Sind wir bereit, alles zu geben?
„Und Elia sprach zu ihr: […] Geh hinein, tu nach deinem Wort; doch bereite mir zuerst einen kleinen Kuchen davon und bring ihn mir heraus.“ (1. Könige 17:13)
Die Witwe in Zarpat stand vor einer äußerst schwierigen Entscheidung. Sollte sie ihre letzten Vorräte dem Mann Gottes zur Verfügung stellen, der zu ihr gekommen war, oder sollte sie diese letzte Reserve für sich behalten?
Bis heute kann es vorkommen, dass Gott uns vor solche Entscheidungen stellt, die sehr viel von uns fordern. Das hat auch Amy Charmichael erlebt. Sie war als Missionarin in Indien und hat dort kleine Kinder gerettet und aufgenommen, die sonst zur Prostitution in hinduistischen Tempeln gezwungen worden wären. Sie schreibt über diese Zeit:
»Nie in fünfzehn Jahren blieb eine Rechnung unbezahlt, nie haben wir es jemand erzählt, wenn wir Hilfe nötig hatten, aber nie hat es an irgendeinem Guten gefehlt. Einmal, gleichsam um uns zu zeigen, was möglich sei, wenn es sein musste, kamen fünfundzwanzig Pfund per Telegramm.
Manchmal konnte es geschehen, dass ein unbekannter Mann aus einer schreienden Menge einer Bahnstation auftauchte und uns eine benötigte Geldgabe in die Hand gleiten ließ und wieder in der Menge verschwand, bevor der Geber erkannt werden konnte.«
Oftmals kam Amy in Versuchung, andere von ihrer finanziellen Not wissen zu lassen. Aber immer bekam sie die innere Gewissheit, gleich der Stimme Gottes: „Ich weiß es, und das genügt.“ Und wie konnte es anders sein? Gott wurde verherrlicht.
Während der kritischen Kriegszeiten pflegten sogar die Heiden zu sagen: „Ihr Gott nährt sie.“ „Ist es nicht im ganzen Land bekannt“, fragte ein Heide, „dass ihr Gott Gebete erhört?“ Ein wunderbares Zeugnis!
Und damit kommen wir zu einem ganz wichtigen Punkt: Die richtige Priorität ist das A & O im Glaubensleben. Es ist großer Segen damit verbunden, Christus und Seinem Reich den ersten Platz zu geben. Denn der Herr selbst hat gesagt:
„Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden“ (Matthäus 6:33).
Was lernen wir daraus? Dass der Herr alles fordert. Das heißt: Er will die erste Priorität in unserem Leben haben. Er will, dass wir Ihn über alles lieben und dass das auch in unserem Leben sichtbar wird.
Aber gleichzeitig gibt Er uns auch alles, was wir brauchen, wenn wir Ihm in allem den ersten Platz geben. Er hat beispielsweise versprochen:
„Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinet- und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen, und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben“ (Markus 10:29.30).
Die richtige Prioritätensetzung entscheidet über unser Leben. Das fängt an mit der Frage, mit welcher Priorität ich den Tag beginne. Aber auch: Was ist meine Priorität, wenn ich mich für einen Beruf entscheide oder wenn ich vor der Frage stehe, wen ich heiraten soll oder wo ich wohnen soll. Gebe ich da Gottes Willen den ersten Platz? Wähle ich so, dass es zur Förderung des Reiches Gottes ist?
Herkunft: juengerschaft.org