In welcher Haltung beten wir?
„Dient dem HERRN mit Freuden; kommt vor sein Angesicht mit Jubel!“ (Psalm 100:2)
Der Evangelist sagt an einer Stelle: »Solches redete Jesus und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach …«. Somit hat er durch das Aufheben seiner Augen seinem Gebet die Ehre gegeben, es auch mit seiner äußerlichen Gebärde zu bestätigen.
Damit ist er den törichten Heiligen zuvorgekommen, um ihnen den Mund zu stopfen, die da sagen, solche äußerlichen Dinge hätten überhaupt keine Bedeutung.
Denn hier sieht man, dass er nicht nur so betet, dass die Jünger es hören können, sondern dass er auch seine Augen zum Himmel erhebt und dadurch ein Verhalten zeigt, wie es die Menschen gewöhnlich dabei tun:
Etliche knien, etliche fallen auf ihr Angesicht, andere wieder stehen und blicken zum Himmel auf. So lesen wir von König David, dass er auf die Erde fiel, als er sieben Tage lang für sein Kind bat (2. Samuel 12:16). Christus tat beides, er kniete und fiel auf die Erde, als er im Garten betete. Petrus und viele andere fielen dem Herrn zu Füßen, um ihre Ehrfurcht auszudrücken.
Es ist nicht von Bedeutung, ob man steht, hinkniet oder niederfällt, denn das sind Gewohnheiten, die weder geboten noch verboten sind. Aber weil die Schrift darüber spricht, sage ich das alles so deutlich, damit ihr andere nicht verachtet, wenn sie es tun, denn Christus selbst tat es.
Dabei aber solltet ihr nie vergessen, dass ihr — einerlei, ob ihr auf dem Feld Garben bindet oder auf dem Bett liegt — sehr wohl ganz allein mit dem Herzen beten könnt.
Herkunft: juengerschaft.org