Gegen Selbstanklagen …
Wenn wir in Scham, Reue, Selbsthass und Schuldgefühlen über reales und eingebildetes Versagen in unserem Leben versinken, dann verrät das Misstrauen an der Liebe des Vaters.
Es zeigt, das wir das Angenommensein durch Christus nicht tief bejaht haben und deshalb auch nicht glauben, das sein Erlösungswerk für uns völlig ausreicht. Wenn wir dauernd beschäftigt sind mit unseren Sünden aus der Vergangenheit, den Problemen der Gegenwart und mit Charakterschwächen, dann wühlt das unsere Emotionen selbstzerstörerisch auf und sperrt uns in den Kerker des Ichs und verdunkelt die Gegenwart unseres mitfühlenden Gottes und Vaters.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich (Brennan) bezeugen, das die Sprache eines geringen Selbstwertgefühls hart und fordernd ist. Sie missbraucht, klagt an, kritisiert, lehnt ab, beschuldigt, sucht Fehler, verdammt, tadelt und schimpft in einem unablässigen Monolog der Ungeduld und Unzufriedenheit.
Statt überrascht darüber zu sein, das wir überhaupt was Gutes getan haben, was ganz sicher der Fall ist, sind wir über unser Versagen entsetzt und schockiert. Wir würden niemals ein anderes Kind Gottes mit der selben wilden Verdammung richten, mit der wir uns niedermachen.
Wir kommen zu dem Schluss das Jesus nicht mit unserm inneren Versagen fertig werden kann und halten ihm oft deshalb gerade nicht die Stellen unseres Lebens hin, die eine Berührung seiner Heilung am nötigsten haben. Um im Vertrauen zu wachsen müssen wir Gott erlauben, uns so zu sehen wie wir wirklich sind! Und das geht am besten im ehrlichen, bekennenden Gebet.
Während wir beten werden wir durch die grenzenlose und bedingungslose Liebe Gottes nach und nach verwandelt.
Wir öffnen uns, um unsere eigene Wahrheit im Licht der Wahrheit Gottes zu finden. Der Geist öffnet uns die Augen, damit wir sehen was wirklich ist, damit wir alle Illusionen entlarven und entdecken können, das der Vater uns mit Blicken der Liebe ansieht.
Autor: Brennan Manning
Frei werden von Selbstanklage
Ich glaube wir klagen uns so oft selbst an, weil wir insgeheim denken, dass Gott uns auch anklagt. Was wir aber verstehen sollten ist, dass Gott uns nie anklagt.
„So gibt es jetzt keine
Römer 8:1
Verdammnis (bestrafendes Urteil)
mehr für die, welche
in Christus Jesus sind, …“
Gott klagt uns nie an. Alle Schuld hat Jesus für uns getragen, daher gibt es keinen Grund mehr für Gott, uns anzuklagen oder zu verdammen. Wenn du eine anklagende Stimme hörst, dann ist es nie Gottes Stimme. Seine Stimme ist die Stimme der Liebe, Annahme und Überführung.
Überführung vs. Anklage
Überführung und Anklage sind 180° unterschiedlich. Überführung erinnert dich daran, wer du in Gottes Augen bist (heilig, gerecht, angenommen, geliebt, gesegnet, sein Kind, etc). Anklage erinnert dich daran, wer du nicht bist. Anklage macht zudem aus deinem Verhalten eine Identität: wenn du z.B. lügst, sagt Anklage dir, dass du ein Lügner bist.
Überführung hingegen sagt dir: du bist heilig und gerecht, lügen passt nicht zu dir! Das ist wichtig zu verstehen. Denn wer uns anklagt ist der Feind:
„…Denn hinabgestürzt wurde
Offenbarung 12:10
der Verkläger unserer Brüder,
der sie vor unserem Gott verklagte
Tag und Nacht.“
Wenn wir uns anklagen, dann machen wir uns mit dem Feind eins. Anklage kommt immer vom Feind und wird uns tiefer und tiefer herunterziehen. Der Schlüssel liegt darin, auf die richtige Stimme zu hören. Nämlich statt auf die Stimme vom Feind
(welche dich anklagt)
auf die Stimme vom Vater
(welche dich überführt).
Wenn wir das tun, können wir uns statt mit Anklage mit Überführung eins machen. So können wir statt uns anklagen zu lassen, dass wir gesündigt haben, uns überführen lassen und uns daran erinnern, wer wir in seinen Augen sind. Wann immer Anklage gegen mich kommen will, frage ich den Heiligen Geist, wie er mich sieht. Dann nehme ich diese Wahrheit und mache mich statt mit Anklage damit eins.
Wenn eine anklage Stimme in mir aufsteigt, welche sagen will, dass ich kein guter Vater bin, erinnere ich mich daran, dass der Heilige Geist über mir sagt, dass ich ein guter Vater bin (das sagt er auch über dir, denn du bist der beste Vater/die beste Mutter für deine Kinder) und dass ich heute schon geduldiger mit meinen Kindern bin, als dies noch vor 2 Wochen der Fall war.
Gott feiert unseren Fortschritt ohne uns dafür anzuklagen, dass wir noch nicht perfekt sind. …daher sollten auch wir uns dafür nicht anklagen. Der einfachste Weg dies zu tun, ist wenn wir seine Wahrheit über uns glauben und unsere Fortschritte feiern. Denn wenn wir uns mit der Wahrheit eins machen, werden wir Fortschritte sehen, welche wir feiern sollten, auch wenn sie anfänglich klein sind.
Herkunft: silvancarabin.com