Gott sorgt jeden Tag für uns!
„Es sind die Gütigkeiten des HERRN, dass wir nicht aufgerieben sind; denn seine Erbarmungen sind nicht zu Ende; sie sind alle Morgen neu, deine Treue ist groß.“ (Klagelieder 3:22.23)
Es hat mal jemand gesagt: In außergewöhnlichen Umständen können wir auch Außergewöhnliches von Gott erwarten. Und ich glaube, dass stimmt!
In Indien haben Glaubensgeschwister das schon öfter erlebt. Während einer Bibel-Konferenz in Madras 1944 war der Reis sehr knapp. Und es mussten täglich ca. 2000 Teilnehmer mit Reis versorgt werden.
Die Veranstalter der Konferenz hatten darauf gehofft, dass sie von den Behörden eine ausreichende Menge Reis zur Verfügung gestellt bekommen, aber das war dieses Mal nicht der Fall. Ein Antrag der Ältesten wurde abgelehnt. Die Verantwortlichen wussten nicht, was sie machen sollten. Die Teilnehmer mussten essen. Deshalb beteten sie. Bakht Singh, der damals auch mit dabei war, kam der Gedanke, den Bruder im Vorratsraum die genaue Menge des Reises feststellen zu lassen. Der Bruder berichtete dann, dass dort noch 5 Säcke vorhanden waren.
Es wurde damals während des Krieges ganz gewissenhaft Buch geführt über das, was noch vorhanden war und wie es verwendet wurde. Sie konnten also genau prüfen, wie viel Vorrat sie noch hatten und was sie noch benötigten. Bakht Singh bat den Bruder dann nochmal darum, zu prüfen, wie viel Reis noch vorhanden war. Und siehe da: Nach dreimaliger Prüfung bestand kein Zweifel mehr daran, dass auf »geheimnisvolle Weise« plötzlich 5 Säcke mehr vorhanden waren. Und anstatt in Verlegenheit gegenüber den Teilnehmern der Konferenz zu sein, hatten sie am Ende noch einen Sack übrig. Wunderbar!
Eine ähnliche Lektion hat auch die Witwe in 1. Könige 17 gelernt. Sie hat gelernt, täglich von der Gnade zu leben, die der HERR für sie bereithielt. Und auch das ist eine wichtige Lektion für uns: Wir sollen täglich damit rechnen und erleben, dass Gottes Gnade genügt.
Gott gibt immer Gnade für den Augenblick – aber nie im Voraus. Deshalb sollen wir uns auch nicht für den morgigen Tag sorgen. Denn Gottes Erbarmungen sind jeden Morgen neu und Seine Treue ist groß!
Ich habe mal eine sehr bewegende wahre Geschichte gelesen, die ich an dieser Stelle mal mit euch teile: Da war ein Pastor, der eine arme Frau besuchte. Und diese Frau war so glücklich im Glauben, dass der Pastor ins Staunen kam. Während des Besuchs erzählte sie ihm, dass sie grade ihr letztes Geld ausgegeben hatte. Alle ihre Ersparnisse waren aufgebraucht und eine Sozialrente gab es damals noch nicht. Aber die Frau sagte das nicht als Klage oder weil sie um Hilfe bitten wollte.
Der Pastor fragte sie: „Ja, was wollen sie denn jetzt machen?“ Ihre Antwort war: „Darüber mache ich mir keine Sorgen! Der Herr hat mir zugesagt: „Ich will dich nicht versäumen und dich nicht verlassen.“ Darauf verlasse ich mich. Er wird schon wissen, wie Er mich durchbringt.“
Tief beeindruckt ging der Pastor nach Hause. Er musste sagen, dass der Glaube dieser Frau ihn beschämte. Aber er wollte ihr gerne helfen und sie unterstützen. Deshalb ging er am nächsten Morgen wieder zu ihr. Als er in ihr Zimmer trat, fand er sie friedlich lächelnd im Bett liegen. Sie war entschlafen. Der Herr hatte sie zu sich nach Hause geholt, als ihr letztes Geld ausgegeben war. Er hatte sie nicht im Stich gelassen, sondern sich über sie erbarmt, wie Er es in Seinem Wort versprochen hat.
Herkunft: juengerschaft.org