Den sieben Wurzel- oder Hauptsünden (früher wurden sie auch Todsünden genannt), Stolz, Habsucht, Neid, Zorn, Unkeuschheit, Unmäßigkeit, Trägheit, stehen die Tugenden als dem Menschen innewohnende Fähigkeit und Haltung, das Gute mit Freude zu tun.
Als die grundlegenden Tugenden, die man vom lateinischen Wort „cardo“ (Türangel, Dreh- und Angelpunkt) her auch als Kardinaltugenden bezeichnet, gelten seit der Antike:
- Klugheit
- Gerechtigkeit
- Tapferkeit
- Mäßigung
Sie werden ergänzt durch die sogenannten „Göttlichen Tugenden„, die der Apostel Paulus im Brief an die Korinther nennt (1. Korinther 13:13).
- Glaube
- Hoffnung
- Liebe
Leben in Fülle
der Mensch soll zu sich selbst hin befreit werden, damit er zu jener Größe heranwachsen kann, die ihm von Gott aus zukommt. Er soll seinen inneren Frieden finden und seine tiefe Lebensfreude. Dazu muss er von äußeren und inneren Blockaden gelöst werden. Er wird so schrittweise über sich hinausgeführt. Er kann so – psychologisch gesprochen – in seinem menschlichen Ich langsam von der Über-Ich-Strukturen gelöst, durch das Es (Unbewusstes, Triebwelt, Schattenwelt) hindurchgeführt werden (Taufe) und zu seinem vergöttlichten Ich „auferstehen“.
Die Schattenwelt muss dabei miterlöst werden durch den, von dem es heißt: hinabgestiegen in das Reich des Todes. Es ist der Weg des Menschen von seinem kleinen, innerweltlichen Ich zu einem größeren, vergöttlichten Ich. Dies hat aber nichts mit Leistung zu tun, sondern ist Frucht einer inneren Anbindung und einem Sich-Überlassen in Gelassenheit. Es geschieht ein Stück weit von selbst und ist Frucht eines tiefen Vertrauens, das Glauben genannt wird.
Herkunft: finsterverlag.at