Königlich
Die alte Geschichte erzählt uns, daß Alexander der Große, als Perilaus ihn nur um zehn Talente (größere Geldsumme) als Mitgift für seine Tochter bat, dieser mächtige Fürst ihm fünfzig zu geben befahl, indem er sagte: „Zehn Talente mag genug sein für Perilaus zu bitten, aber nicht genug für Alexander zu geben.“
Und als Anaxarchus Alexander um hundert Talente bat, war er durch diese Bitte erfreut und sagte: „Anaxarchus hat wohlgetan, eine so große Summe zu erbitten. Sie beweist, daß er seinen Freund kennt und weiß, daß er willig und fähig ist, die Bitte zu gewähren.“
Diese Worte waren des großen Alexander würdig; aber was sind sie im Vergleich mit den Worten dessen, vor dem Alexander mit allen Mächtigen der Erde zu nichts wird? Oder was war Alexander mit seiner königlichen Freigebigkeit gegen den Allmächtigen als Geber?
Alexander mochte seine zehn, fünfzig, ja hundert Talente geben, Gott aber gibt sich selbst in der Person Seines eingeborenen und vielgeliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, und mit dieser unaussprechlich kostbaren Gabe gibt Er uns alles, was Er uns als Seinen Geschöpfen geben konnte. In der Tat besitzen die Kinder Gottes alles, was dem Herrn Jesus als Mensch gehört.
Er selbst spricht es aus in dem ergreifenden Gebet in Johannes 17: „Die Herrlichkeit, die Du Mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben,“ und Hebräer 2:11 lesen wir: „Sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem,“ das will sagen: der Herr Jesus und die Seinigen sind als Menschen in einer Stellung vor Gott. Darum „ schämt“ Er sich auch nicht, „sie Brüder zu nennen.“
Uns mag diese Gnade zu groß erscheinen; aber nicht Gott, denn Er wollte sich verherrlichen. Wir sollten Seine überschwengliche Liebe kennenlernen und uns Seiner wunderbaren Güte erfreuen.
Wie schmerzlich für Ihn und für uns, dass die Welt diese Liebe nicht kennt und die Sünde der Herrlichkeit Christi vorzieht und ins Verderben geht. Die Kinder Gottes aber verstehen die Gnade. Sie haben sie an sich erfahren, und wenn sie treu sind, rühmen sie täglich die Liebe und Gnade Gottes, die ihr Herz so unaussprechlich glücklich gemacht haben.
Paulus schrieb an die Korinther: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die Ihn lieben; uns aber hat Gott es geoffenbart durch Seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also weiß auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt, empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, auf daß wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind.“ (1. Korinther 2:9-13)
Herkunft: juengerschaft.org