Gott hat ein Verlangen, unter den Menschen zu wohnen und sein Wesen zum Ausdruck zu bringen. Deshalb sollte schon Mose in der Wüste für Gott eine Wohnung (die Stiftshütte) bauen. Heute wohnt Gott nicht mehr in einem Zelt oder einem Haus, dass mit Händen gebaut ist (vgl. Apostelgeschichte 17:24). Vielmehr sind wir als Wiedergeborene das Haus Gottes. „Wisst ihr nicht, dass ihr ein Tempel Gottes seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ (1. Korinther 3:16).
Genauso wie man im Alten Bund Gottes Herrlichkeit an seiner Stiftshütte sehen konnte, möchte Gott seine Herrlichkeit durch uns und seine Gemeinde zum Ausdruck bringen. Dafür muss das Haus Gottes jedoch genau seinem Bauplan entsprechen.
Die Trennung von Gottes Haus und der Welt
Zunächst sieht man, dass die Stiftshütte und der dazugehörige Vorhof durch eine besondere Abgrenzung von der Außenwelt abgetrennt sind. Zwischen dem Haus Gottes und dem Wesen dieser Welt gibt es eine klare Trennung. Draußen ist die Welt, welche sich unter der Herrschaft des Bösen befindet: „Wir wissen, dass wir von Gott sind, und die ganze Welt liegt in dem Bösen“ (1. Johannes 5:19). Das Wesen dieser Welt steht in völligem Gegensatz zum Reich Gottes. Jesus sagt im Johannesevangelium, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist (vgl. Johannes 18:36). Als Gläubige hat uns Gott aus dieser Welt herausgerettet: „Der uns aus der Gewalt der Finsternis befreit und in das Reich des Sohnes seiner Liebe versetzt hat“ (Kolosser 1:13). Weiter zeigt uns das Wort, dass die Welt vergänglich ist und von Gott gerichtet werden wird: „Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden“ (Johannes 12:31). Gottes Haus aber wird ewig Bestand haben: „Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit“ (1. Johannes 2:17).
Bei so viel Gegensätzlichkeit kann es also keine Vermischung geben. Gott akzeptiert es nicht, wenn weltliche Elemente in sein Haus hineinkommen. Deshalb gibt es eine klare Trennung, denn: „Was hat der Tempel Gottes mit den Götzen gemein?“ (2. Korinther 6:16).
Unser Leib soll Gottes Wesen zum Ausdruck bringen
Der Vorhof der Stiftshütte ist ein Bild für den Leib, das Heiligtum ein Bild auf die Seele und das Allerheiligste ein Bild auf den Geist des Menschen. Genauso wie die äußere Abgrenzung die Stiftshütte von der Welt trennte, so soll auch unser Leib und die Taten, die wir durch den Leib vollbringen, eine klare Abgrenzung zur Welt darstellen. Gott möchte, dass wir ihm unsere Leiber geben und ihn dadurch verherrlichen: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch das Erbarmen Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges und heiliges Opfer, Gott wohlgefällig; (das sei) euer vernünftiger Dienst (für Gott)“ (Römer 12:1). Oder: „Denn ihr seid um einen hohen Preis erkauft; darum verherrlicht Gott an eurem Leib“ (1. Korinther 6:20).
Die Weiße Leinwand – Die gerechten Taten der Heiligen
Das Hauptmerkmal der äußeren Abtrennung ist eine weiße Leinwand. Diese Leinwand zeigt die Gerechtigkeit, Heiligkeit und Reinheit Gottes. Auch in unserem Leben als Christen muss Gottes Gerechtigkeit an unserem Wandel sichtbar werden. Wir können uns nicht dieser Welt gleichförmig machen und die gleichen sündigen und unnützen Dinge tun wie es die Menschen ohne Gott praktizieren. Jesus sagt, dass wir als Lichter in dieser Welt scheinen sollen (vgl. Matthäus 5:14). In Offenbarung zeigt uns das Wort, das die weiße Leinwand die gerechten Taten der Heiligen sind (vgl. Offenbarung 19:8). Das erste, was man von einem Menschen sieht, ist sein Verhalten, wie z.B. sein Reden. Deshalb ist es wichtig, dass wir in diesen Dingen einen klaren Unterschied zu den Menschen in dieser Welt darstellen.
Die Säulen sind notwendig, um die weiße Leinwand zu tragen
Wie können wir ein Leben führen, in dem Gottes gerechte Taten zum Ausdruck kommen? Damit die weiße Leinwand aufgehängt werden kann und somit Gottes Gerechtigkeit sichtbar wird, gibt es 60 Säulen außen um die Stiftshütte herum. Ohne die Säulen kann die Leinwand nicht stehen. Aus diesem Grund sind die Säulen sehr wichtig. Sie werden detailliert beschrieben (2. Mose 27:9-19). Gott braucht für den Aufbau seines Hauses Säulen. „Mögen unsre Söhne in ihrer Jugendzeit wie stark gewachsene Pflanzen sein, unsre Töchter wie Ecksäulen, schön geschnitzt nach der Bauart eines Tempels“ (Psalm 144:12). Diese zeichnen sich nicht durch eine bestimmte Fähigkeit oder Begabung aus, sondern dadurch, dass sie genau so beschaffen sind, wie Gott es vorgeschrieben hat.
