Efeu an der Mauer.
“Seid nüchtern, wachet; euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.” 1. Petrus 5:8
“Efeu an der Mauer.”“Des Menschen verderbte Natur hat man mit einem wilden Feigenbaum verglichen, oder mit Efeu, das an einer Mauer wächst, von dem man Stamm, Zweige, Sprossen und Äste abschneiden kann, und doch wird noch etwas da sein, das wieder aufschiesst, so lange bis die Mauer zerstört wird.”
Wenn wir meinen, dass wir ziemlich fertig mit der Sünde sind, so schiesst sie plötzlich wieder auf und scheint so kräftig wie eh und je. Wie man von einem Baume sagt: “Beim Geruch des Wassers wird er Knospen treiben,” so ist es mit unsrer verderbten Natur, bei der ersten Gelegenheit wird sie Sprossen treiben.
Ruhmredige Christen haben davon geschwatzt, dass für sie keine Wahrscheinlichkeit des Sündigens mehr vorhanden wäre, aber erfahrene Gläubige fühlen in der Tiefe ihres Herzens das Böse ihrer Natur, und wandeln deshalb demütig mit Gott und schreien zu Ihm, dass Er sie vor dem Bösen bewahre.
Oft geschieht es, dass der Prahler überlistet wird von dem Feind, den er tot und begraben glaubte, während der wachsame, sorgfältige Christ inmitten der heißesten Versuchungen bewahrt bleibt und fähig gemacht wird, seine Integrität aufrecht zu halten.
Wir mögen wohl an die Lebenskraft des Bösen glauben, wenn wir sehen, wie es die Bemühungen der Gnade überlebt; und doch kann und will der Herr Jesus es zerstören, Wurzel und Stamm, und wir werden Ihn ewiglich anbeten, wenn dieses wunderbare Werk vollendet ist.
Göttlicher Meister, reiße aus mir die Wurzel der Bitterkeit heraus, und nimm hinweg die Torheiten, die sich um meine Seele schlingen. (Th.Manton)
Herkunft: Charles Haddon Spurgeon