Aktualisiert
„Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor der Entrückung hat er das Zeugnis gehabt, dass er Gott wohlgefallen habe.“
Hebräer 11,5
Bis zu dem Zeitpunkt, als Henoch von Gott entrückt wurde, war jeder Mensch vorher doch irgendwann gestorben. Früher oder später traf es jeden Menschen. Doch für Henoch hatte Gott etwas ganz Besonderes vorgesehen – er musste nicht durch den Tod, sondern Gott nahm ihn direkt zu sich. Etwas Ähnliches entdecken wir bei Elia, der ebenfalls von Gott von der Erde weggenommen wurde, ohne vorher zu sterben. Elia fuhr auf feurigen Wagen im Sturmwind auf zum Himmel (2. Kön 2,11).
Gott wollte nicht, dass Henoch den Tod sehen sollte. Dabei war Henoch mit 365 Jahren noch relativ jung, als Gott ihn zu sich nahm. Wir wissen nicht den genauen Grund, warum Gott ihn so „früh“ zu sich nahm, aber es könnte durchaus sein, dass sein Leben von seinen eigenen Volksgenossen bedroht wurde, weil er das kommende Gericht predigte, was über die Menschen kommen sollte und in der Flut bei Noah auch schließlich kam (siehe Judas 14.15). Wie es auch heute noch ist, wollen die Menschen diese Botschaft nicht hören, obwohl ihnen dadurch auch die einzige Rettungsmöglichkeit angeboten wird.
Henoch wurde durch Glauben entrückt. Damit ist nicht der Glaube gemeint, den Gott uns zur Gerechtigkeit rechnet, also der rettende Glaube. Es ist natürlich wahr, dass Henoch diesen Glauben hatte, aber hier geht es darum, dass Henoch ein tiefes, unerschütterliches Glaubensvertrauen in seinen Gott hatte. Dieser Glaube zeigte sich Tag für Tag in Henochs Leben, indem er Gott in alle Lebensbereiche mit hineinnahm. Besser gesagt – Gott stand im Zentrum seines Lebens und er machte alles von Ihm abhängig.
Bevor Gott ihn entrückte, hatte Er Henoch das Zeugnis ausgestellt, dass Er Wohlgefallen an ihm hatte. Wenn Gott Henoch sah, wie er mit Ihm lebte und Ihm in den alltäglichen Dingen völlig vertraute, dann freute sich Gott darüber. Auch über den Herr Jesus wird einige Male gesagt, dass der Vater an Ihm Wohlgefallen gefunden hatte (Mt 3,17; Mt 17,5). Das ganze Leben des Herrn Jesus gefiel Gott, weil der Herr Jesus in vollkommener Abhängigkeit, in Gehorsam und Vertrauen auf Seinen Gott lebte.
Was hat Priorität in meinem und Deinem Leben?
Geht es darum, dass wir uns selbst gefallen wollen bzw. unser Leben uns wirklich selbst gefällt? Leider investieren wir oft vielmehr dafür, dass unser Leben uns wirklich gefällt, anstatt danach zu fragen, ob wir Gott mit dem Freude bereiten, war wir Tag für Tag tun.
Als Henoch entrückt wurde, hinterließ er offensichtlich eine Lücke. Er wurde vermisst, denn die Leute fingen an, ihn zu suchen. Natürlich konnten sie ihn nicht finden, aber Henoch hatte durch sein Leben Spuren hinterlassen, durch die er bei den Menschen nicht so leicht in Vergessenheit geriet. Von dem alttestamentlichen König Joram wird berichtet, dass er nach einer qualvollen Krankheit starb und ihn niemand vermisste (2. Chr 21,20). Stell Dir das mal vor: Er war ein Leben lang bekannt und als König mit gehöriger Macht und Respekt ausgestattet, aber als er gestorben war, dachte niemand mehr an ihn.
Wie wäre es in meinem und Deinem Leben,
wenn Gott uns zu sich nehmen würde?
