Die Reinigung
Markus 11:15-19; Johannes 2:19-21; Markus 15:38
Jedes Jahr zum Passahfest kamen Tausende Juden aus ganz Israel und Judäa nach Jerusalem, um im Tempel Opfer darzubringen. Da viele weite Strecken zurücklegten, kauften sie ihre Opfertiere oft in Jerusalem, anstatt sie von zu Hause mitzubringen und eine Verletzung oder einen Makel zu riskieren, wodurch das Opfer wertlos würde. Es war einfach zweckmäßiger für sie, ihre Opfer vor Ort zu kaufen, wenn sie angekommen waren. Allerdings war der Markt für diesen Handel im äußeren Vorhof, wo die Heiden, die nicht-jüdischen Gottessucher Ihn anbeteten. Am Passahfest war also der Vorhof des Tempels voll mit Viehhändlern, ihren Tieren und Geldwechslern, die andere Währungen in jüdisches Geld umtauschten.
Als Jesus dies sah, wurde Er zornig – so zornig, dass Er die Tische der Geldwechsler umstieß und die Händler aus dem Tempel vertrieb. Aber warum? Versuchten die Kaufleute denn nicht nur, den Reisenden zu helfen, Gott anzubeten? Vielleicht – aber sie taten es auf Kosten der Heiden, denen aus „allen Völkern“, die Gott suchten, so als wäre deren Anbetung bedeutungslos. Wenn Jesus sie „Räuber“ nannte, bezog Er sich vielleicht auf ihre gierigen Geschäfte und die Art und Weise wie sie den Heiden ihren Ort der Anbetung raubten.
Aber es geht noch um etwas anderes. In einem ähnlichen Bericht über die Tempelreinigung, wurde Jesus nach einem Zeichen für Seine Autorität gefragt. Er antwortete: „Zerstört diesen Tempel! In drei Tagen werde ich ihn wieder aufbauen.“ (Johannes 2:19). Damit meinte Er nicht das Gebäude: „Mit dem Tempel aber meinte Jesus seinen eigenen Körper.“ (Johannes 2:21). Mit anderen Worten, als Er starb, starb mit Ihm der Tempel und sein gesamtes System, das Priestertum, die Opfer, die Pracht, denn Er selbst ist Passahlamm, Hohepriester und die Herrlichkeit der Schechina (hebräisch für Wohnung/Gegenwart Gottes). Als beim Tod Jesu der Vorhang des Tempels zerriss (Markus 15:38), war die Barriere zwischen Gott und Menschen beseitigt. Jesus wurde der Tempel, „ein Ort des Gebets für alle Völker“. Heute müssen wir nicht mehr nach Jerusalem reisen, um im Tempel anzubeten. Es besteht auch kein Unterschied mehr zwischen jüdischen und heidnischen Betern. Anbetung ist nicht länger an einen Ort gebunden, sondern an eine Person. Jesus ist der Tempel. Er ist der Ort, an dem wir Gott begegnen.
Gebet
Herr, wir beten Jesus an. Ihm gebührt der Ruhm. Er ist das endgültige Opfer, unser Priester und Tempel. Deshalb lass uns mit Ihm verbunden sein, dass wir Seinen Namen lieben und Ihm dienen (Jesaja 56:6). In Christus sollen alle Völker – die Nahen und die Fernen – im Gebet zur Dir kommen (Jesaja 56:8). In Jesu Namen. Amen.
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Herkunft: my.bible.com