Gott ist für uns
„Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns?“ (Römer 8:31)
Hast du ein Lieblingskapitel in der Bibel? Ein Kapitel, das dich immer wieder packt, wenn du es liest und das dich schon oft ermutigt hat? Für mich ist das Römer 8! Das ist einfach genial.
Denn dort wird gezeigt, was Gott aus uns gemacht hat. Wir sehen Gottes wunderbare Souveränität, die garantiert, dass Sein genialer Plan zustande kommt und wie Seine unveränderliche Liebe über alles triumphiert!
Das alles schauen wir uns jetzt gleich an – und ich glaube, dass es uns richtig ermutigen kann mehr loszulassen, Gott rückhaltloser zu vertrauen und egal was uns im Leben auch begegnet, in Seiner Liebe wirklich zur Ruhe zu kommen!
In den ersten 8 Kapiteln erklärt Paulus das Evangelium Gottes. Dabei geht es um das, was Gott für uns getan hat, was Er aus uns gemacht hat und was Er mit uns vorhat. Und als Paulus das alles so vor Augen hat, ist er einfach nur sprachlos. Deshalb schreibt er: „Was sollen wir nun hierzu sagen?“ (Römer 8:31).
Er ist überwältigt von dem Handeln Gottes, von der Weisheit Gottes und auch von Seiner Souveränität. Und weil Gott und Sein großartiges Handeln so groß vor dem Apostel steht, stellt er die rhetorische Frage: „Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns?“ (Römer 8:31).
Und damit bringt er eine großartige Wahrheit sehr treffend auf den Punkt. Eine Wahrheit, die uns festen Halt gibt – und eine unerschütterliche Sicherheit. Die wir unbedingt im Glauben ergreifen müssen – weil sie ganz entscheidend für unser Leben ist. Und diese Wahrheit lautet: Gott ist für uns.
In diesem kurzen Satz steckt unheimlich viel drin. Was bedeutet das nun…..
In Römer 8:28 schreibt Paulus: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind“. Egal was im Leben von Christen geschieht – Gott kann es zu unserem Guten benutzen, weil Er souverän über allem steht. Stell dir mal vor, was das bedeutet!
Wir sind zuvor erkannt und zuvor bestimmt
„Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern“ (Römer 8:29).
In diesen zwei Versen steckt so viel drin, dass man allein darüber schon eine ganze Predigt-Serie machen könnte. Ich gehe jetzt nur auf zwei Punkte ein: Gott hat uns zuvor~erkannt und Er hat uns zuvor~bestimmt. Was bedeutet das?
Dass Gott uns zuvor~erkannt hat, ist eine wunderbare Wahrheit, über die man nur staunen kann, wenn man versteht, was das bedeuet.
Zuvor~erkennen ist nicht irgendein passives Wissen über das, was einmal in der Zukunft geschehen wird. Es geht viel mehr darum, dass Gott bestimmte Personen aktiv ins Auge gefasst hat. Und zwar mit der Absicht, eine Beziehung mit ihnen zu haben.
Das steht sehr eng in Verbindung mit Auserwählung. Man kann sagen: Gott hat sich bereits für dich entschieden, bevor du dich für Ihn entscheiden konntest!
Es geht bei dem Zuvor~erkennen nicht um die Taten, die du einmal tun würdest, sondern es geht um dich selbst – d.h. um dich als Person. Gott hat dich sozusagen aktiv ausersehen, um eine persönliche Beziehung mit dir einzugehen. Denn Erkennen hat in der Bibel oft die Bedeutung einer intimen Beziehung. Dazu hast du nichts beigetragen – das ist reine Gnade!
Außerdem verfolgt Gott eine wunderbare Absicht mit dir. Bevor du überhaupt geboren wurdest, hatte Er schon einen genialen Plan für dich. Und der sieht wie folgt aus:
Er hat dich dazu bestimmt, dem Bild Seines Sohnes gleichförmig zu sein. Du sollst so werden, wie Jesus als Mensch jetzt im Himmel ist.
Und das bedeutet u.a. dass du einmal heilig und tadellos vor Ihm stehen wirst – mit einem Auferstehungskörper, in dem keine Sünde mehr wohnt. Deshalb heißt es im ersten Johannesbrief, dass wir „ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3:2).
Dann ist Gott mit dir zum Ziel gekommen. Und das wird ganz sicher geschehen – und vielleicht sogar schon sehr bald!
Außerdem hat Gott uns in Christus auch in die Stellung von Söhnen erhoben; uns sozusagen als Söhne adoptiert. Christus ist der Erstgeborene. Er hat den Vorrang vor allen. Denn Er ist der einzigartige Sohn Gottes. Aber wir, die Gläubigen, sind Seine Brüder.