Hinterlässt Du Spuren des Segens wie Henoch? Was würde bei den Menschen in meinem und deinem Umfeld in Erinnerung bleiben, was wäre der Inhalt ihrer Gespräche, wenn sie an mich denken, wenn ich nicht mehr wäre? Kann man dann noch über mein und Dein Leben mit Gott reden? Wissen die Leute, dass wir mit Gott leben wollen, Ihm vertrauen und Er im Zentrum unseres Lebens steht?
So wie Henoch vor der kommenden Flut von Gott entrückt wurde, wird die Gemeinde Gottes auch sehr bald vor den kommenden Gerichten entrückt, die über die ganze Erde kommen werden, um die Gottlosigkeit zu richten und die Erde für die Regierung des Herrn Jesus vorzubereiten. Gott wird Seine Gemeinde bewahren.
Bist Du dabei, wenn der Herr Jesus wiederkommt? Vielleicht heute noch.
Henoch wandelte mit Gott
„Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr, denn Gott nahm ihn weg.“
1. Mose 5,24
Eine böse Zeit
Was wird einmal über meinem und Deinem Leben stehen?
„Henoch wandelte mit Gott“.
Henoch lebte in einer sehr schwierigen Zeit. In 1.Mo 6,5.11.12 wird die Zeit Henochs mit folgenden Worten beschrieben: „Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen groß war auf der Erde, und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag. […] Und die Erde war verdorben vor Gott, und die Erde war voll Gewalttat. Und Gott sah die Erde, und siehe, sie war verdorben; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verdorben auf der Erde.“
Was im Garten Eden einen so guten Anfang genommen hatte, war durch Abwendung des Menschen von Gott nun völlig zerstört. Die Menschen frönten der Gewalt, der Unmoral und dem Materialismus, sodass Gott die Erde durch die kommende Sintflut richten musste.
In dieser Zeit lebte Henoch, und er lebte mit Gott.
Als Henochs Sohn, Methusalah
(Übersetzung: „bei seinem Tod wird es (das Gericht) gesandt“),
mit 969 Jahren starb, brach das Gericht über die Erde herein. Zu diesem Zeitpunkt war Henoch schon lange nicht mehr hier auf der Erde, weil Gott ihn schon vorher zu sich entrückt hatte.
Ist es heute eigentlich noch möglich mit Gott zu leben? Können wir als Familien, Singles oder ganze Gemeinden noch mit und für Gott leben? Das Leben Henochs liefert den Beweis, dass es möglich ist, in einer schwierigen Zeit mit dem Herrn Jesus zu leben.
Wir leben kurz vor dem Wiederkommen Jesu zur Entrückung – in dieser letzten Zeit dürfen wir mit Gott leben.
Der Wendepunkt im Leben Henochs
Im Leben Henochs muss es ein einschneidendes Erlebnis gegeben haben, so dass er seinen Wandel mit Gott begann. Als er 65 Jahre alt war, kam sein Sohn Methusalah zur Welt. Ab diesem Zeitpunkt begann sein entschiedenes Leben mit Gott. Vielleicht war die Geburt seines Sohnes ein Auslöser, um noch einmal über sein Leben nachzudenken und manches in seinem Leben zu korrigieren? Möglicherweise hatte Gott ihm aber auch geoffenbart, dass Er vorhatte, diese Welt zu richten?
Wie es auch gewesen sein mag, mit 65 Jahren gab es eine krasse Wende im Lebens Henoch, sodass er ab jetzt 300 Jahre mit Gott lebte und wandelte, bis Gott ihn im Alter von 365 Jahren zu sich nahm.
In diesen 300 Jahren lebte er voller Entschiedenheit für Gott und konnte so ein helles Licht in einer dunklen Zeit sein (Phil 2,15). Für die Leute seiner Zeit war er vielleicht etwas sonderbar – aber Gott machte er durch sein Leben wirkliche Freude.
