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Die Hände des Herrn
„Und während des Abendessens … steht Jesus,
wissend, dass der Vater ihm alles
in die Hände gegeben hatte …
von dem Abendessen auf …
Dann gießt er Wasser in das Waschbecken
und fing an, den Jüngern die Füße zu waschen“
Johannes 13:2-5
Es ist bemerkenswert, dass gerade in diesem Zusammenhang der Heilige Geist erwähnt, dass der Vater dem Sohn alles in seine Hände gegeben hat. Es sind die Hände, die sogleich die schmutzigen Füße der Jünger waschen würden.
Das alles in den Händen des Herrn Jesus ruht, spricht von einer unendlichen Macht, die er nach dem Willen des Vaters hat und auch gebrauchen wird. Das Wohlgefallen Gottes wird in seiner Hand gedeihen (Jesaja 53:10).
Dass der Herr Jesus die schmutzigen Füße seiner Jünger in die Hand nimmt, um sie zu reinigen, spricht von seiner Liebe. Es ist Liebe, die ihn dahin führte, diesen Dienst auszuüben. Und es ist auch Liebe, die ihn bewegt, den Dienst als Sachwalter bei dem Vater (wovon die Fußwaschung spricht) täglich bei uns vorzunehmen.
Macht und Liebe vereinigen sich in der Person des Sohnes Gottes. Wenn er nur Macht hätte – wo würden wir bleiben? Und wenn nur Liebe – dann wäre uns auch nicht geholfen. Doch in Christus ist Macht und Liebe in vollkommener Weise vereint!
1) Rettende Hände
«Sogleich aber streckte Jesus die Hand aus,
ergriff ihn und spricht zu ihm:
Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?»
Matthäus 14:31
Es war eine anstrengende Nacht für die Jünger. Sie befanden sich mit ihrem Boot auf dem See und mussten gegen den Wind ankämpfen. Obwohl die Strecke für die Überfahrt nur ungefähr zehn Kilometer betrug, hatten sie erst die Hälfte geschafft. Sie hatten das Ufer am frühen Abend verlassen. Nun war es schon um die vierte Nachtwache, d.h. zwischen drei und sechs Uhr morgens. Inzwischen waren sie müde geworden. Noch immer wurde ihr kleines Boot von den Wellen hin und her geworfen. Da wurden sie plötzlich durch eine Erscheinung erschreckt: Jemand ging auf dem See und kam auf sie zu! Doch es gab keinen Grund zur Furcht: Es war der Herr Jesus!
Bevor der Herr den Jüngern zu Hilfe kam, hatte Er auf dem Berg für sie gebetet. Das ist ein schönes Bild von seiner jetzigen Tätigkeit im Himmel: Er verwendet sich für uns zur Rechten Gottes, während wir auf der Erde durch konfliktreiche Situationen gehen. Matthäus, Markus und Johannes – alle drei berichten von dieser Szene, als die Jünger sich mit ihrem Boot auf dem stürmischen See befanden. Aber es ist nur Matthäus, der den fesselnden Bericht über Petrus gibt, der auf den Befehl des Herrn hin aus dem Boot stieg und auf dem Wasser zu Ihm ging.
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Doch als Petrus die Augen von Jesus abwandte, begann er zu sinken. Da schrie er: «Herr, rette mich!» (V. 30). Daraus lernen wir zwei wichtige Lektionen:
- Es waren weder der starke Wind noch die hohen Wellen, die Petrus zum Sinken brachten. Jemand hat einmal gesagt: «Es ist genau so unmöglich auf ruhiger See zu laufen wie auf stürmischen Wassern.» Unsere Augen müssen auf den Herrn gerichtet sein, sonst können wir nicht über dem stehen, was uns nach unten ziehen will, und siegreich vorangehen.
