, die sich raten lassen, Weisheit.“ (Sprüche 13:10)
Die Umstände
Die letzte Hilfe zum Erkennen des Willens Gottes sind die Umstände. Ich erwähne diesen Punkt bewusst ganz am Schluss, weil es eigentlich kein geistliches Mittel ist und die Umstände auch trügen können.
Mose ist bspw. am Hof des Pharao aufgewachsen und hätte denken können: Gott hat die Umstände so geführt, dass ich von hier aus dem Volk Gottes behilflich sein kann. Aber das wäre eine ganz falsche Interpretation der Umstände gewesen. Oder Jona, der nach Niniveh gehen sollte, aber dann versucht, vor Gott wegzulaufen und als er am Hafen ankommt, zufällig genau in diesem Moment ein Schiff in Richtung Tarsis abfahren will. Das zeigt, dass wir uns nicht einfach so von den Umständen treiben lassen sollen.
Gleichzeitig kann es sein, dass Gott uns einen Weg führt und wir stoßen auf Widerstand – so wie die Jünger, die den See überquert haben und in einen Sturm geraten sind. Widerstand ist also kein klares Indiz dafür, dass Gott uns diesen Weg nicht führt. Paulus hatte in Ephesus eine geöffnete Tür zum Dienst bekommen – und offensichtlich war das für ihn eine Bestätigung dafür, dass er dort noch weiter arbeiten sollte. Er schreibt den Korinthern: „…denn eine große und wirkungsvolle Tür ist mir aufgetan, und die Widersacher sind zahlreich“ (1. Korinther 16:9). Der Widerstand hat ihn nicht davon abgehalten, die geöffnete Tür zu nutzen.
Gott kann aber auch eine Tür schließen und uns dadurch zeigen, dass wir einen gewissen Weg nicht einschlagen sollen. In der Apostelgeschichte sehen wir, wie Paulus unter den Thessalonichern arbeitete. Aber dann kam Verfolgung durch die Juden und Paulus musste Thessalonich verlassen.
Gott kann die Umstände so führen, dass sie für uns den Willen Gottes bestätigen. Der Knecht Abrahams sollte für Isaak eine Frau suchen und betete dafür, dass Gott die Umstände genauso führen sollte, dass er dadurch erkennen konnte, wer die Richtige ist. Der Mann ist nicht selbst aktiv gewesen, sondern hat staunend zugesehen, wie Gott geantwortet und die Umstände so geführt hat, dass Sein Wille deutlich wurde. Dabei muss man aber sehr vorsichtig sein und sollte sich nicht allein von den Umständen leiten lassen.
Darüber hinaus legt uns auch Gott oft Dinge vor die Füße, die wir spontan tun sollen. Salomo hat gesagt:
„Alles, was du zu tun vermagst mit deiner Kraft, das tu“ (Prediger 9:10).
Wichtig ist, dass wir das, was wir tun, wirklich in Gemeinschaft mit dem Herrn tun.
Herkunft:juengerschaft.org
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