Gab es in Deinem Leben auch schon diesen Wendepunkt, wo Du Dich entschieden hast, mit Gott zu leben? Vielleicht bist Du schon viele Jahre „bekehrt“, wie man so sagt, aber Dein geistliches Leben „plätschert“ so ohne wirkliche Hingabe an Gott vor sich hin? Wenn das so ist, dann lass Dich durch Henoch ermutigen ganz mit Gott zu leben.
Wenn Du Gott noch gar nicht persönlich kennst, dann komm bitte heute zu ihm, um ab jetzt ein Leben mit ihm zu leben. Bekenne ihm Deine Schuld und nimm den Herrn Jesus im Glauben als Deinen Retter an (Apg 16,31; 1.Joh 1,9).
Mit Gott wandeln
Was heißt es eigentlich, mit Gott zu „wandeln“? Mit Gott zu wandeln, bedeutet Dein Leben mit Gott zu leben und mit Ihm zu gehen. Wenn Du mit jemanden einen Spaziergang machst, dann macht es nur Sinn und Freude, wenn ihr das gleiche Ziel verfolgt, auf dem gleichen Weg geht und auch gleich schnell geht, um die Zeit zu zweit zu genießen. Im Idealfall redet ihr miteinander: Einmal redest Du und ein anderes Mal hörst Du einfach zu.
So ist es auch beim „Wandel“ mit Gott. Das Ziel in Deinem Leben mit Gott ist die Ehre Gottes. Dein Leben soll Gott verherrlichen und Gottes Eigenschaften sollen durch Dein Leben sichtbar werden (Jes 43,7).
Der Weg in der Nachfolge hinter dem Herrn Jesus her, ist der „schmale Weg“, der zum Leben führt (Mt 7,13.14). Es ist ein Weg getrennt von der Sünde, auf den Du nur kommst, wenn Du Dich kleinmachst und vor Gott demütigst, denn der Eingang zu diesem Weg führt durch die „enge Pforte“.
Wenn Du Dein Leben mit Gott lebst, ist es wichtig, dass Du Gott nicht vorauseilst und andererseits auch nicht hinter ihm zurückbleibst und ihn aus dem Blick verlierst.
Mose war in seinem Leben einmal schneller als Gott als er im Eifer für Seine Brüder einen Ägypter erschlug. Gottes Zeit für die Rettung des Volkes Israel aus Ägypten war noch nicht gekommen. Später in seinem Leben war Mose langsamer als Gott. Gott wollte Mose nun gebrauchen, um sein Volk zu retten, aber Mose meinte nur: „Ach, Herr, sende doch, durch wen du senden willst!“(2.Mo 4,13)
Wie bist Du mit Gott unterwegs? Pflegst Du Deine Gemeinschaft mit Gott, indem Du Gott durch Deine Bibel zu Dir sprechen lässt und Du selbst mit Gott im Gebet sprichst?
365 Jahre
Als Henoch 365 Jahre alt war, nahm Gott ihn von der Erde weg. 365 Jahre sind wirklich eine runde Sache – so viele Jahre, wie ein Jahr Tage hat. Vielleicht fragst Du Dich auch, wie man so ausdauernd und über eine so lange Zeit mit Gott leben kann?
Henoch hat es Tag für Tag, Stunde um Stunde getan. Ein Wandel mit Gott ist kein Leben aus der „Konservendose“, sondern ein Leben in täglicher Gemeinschaft mit Gott, zu dem Gott tagtäglich die Kraft und die Gnade geben wird
(Ps 68,20 ; 2.Kor 4,16 ; Joh 1,16).
Es ist möglich, ein Leben mit Gott zu leben!
Wer wird es den Menschen sagen,
dass das Gericht kommt?