- Die Hand des Herrn ist mächtig, um uns zu retten – nicht nur Sünder, sondern auch Glaubende. «Daher vermag er diejenigen auch völlig zu erretten, die durch ihn Gott nahen, indem er allezeit lebt, um sich für sie zu verwenden» (Hebräer 7:25). Wir brauchen täglich seine rettende und bewahrende Hand. Wenn wir versagt haben, kann Er uns aufrichten und wieder zurechtbringen. Lasst uns auf Ihn schauen!
2) Arbeitende Hände
«Woher hat dieser das alles,
und was ist das für eine Weisheit,
die diesem gegeben ist, und solche Wunderwerke
geschehen durch seine Hände?
Ist dieser nicht der Zimmermann?»
Markus 6:2-3
Der Herr Jesus kam in seinem Dienst der Verkündigung auch in seine Vaterstadt Nazareth. Wie es seine Gewohnheit war, ging Er am Sabbat in die Synagoge. Die Leute von Nazareth waren über die Worte, die Christus lehrte, sehr erstaunt. Sie verwunderten sich auch über die mächtigen Werke, die, wie sie gehört hatten, durch seine Hände geschehen waren. Doch aufgrund ihres Unglaubens konnte der Herr dort nicht viele Wunder tun (V. 5). Es heisst sogar: «Er verwunderte sich über ihren Unglauben.» Auffallend ist, dass es nur noch eine weitere Gelegenheit gibt, bei der Er sich verwunderte, und zwar im Gegensatz zu hier über den Glauben eines Menschen (Matthäus 8:10; Lukas 7:9).
Dennoch konnte der Herr Jesus einige Schwache heilen. Aber beachten wir: Er machte sie durch das Auflegen seiner Hände gesund. Er stand nicht auf Distanz zu ihnen, sondern legte denen, die für ihre Not seine Hilfe brauchten, direkt seine Hände auf.
Der Grund für den Unglauben der Leute von Nazareth bestand darin, dass Er unter ihnen aufgewachsen war: «Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, ausser in seiner Vaterstadt» (V. 4). Sie meinten, sie würden Ihn und seine Familie kennen. Darum konnte Er aus ihrer Sicht nicht der Messias sein. Es fällt auf, dass sie in diesem Abschnitt – in dem seine Hände zweimal im Zusammenhang mit Heilungen erwähnt werden – von Ihm sagen: «Ist dieser nicht der Zimmermann?» Er war jemand, der mit den Händen arbeitete!
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Ja, Er war der Zimmermann von Nazareth. Mit seinen Händen hatte Er gearbeitet, um seine Mutter und seine Geschwister zu unterstützen. Es waren Hände, die wussten, was Arbeiten heisst. Zimmerleute waren damals vor allem im Hausbau beschäftigt. Vermutlich arbeiteten sie dabei nicht nur mit Holz, sondern auch mit Steinen. Auch heute ist der Herr Jesus noch «der Zimmermann». Er baut seine Versammlung, indem Er diesem Bau jeden «lebendigen Stein» einzeln hinzufügt (Matthäus 16:18; 1. Petrus 2:5). Was für ein Vorrecht ist es, ein Stein an diesem Haus zu sein, das Er nach einem himmlischen Plan erstellt!
3) Segnende Hände
«Sie brachten Kinder zu ihm,
damit er sie anrühre.
Die Jünger aber verwiesen es ihnen.
Als aber Jesus es sah, wurde er unwillig …
und er nahm sie in die Arme,
legte die Hände auf sie und segnete sie»
Markus 10:13-16
Die Bibel verschweigt die Fehler und Mängel der «Helden» in diesem Buch nicht. Das ist eins der Merkmale, die ihren göttlichen Charakter und ihre Inspiration bestätigen. Die Schwächen und das Versagen der Jünger treten in den Evangelien immer wieder zutage. Unser Abschnitt ist ein Beweis dafür: Als Leute versuchten, Kinder zum Herrn Jesus zu bringen, verwehrten es ihnen die Jünger!