Die Beschaffenheit der Säulen
Die Beschreibung der Säulen ist ein wunderbares Bild darauf, wie der Herr uns heute umwandeln möchte. Auf diese Weise werden wir zu einer Säule in seinem Haus und sind in der Lage mit der weißen Leinwand bekleidet zu werden. Die Säule selbst besteht, wie auch das andere Grundmaterial der Stiftshütte, aus Akazienholz. Das Akazienholz ist ein Bild auf die unverdorbene Menschlichkeit Jesu. Gott möchte, dass wir in unserm ganzen Wesen unserm Herrn Jesus gleichgestaltet werden. „Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleichgestaltet werden sollten dem Ebenbild seines Sohnes, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern“ (Römer 8:29). Es ist wunderbar, wenn wir daran denken, wie herrlich die Menschlichkeit Jesu war. Aber heute soll es unser Bestreben sein, seinem Bild gleichgestaltet zu werden.
Die Säule – Sockel aus Kupfer
Am unteren Ende der Säule befindet sich ein Sockel aus Kupfer, mit dem die Säule auf dem Boden steht (vgl. 2. Mose 27:10). Kupfer ist ein Bild auf das Gericht. Der Boden mit seinem Staub ist ein Bild auf das Wesen dieser Welt mit all den Sünden und der irdischen Gesinnung.
Wir stehen zwar in dieser Welt, aber wir sollen nicht an den Sünden und dem vergänglichen Trachten dieser Welt teilhaben. „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, so wie ich nicht von der Welt bin“ (Johannes 17:15-16). Als Jesus als Mensch auf dieser Erde war, hat er das Gericht über die Sünde in unserm Fleisch (Römer 8:3; Römer 8:13), die Liebe zur Welt, die Gesetzlosigkeit, dem nichtigen Gedanken und Reden, die Religion und den Tod gerichtet. Er hat in seinem Leben und mit seiner Auferstehung all diese Dinge unter seine Herrschaft gebracht und besiegt.
Heute sollen auch wir das Gericht und den Sieg des Herrn über all diese Dinge in unserem Leben anwenden. Wenn immer wir merken, dass etwas Fleischliches, etwas Weltliches oder auch nichtige Gedanken in uns zum Vorschein kommen, können wir uns mit dem Gericht des Herrn über diese Dinge eins machen und sie auch in uns richten. Auf diese Weise werden wir frei von dieser Welt und die Welt hat nichts in uns (vgl. Johannes 14:30). „Wenn wir uns aber selbst richteten, so würden wir nicht gerichtet werden“ (1. Korinther 11:31).
Die Säule – Kopf und Verbindungsstangen aus Silber
Alle 60 Säulen sind mit silbernen Verbindungsstangen am Kopfende miteinander verbunden (vgl. 2. Mose 38:17). Dies zeigt uns, dass niemand für sich alleine die ganze Herrlichkeit Gottes zum Ausdruck bringen kann. Vielmehr braucht es den Aufbau und eine Verbindung untereinander. Das Silber steht für die Errettung, welche wir im Herrn erfahren können. Deshalb sind die Verbindungsstangen aus Silber. Im Haus Gottes darf es keine natürlichen Verbindungen geben. Wenn wir uns beispielsweise zusammentun, weil wir die gleichen Hobbys oder Interessen haben oder uns einfach nur gut miteinander verstehen, ist dies keine Grundlage für den Aufbau von Gottes Haus. Solche Dinge sind natürlich und daher nicht beständig. Sie bringen nicht das reine Wesen Gottes zum Ausdruck. Es gibt darin auch keinen Unterschied zum Wesen dieser Welt, in der es solche Verbindungen auch gibt.
Wenn wir jedoch die Errettung Jesu erfahren, dann können wir uns damit gegenseitig stärken und Christus darreichen. Im Haus Gottes soll es viel solcher Darreichungen geben. Werden wir durch Christus und in seinem Geist zusammengefügt, ist dies der wahre Aufbau.
„Aus welchem der ganze Leib, zusammengefügt und zusammengehalten durch jedes Gelenk der Darreichung, gemäß der Wirksamkeit in dem Maß jedes einzelnen Teiles, das Wachstum des Leibes vollzieht zur Auferbauung seiner selbst in Liebe“ (Epheser 4:16).
Und: „Eifrig bestrebt, die Einheit des Geistes zu halten durch das Band des Friedens“ (Epheser 4:3).
Herkunft: himmlisches-jerusalem.de