Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben,
Römer 5:1
so haben wir Frieden mit Gott
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Meine Eltern erzogen mich im jüdischen Glauben. Meine Mutter erzählte mir von dem Messias, der eines Tages alle Menschen erlösen würde. Aber der Völkermord der Nazis hatten diesen Samen der Hoffnung in mir zerstört.
Nach meinem Studium wurde das Singen zu meiner Religion. Ich wurde Sänger und Schauspieler und ich war erfolgreich: Bald trat ich mit den berühmtesten Sängern auf. Aber dieser Erfolg brachte mir keinen inneren Frieden und ich fragte mich, worin der Sinn meines Lebens bestand.
„Hast du Frieden?“, fragte ich manchmal meine Künstler-Kollegen, mit denen ich auf Tournee war. Ich erinnere mich noch gut an die Antwort des bekannten Chansonniers Jacques Brel (1929-1978): „Mit Geld können wir für fast alles bezahlen, was wir wollen, das weißt du ja; aber dieser Frieden, von dem du sprichst, hat keinen Preis. Nicht einmal mit allem Geld dieser Welt können wir ihn kaufen.“
Damit gab ich mich nicht zufrieden und diskutierte auch mit meinem Vater darüber, der viele Religionen studiert hatte. Ich erzählte ihm von meinen Fragen und meiner Suche nach dem Sinn des Lebens. Er hörte mir aufmerksam zu. Dann gab er mir ein Neues Testament, das er von einem Missionar erhalten hatte.
Es überraschte mich, dass er als Jude dieses Buch empfahl, das normalerweise von meinem Volk abgelehnt wird. Doch obwohl mein Vater sich den jüdischen Traditionen verpflichtet fühlte, war er liberal geprägt und zum Dialog bereit. Er vertrat die Ansicht, es sei immer besser, zurück zu den Quellen zu gehen. Und so nahm ich seinen Rat an und las das Neue Testament. Von Anfang an war ich beeindruckt von den Worten Jesu, von seiner Botschaft der Liebe und des Friedens.
Küsst den Sohn, damit er nicht zürnt
Psalm 2:12
und ihr umkommt auf dem Weg,
wenn nur ein wenig entbrennt sein Zorn.
Glückselig alle, die zu ihm Zuflucht nehmen!
Einige Monate später lud mich ein Freund zu einer Konferenz ein. Dort ging es um das Verhältnis von uns Juden zu Jesus. Ich nahm nicht teil, aber im Einladungsflyer stand ein Bibelvers aus Psalm 21
Die Psalmen, Kapitel 2
1 Warum toben die Völker, / warum machen die Nationen vergebliche Pläne?
2 Die Könige der Erde stehen auf, / die Großen haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen Gesalbten.
3 «Lasst uns ihre Fesseln zerreißen / und von uns werfen ihre Stricke!»
4 Doch er, der im Himmel thront, lacht, / der Herr verspottet sie.
5 Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, / in seinem Grimm wird er sie erschrecken:
6 «Ich selber habe meinen König eingesetzt / auf Zion, meinem heiligen Berg.»
7 Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. / Er sprach zu mir: «Mein Sohn bist du. / Heute habe ich dich gezeugt.
8 Fordre von mir und ich gebe dir die Völker zum Erbe, / die Enden der Erde zum Eigentum.
9 Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, / wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.»
10 Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, / lasst euch warnen, ihr Gebieter der Erde!
11 Dient dem Herrn in Furcht / und küsst ihm mit Beben die Füße,
12 damit er nicht zürnt / und euer Weg nicht in den Abgrund führt. Denn wenig nur und sein Zorn ist entbrannt. / Wohl allen, die ihm vertrauen!, der mich nachdenklich machte. Leider konnte mein Freund mir den Vers nicht näher erläutern.
Daraufhin öffnete ich das Alte Testament in der Übersetzung eines jüdischen Rabbiners und las den gesamten Psalm 2. Dabei bemerkte ich, dass der betreffende Vers etwas anders übersetzt war als in dem Flyer. Das machte mich stutzig. Am Ende der Einladung zur Konferenz wurde ein kostenloses Neues Testament angeboten. Das nahm ich gerne in Anspruch.
Sechs Monate später kam ein älterer Herr zu mir nach Hause: „Herr Gil Bernard? Ich bin gekommen, um Ihnen das Neue Testament zu bringen, um das Sie gebeten haben.“ Ich ließ ihn herein, und nach einem längeren angenehmen Gespräch fragte er, ob er mir etwas vorlesen dürfe. Langsam las er das Gleichnis vom verlorenen Sohn aus Lukas 152
Das Evangelium nach Lukas, Kapitel 15
Die Gleichnisse vom verlorenen Schaf und von der verlorenen Drachme
1 Alle Zöllner und Sünder kamen zu ihm, um ihn zu hören.
2 Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen.
3 Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte:
4 Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?
5 Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern,
6 und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war.
7 Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren.
8 Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht unermüdlich, bis sie das Geldstück findet?
9 Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte.
10 Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.
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Das Gleichnis vom verlorenen Sohn
11 Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne.
12 Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf.
13 Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen.
14 Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land und es ging ihm sehr schlecht.
15 Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten.
16 Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon.
17 Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen und ich komme hier vor Hunger um.
18 Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt.
19 Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner.
20 Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
21 Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.
22 Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an.
23 Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein.
24 Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern.
25 Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz.
26 Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle.
27 Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat.
28 Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu.
29 Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.
30 Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.
31 Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein.
32 Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.. Ich verstand sofort und fragte: „Ist Jesus der Messias Israels?“ Er bejahte dies.
Ich war erschrocken und sprachlos. Bevor der Herr mich verließ, bat er mich, ihm zu versprechen, das Neue Testament zu lesen. Ich versprach es ihm und hielt Wort. Als ich die Evangelien erneut las, hatte ich das Gefühl, in die Fußstapfen Jesu zu treten. Ich bekehrte mich zu Ihm, wodurch sich mein Leben grundlegend veränderte. Drei Jahre später verließ ich meine bisherige Musik-Szene und entschied mich, über meinen Glauben an Jesus zu singen. Diese Entscheidung war schwierig, aber ich habe sie nie bereut. Ich erhielt mehr, als ich erwartet hatte: Ein erfülltes und glückliches Leben, trotz der schmerzhaften Momente. Gott ist treu und hat mich in Freuden und Sorgen unterstützt. Nun besitze ich die sichere Hoffnung, Ihn für alle Ewigkeit zu loben.
Herkunft: Aus der App – Die Gute Saat