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Es scheint, dass die Jünger diese abweisende Haltung einnahmen, weil sie Kinder als unwichtig betrachteten. Vielleicht war es in der damaligen Kultur üblich, dass Kinder nur «gesehen, aber nicht gehört» werden sollten. Zweifellos wurden die Jünger in der Nähe des Herrn von der Volksmenge und deren Bedürfnisse sehr in Beschlag genommen. Vielleicht dachten sie, sie würden ihrem Meister einen Gefallen tun, wenn sie Ihn vor dem ausdrücklichen Wunsch derer «schützten», die Ihm Kinder bringen wollten. In ihren Augen waren es die Kinder nicht wert, Zeit und Kraft für sie aufzuwenden. Sie hatten Wichtigeres zu tun.
Doch wie ganz anders verhielt sich der Herr gegenüber den Kindern! Er war sogar über das Vorgehen seiner Jünger empört. Er nahm ihr Fehlverhalten zum Anlass, um ihnen eine wertvolle Lektion zu erteilen: «Lasst die Kinder zu mir kommen, wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes» (V. 14). Die unverdorbene Unschuld, die Demut, die Anhänglichkeit, der einfache Glaube und das Vertrauen der Kinder sind beispielhafte Eigenschaften für alle, die sich im Reich Gottes befinden.
Dann nahm der Herr Jesus die Kinder «in die Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie». Der Glaube derer, die Kinder zu Ihm brachten, wurde durch die Hand des Heilands reich belohnt.
4) Starke Hände
«Meine Schafe hören meine Stimme,
und ich kenne sie, und sie folgen mir;
und ich gebe ihnen ewiges Leben,
und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit,
und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
Mein Vater, der sie mir gegeben hat,
ist grösser als alles, und niemand
kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.
Ich und der Vater sind eins»
Johannes 10:27-30
Die Frage der ewigen Sicherheit der Erlösten ist unter Christen schon oft erörtert worden. In Johannes 10 erhalten wir vom Herrn Jesus selbst eine unmissverständliche Antwort darauf. Zuerst sprach Er von seinen Schafen aus dem Hof des Judentums und dann von den Schafen aus den Nationen, die «nicht aus diesem Hof sind». In kurzem würde Er sein Leben für seine Schafe lassen, damit sie «eine Herde» seien (V. 15.16). Anschliessend erklärte Er seinen Zuhörern im Blick auf seine Schafe: «Ich gebe ihnen ewiges Leben.» Das eigentliche Wesen des ewigen Lebens ist, dass es ewig ist. Aber der Herr fügte hinzu: «… und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit.»
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Doch das war noch nicht alles! Der Herr Jesus gab weitere Belehrungen über die Sicherheit seiner Schafe: «Niemand wird sie aus meiner Hand rauben.» Jemand sagte mir einmal: «Ja, ein Glaubender ist in der Hand des Herrn, aber er kann aus dieser Hand herausspringen, wenn er willentlich gegen Gott rebelliert und einen sündigen Weg einschlägt.» Meine Erwiderung war: «Wenn er wirklich herausspringen könnte, würde er nicht weit kommen, weil er sofort die Hand des Vaters zu spüren bekäme!» Wir sind fest «umschlossen». Welch eine Sicherheit haben wir, weil wir in der Hand des Vaters und des Sohnes sind!
Der Glaubende ist so sicher wie die Einheit in der Gottheit: «Ich und der Vater sind eins.» Dazu hat jemand geschrieben: Die Herrlichkeit der Person des Sohnes ist mit der Sicherheit der Erlösten gleichgesetzt. Es ist nicht so sehr eine Frage der Natur der Gottheit, sondern ihrer Einheit in der Macht und im Vorsatz. Die Schafe werden vom Vater und vom Sohn geliebt. Das bedeutet absolute Sicherheit. Kein Mensch, kein Engel, nicht einmal der Teufel kann uns aus der göttlichen Hand rauben und von der göttlichen Liebe trennen (Römer 8:38-39).