Deshalb hat Er auch nach Seiner Auferstehung gesagt: „Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott“ (Johannes 20:17). Und in Hebräer 2 steht, dass Er sich nicht schämt, uns Seine Brüder zu nennen – so eng sind wir mit Ihm, dem himmlischen Menschen, verbunden. Das ist unfassbar groß!
Gottes wunderbarer Plan mit uns
„Welche er aber zuvor bestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht“ (Römer 8:30).
In diesem Vers werden uns vier herrliche Tatsachen gezeigt, die alle beweisen, dass Gott für uns ist. Er ist für uns, weil Er uns zuvor bestimmt hat, weil Er uns berufen hat, weil er uns gerechtfertigt hat und weil er uns verherrlicht hat.
Wenn wir verstehen, was das bedeutet, dann sind wir im Glauben einen riesigen Schritt vorwärtsgekommen. Und die Bestimmung Gottes wird ganz sicher auch in Erfüllung gehen.
Denn Gott ist der selige und alleinige Machthaber. Und wenn Er etwas fest beschließt, dann kommt das auch ganz sicher zustande. Wie Er selbst sagt: „Mein Ratschluss soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun“ (Jesaja 46:10).
Oder wie Jesaja in Kapitel 14 schreibt: „Denn der HERR der Heerscharen hat es beschlossen, und wer wird es vereiteln? Und seine ausgestreckte Hand – wer könnte sie abwenden?“
Das gilt auch für unser Leben: Wenn Er uns auserwählt, zuvor~erkannt und dazu bestimmt hat, unseren Herrn und Meister im Himmel zu sehen und dann so zu sein, wie Er ist, dann wird Er auch dafür sorgen, dass es tatsächlich Wirklichkeit werden wird.
Der Töpfer kann den Ton so formen, wie Er es will. Kein Geschöpf kann dem absoluten Willen Gottes widerstehen. Gott kommt zu Seinem Ziel! Hiob hat das gut verstanden und gesagt: „Denn er wird vollenden, was über mich bestimmt ist“ (Hiob 23:14).
Das macht auch die Geschichte des Volkes Israels sehr deutlich. Der Herr hatte Abraham auserwählt mit dem Ziel, dass seine Nachkommen, dass Land Kanaan erben sollten. Das war Gottes Bestimmung für sie.
Und obwohl die Israeliten für eine Zeitlang in der Sklaverei in Ägypten waren, konnte der mächtige Pharao und seine Armee das Volk Gottes nicht aufhalten. Unter der Führung von Mose haben sie – mit der mächtigen Hilfe des HERRN – Ägypten verlassen.
Dann standen sie plötzlich am Roten Meer vor einem scheinbar unüberwindbaren Hindernis. Aber wieder wurde der Arm Gottes aktiv. Und der Allmächtige, hat ihnen einen Weg mitten durch die großen Wassermassen gebahnt.
Danach mussten sie durch die Wüste ziehen, die von Schlagen und Skorpionen nur so wimmelte und wo es nichts zu Essen und zu Trinken gab. Aber auch dort hat Gott hat sie bewahrt und sie weder verhungern noch verdursten lassen. Jeden Tag ließ Er Manna vom Himmel regnen und versorgte sie mit frischem Wasser aus dem Felsen.
Als die Amalekiter sie angegriffen haben, hat der HERR seinem Volk durch die erhobenen Hände von Mose den Sieg geschenkt. Und auch die Könige Sihon und Og konnten sie auf dem Weg nach Kaanan nicht aufhalten.
Dann kamen sie an das Ufer des Jordan. Und wieder ergab sich eine Situation, in der es aussichtslos schien, dass sie das Ziel erreichen würden – denn der Fluss war völlig überflutet. Doch Gott hat ihnen wieder auf wunderbare Weise einen Weg gebahnt. Er hat sie trockenen Fußes durch den Jordan geführt.
Dann kamen sie ins Land und standen vor dem nächsten Hindernis: Die Kanaaniter haben sich ihnen mit ihren gewaltigen Riesen und eisernen Wagen in den Weg gestellt. Aber Gott hat sie auch da nicht im Stich gelassen. Er hat für Sein Volk gekämpft. Er hat ihnen wieder den Sieg geschenkt. Er hat bewiesen, dass Er für sie ist und dass Er hält, was Er verspricht.
Wie es in 4. Mose 23 steht: „Sollte er sprechen und es nicht tun, und reden und es nicht aufrechterhalten?“ (4. Mose 23:19)
Und das gilt auch für uns. Gott wird das erfüllen, wozu Er uns bestimmt hat. Er bringt uns ans Ziel – weil Er für uns ist!
Herkunft: juengerschaft.org