„Es hat aber auch Henoch, der Siebte von Adam, von diesen geweissagt und gesagt: ‚Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen Tausende, um Gericht auszuführen gegen alle und zu überführen alle Gottlosen von allen ihren Werken der Gottlosigkeit, die sie gottlos verübt haben, und von all den harten Worten, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben.‘“ (Judas 14.15)
Wissen die Menschen um uns herum eigentlich, was einmal auf sie zukommen wird? Geht es immer so weiter? Sind Epidemien, Wirtschaftskrisen und das zunehmende Wertechaos nur ein vorübergehendes Phänomen oder ein Auftakt für Schlimmeres? Hat diese Welt noch eine Zukunft oder wird am Ende doch alles gut?
Henoch lebte in der Zeit vor der großen Flut, die über dieser Erde hereinbrach, als Noah gerade 600 Jahre alt geworden war. Der Name „Henoch“ bedeutet so viel wie „geweiht“ oder „unterwiesen, belehrt“. Wir gehen nicht zu weit, wenn wir sagen, dass sein Name in seinem Leben Programm war. Henoch lebte ein Leben, was Gott geweiht war und die Folge davon war, dass Gott ihn unterweisen und über die Zukunft belehren konnte.
Um Henoch nicht mit jemandem gleichen Namens zu verwechseln, betont Judas in seinem Brief, dass er der „Siebte von Adam“ war. Henoch wandelte mit Gott (1.Mo 5,24). Henoch glaubte Gott und wurde entrückt (Hebr 11,5). Aber in seinem Leben hatte Henoch auch eine Botschaft, die er nicht für sich behielt. Er weissagte und predigte den Leuten seiner Zeit das herannahende Gericht.
Christsein ist keine Privatsache. Das Evangelium ist keine Botschaft, über die wir uns nur freuen, weil wir dadurch gerettet wurden – das Evangelium ist dazu da, dass es durch uns bis an die Enden der Erde getragen wird (Mk 16,15), damit noch viele Menschen den Herrn Jesus Christus als ihren persönlichen Retter kennenlernen können.
Gott hatte Henoch offenbart, dass der Herr Jesus einmal mit seinen Erlösten auf diese Erde kommen würde, um das Gericht über alle Gottlosen auszuführen und sie von ihrem gottlosen Verhalten und ihren harten, gottlosen Reden zu überführen.
Das, was Gott Henoch offenbarte, wurde in der Sintflut in gewisser Weise vorerfüllt. Die wirkliche Erfüllung steht aber noch aus. Wenn die Gemeinde schon zu dem Herrn Jesus entrückt ist, wird der Herr Jesus persönlich auf dieser Erde erscheinen, um das Gericht auszuführen.
Henoch predigte vor der Flut und wurde von Gott entrückt, damit ist er ein Vorausbild auf die Gemeinde, die vor den Gerichten entrückt werden wird (Off 3,10; 1.Thes 4,16). Noah mit seiner Familie wurde während der Flut bewahrt. Damit ist Noah ein Vorausbild auf einen gläubigen Überrest aus dem Volk Israel, was den Herrn Jesus als seinen Messias annehmen wird, aber durch die Drangsalszeit auf dieser Erde gehen wird.
Henoch ließ sich von dem gottlosen Treiben seiner Mitmenschen nicht anstecken. Er wurde auch nicht mutlos, weil man den Eindruck gewinnen konnte, dass es sowieso zwecklos sei, den Menschen das kommende Gericht zu verkündigen. Nein, Henoch, ließ sich als furchtloser Prediger für seine Generation gebrauchen, um sie zu warnen und die mögliche Rettung zu verkündigen.
Auch heute noch hat die Botschaft des Evangeliums zwei Seiten: Es geht um Gnade für die, die den Herrn Jesus im Glauben annehmen. Das sind die „Heiligen“, die einmal mit dem Herrn Jesus erscheinen werden. Und es geht um Gericht für die Gottlosen, die Gottes Gnade ablehnen und ihr eigenes Leben leben wollen.
Lass Dich ermutigen, für den Herrn Jesus einzustehen und die einzige Botschaft nicht zu verschwiegen, die den Menschen unserer Zeit Rettung bringen kann! Es geht um Gnade und Gericht.