SÜNDENÜBERFÜHRUNG IST
EINES DER SELTENSTEN DINGE,
DIE EINEN MENSCHEN
JEMALS TREFFEN.
Mit ihr beginnt die Erkenntnis Gottes. Jesus Christus sagte, wenn der Heilige Geist käme, würde Er von Sünden überführen, und wenn der Heilige Geist das Gewissen eines Mannes weckt und ihn in die Gegenwart Gottes bringt, ist es nicht seine Beziehung zu den Menschen, die ihn beunruhigt, sondern seine Beziehung zu Gott. „…an dir allein habe ich gesündigt und getan, was in deinen Augen böse ist“.
Sündenüberführung, das Wunder der Vergebung und Heiligkeit sind so miteinander verwoben, dass nur der Mensch heilig ist, dem vergeben wurde. Er beweist, dass ihm vergeben wurde, indem er durch Gottes Gnade das Gegenteil dessen ist, was er einst war. Reue bringt einen Menschen immer an folgenden Punkt: „Ich habe gesündigt.“ Das sicherste Zeichen dafür, dass Gott am Arbeiten ist, ist, wenn ein Mensch dieses sagt und es auch meint. Alles andere ist Reue über unterlaufene Fehler, die Reflexhandlung der Entrüstung über sich selbst.
Der Eintritt ins Reich erfolgt durch die quälenden Schmerzen der Buße, die gegen die geachtete Güte eines Menschen krachen. Dann beginnt der Heilige Geist, der diese Qualen hervorbringt, die Gestaltung des Sohnes Gottes im Leben. Das neue Leben wird sich in bewusster Reue und unbewusster Heiligkeit manifestieren, niemals umgekehrt.
Das Grundgestein des Christentums ist Reue. Streng gesehen kann ein Mensch sich nicht aussuchen, wann er Buße tun möchte. Reue ist ein Geschenk Gottes. Die alten Puritaner pflegten für „die Gabe der Tränen“ zu beten. Wenn du jemals die Tugend der Reue vergessen solltest, befindest du dich in der Finsternis. Prüfe dich selbst und siehe, ob du vergessen hast, wie man etwas bereut.
Herkunft: diegemeindegottes.com
Reue – woher nehmen?
Was bringt einen Menschen dazu, etwas zu bereuen? Als ich anfing, meine Bibel durchzulesen, war mir das nicht klar, aber ich habe viel darüber nachgedacht. Mit der Zeit drang ich tiefer in die Bibel ein. Ich entdeckte, dass Reue, also das Drängen in mir, mein Leben zu ändern, nicht aus eigener Kraft zu schaffen ist. Wir können jene ‘göttliche Traurigkeit’, von der Paulus schreibt, nicht selbst hervorbringen – ganz gleich, wie sehr wir uns anstrengen.
Aber wie sollen wir dann Reue empfinden? Von der Quelle der göttlichen Reue wird in Apostelgeschichte 5:31 berichtet:
„Den (Jesus) hat Gott durch seine rechte Hand erhöht zum Fürsten und Heiland, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben.”
Auch Reue ist – wie Vergebung – ein Geschenk. Christus schafft es, dass ich über meine Sünde trauern kann. Reue ist nicht weniger ein Geschenk Gottes als Vergebung und Rechtfertigung. Ich kann sie nicht erleben, es sei denn, ich lasse sie mir von Christus schenken.
In dem Buch ‘Der bessere Weg’ finden sich drei wichtige Abschnitte: „Gerade darüber haben viele Menschen irrige Vorstellungen und empfangen deshalb nicht die Hilfe, die Christus ihnen gern gewähren möchte. Sie glauben, erst dann zu Christus kommen zu dürfen, wenn sie Buße getan haben … Muss aber ein Sünder erst warten, bis er bereut hat, ehe er zu Jesus kommen kann? Soll der Mangel an Bußfertigkeit ein Hindernis zwischen dem Sünder und dem Heiland sein?” (S. 20)
Tausende von Menschen denken in der falschen Richtung. Sie meinen, sie müssten zuerst Buße tun, um dann zu Christus kommen zu können, damit er sie annehmen kann. Aber hier steht etwas völlig anderes: Wir müssen zu Jesus Christus gehen, um Reue bei ihm zu empfangen!
„Die Bibel lehrt nirgends, dass der Sünder erst Reue empfinden müsse, ehe er der Einladung Christi Folge leisten kann:
‘Kommet her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken’ …
Ohne den Geist Christi, der das Gewissen weckt, können wir weder Buße tun noch Vergebung der Sünden empfangen.” (S. 20)
Im gleichen Kapitel dieses Buches stehen an anderer Stelle folgende Sätze: „Wenn wir unsere Sündhaftigkeit aber erst einmal erkannt haben, wollen wir keine Zeit damit vergeuden, uns selbst besser zu machen! Wie viele gibt es, die glauben, sie seien zu schlecht, um zu Christus zu kommen! Meinst du etwa, du könntest aus eigener Kraft ein besserer Mensch werden? … Hilfe gibt es für uns einzig bei Gott … Wir können nichts aus uns selbst erreichen. Wir müssen zu Christus kommen, so wie wir sind.” (S. 24)
Alle Versuche, selbst Reue in uns wachzurufen, sind zum Scheitern verurteilt.
Was kannst du also beitragen, damit du Reue empfindest?
Ich rate dir:
„Verliere keine Zeit, sondern suche so schnell wie möglich die Verbindung zu Christus.”
Das gilt für den Anfang unseres Glaubenslebens, aber ebenso bleibt es eine ständige Notwendigkeit während des ganzen Lebens eines Christen. Selbst wenn ich seit Jahrzehnten Christ bin und immer wieder in den gleichen Bereichen meines Lebens versage – was ändert meine Lage? Abstand, Reue!
Aber wie finde ich sie? Etwa dadurch, dass ich zwei Wochen warte, bis Gott sich über mein Versagen ‘beruhigt’ hat, damit ich wieder vor ihn hintreten kann?
Nein, ich suche sofort die Gegenwart Christi, weil nur er in der Lage ist, in mir die Fähigkeit zu schaffen, mein Handeln so tief zu bereuen, dass sich mein Leben ändert.
Reue schafft ständig eine Umwandlung. Wir können auch sagen: „Mit jedem Schritt nach vorne in unserer christlichen Erfahrung wird unsere Reue tiefer und echter.” Im Alltag heißt das, dass ich mich damit von mir selbst wegwende und Christus zuwende. Und das muss jeden Tag geschehen, denn mit einem einmaligen Erlebnis ist dies nicht getan. Reue brauche ich heute, morgen und an jedem Tag. Gott hat zugesagt, sie täglich in mir zu schaffen.
Herkunft: bibelstudien-institut.de