Herr, ich gehöre dir.
Liebe Leserin, lieber Leser,
jetzt breiten sie wieder ihre Flügel aus die Vögel in unserem Garten in ihren Nistkästen und Nestern, um ihre frisch geschlüpften Jungen zu wärmen und zu beschützen. Seit jeher denken Menschen bei diesem Bild an Gott und was er für sie bedeutet.
Man hatte früher keine Krankenversicherung, keine Unfallversicherung, keine Rentenversicherung, keine Lebensversicherung … Man war ganz und gar auf Gottes Hilfe und die Hilfsbereitschaft seiner Nächsten angewiesen. Doch genau besehen, ist das noch heute so.
Die vielen Versicherungen schützten ja nicht vor etwas, sondern wenden nur nachträglich finanziellen Schaden ab, wenn ein Mensch vom Unglück getroffen worden ist. Und manchmal nicht einmal das.
Von Gott aber sagten die Menschen der Bibel und sagen viele Gläubige bis heute, dass er beschirme und errette, schone und befreie (Losung) oder, wie es im Psalm 91:4a heißt: »Wie ein Vogel seine Flügel über die Jungen ausbreitet, so wird er auch dich stets behüten und dir nahe sein.«
Ich meine, das kann nur jemand sagen und nur jemand glauben, der selbst solche Erfahrungen gemacht hat, wenn er auf sein Leben zurückblickt. Der davon ausgeht, dass Gott auch in Zukunft behüten und beschützen wird. Bist du ein solcher Mensch? Kannst auch du das sagen, wenn du auf dein Leben zurückblickst?
Zum Lehrtext ist mir der Vers eines alten Liedes eingefallen. Da heißt es:
Es kennt der Herr die Seinen und hat sie stets gekannt,
die Großen und die Kleinen in jedem Volk und Land.
Er lässt sie nicht verderben, er führt sie aus und ein;
im Leben und im Sterben sind sie und bleiben sein.
Diesen Vers hat Philipp Spitta im Jahre 1843 gedichtet. Er steht in unserem evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 358. Aber wer sind „die Seinen“? Zunächst einmal sind es wohl die, die auf Gott vertrauen. Sie kennen Gott, wie er sich in Jesus gezeigt hat, und sie glauben, dass sie ihm gehören. Ich rechne mich auch dazu. Ich sage immer wieder mal in meinen Gebeten: „Herr, ich gehöre dir.“
Ich glaube aber auch, dass alle Menschen, ja mehr noch, alle Geschöpfe Gott gehören. Nur wissen das die meisten nicht oder können es nicht glauben. Sie können auch nicht darauf vertrauen, dass Gott sie kennt, dass sie ihm gehören, und dass sie unter seinen Flügeln behütet und geborgen sind. Aber du und ich, wir könnten das.
Gebet: Herr, stärke mir den Glauben, dass ich dir gehöre und unter deinen Flügeln behütet und geborgen bin. Und schenke diesen Glauben auch anderen Menschen. Dann müssen wir uns nicht mehr gegeneinander behaupten, voreinander schützen, ängstigen und verstecken. Dann erkennen wir uns als deine Kinder, für die du alles getan hast ; als solche die auf Kosten anderer nichts mehr werden müssen, weil wir bei dir schon alles sind. Amen
Psalm 91 – Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt
1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen.
2 Ich sage zu dem Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich traue!
3 Ja, er wird dich retten vor der Schlinge des Vogelstellers und vor der verderblichen Pest;
4 er wird dich mit seinen Fittichen decken, und unter seinen Flügeln wirst du dich bergen; seine Treue ist Schirm und Schild.
5 Du brauchst dich nicht zu fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der bei Tag fliegt,
6 vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag verderbt.
7 Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen;
8 ja, mit eigenen Augen wirst du es sehen, und zuschauen, wie den Gottlosen vergolten wird.
9 Denn du [sprichst]: Der Herr ist meine Zuversicht! Den Höchsten hast du zu deiner Zuflucht gemacht;
10 kein Unglück wird dir zustoßen und keine Plage zu deinem Zelt sich nahen.
11 Denn er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen.
12 Auf den Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.
13 Auf den Löwen und die Otter wirst du den Fuß setzen, wirst den Junglöwen und den Drachen zertreten.
14 »Weil er sich an mich klammert, darum will ich ihn erretten; ich will ihn beschützen, weil er meinen Namen kennt.
15 Ruft er mich an, so will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn befreien und zu Ehren bringen.
16 Ich will ihn sättigen mit langem Leben und ihn schauen lassen mein Heil!«
Herkunft: Netzfund