5) Kompetente Hände
«Jesus steht, wissend,
dass der Vater ihm alles in die Hände
gegeben hatte und dass er von Gott
ausgegangen war und zu Gott hingehe,
von dem Abendessen auf
und legt die Oberkleider ab»
Johannes 13:3-4
Im letzten Abschnitt haben wir die starken Hände des Herrn Jesus betrachtet, die seine eigenen Schafe für den Himmel bewahren. Nicht eins von ihnen wird verloren gehen. Die Stelle in Johannes 13 behandelt ein ähnliches Thema: Gott wird alle Dinge in die kompetenten Hände des Herrn legen. In Johannes 3:35 lesen wir, dass der Vater den Sohn liebt und alles in seine Hand gegeben hat. Die ganze Autorität im Himmel und auf der Erde ist Ihm übergeben, «Engel und Gewalten und Mächte» sind Ihm unterworfen (1. Petrus 3:22). In der Fülle der Zeiten wird Gott alle Dinge im Himmel und auf der Erde unter die Oberherrschaft von Christus stellen (Epheser 1:10). Seine Hände sind fähig, im kommenden Zeitalter alles zu verwalten.
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All das deckt sich mit der Prophezeiung von Jesaja über den Messias: «Das Wohlgefallen des HERRN wird in seiner Hand gedeihen» (Jesaja 53:10). Gottes Wille und Vorsatz wird durch die Hand des Herrn Jesus erfüllt werden. Wie wunderbar, dass Er alles in seinen Händen hält – die grossen prophetischen Ereignisse wie die Regierung im kommenden Zeitalter, das, was im Himmel und das, was auf der Erde ist, aber auch die kleinsten Details unseres Lebens!
In der Nacht, in der Er verraten wurde, stand Er vom Abendessen auf, um den Jüngern die Füsse zu waschen. Dazu musste Er sich bücken. Von dieser Szene im Obergemach lernen wir, dass alle unsere Wege in seiner Hand sind.
Die Fusswaschung ist ein Bild seines gegenwärtigen Dienstes: Während wir durch diese böse Welt gehen, reinigt Er uns von der Verschmutzung. Unsere Füsse, die sich durch diese Welt bewegen, sind in seiner gnädigen Hand – zur Reinigung und Wiederherstellung.
Wenn unsere Gemeinschaft mit Gott durch Sünde gestört wird, wäscht der Herr uns die Füsse und stellt uns durch sein Wort wieder her. Jeder Schritt auf unserem Weg hier liegt in seinen kompetenten Händen, bis wir die himmlische Herrlichkeit erreichen.
6) Verwundete Hände
«Jesus kam und stand in der Mitte
und spricht zu ihnen: Friede euch!
Und als er dies gesagt hatte,
zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.
Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen»
Johannes 20:19-20
Im Bericht über den Auferstehungstag des Herrn schildert jeder Evangelist gewisse Einzelheiten, die wir bei den anderen nicht finden. Das gibt jeder Szene eine bestimmte Betonung. In Johannes 20 werden die Wundmale des Heilands und der Unglaube von Thomas hervorgehoben.
Als der auferstandene Herr den Jüngern das erste Mal erschien, war Thomas abwesend (V. 24). In diesem Jünger erkennen wir ein deutliches Bild des jüdischen Volkes in seinem aktuellen Unglauben. Aber dann lesen wir, dass Jesus nach acht Tagen den Jüngern nochmals erscheint. Diesmal ist Thomas auch dabei (V. 26-28). Als er die Wundmale des Herrn sieht, glaubt er, dass Christus aus dem Tod auferstanden ist. Voll Bewunderung bezeugt er: «Mein Herr und mein Gott!» Er anerkennt, dass Jesus sein Herr und Gott ist – dass Er wirklich der HERR (Jahwe) ist. Das deckt sich mit der Prophetie Sacharjas über den zukünftigen jüdischen Überrest. Dort spricht der HERR: «Ich werde sagen: Es ist mein Volk; und es wird sagen: Der HERR ist mein Gott» (Sacharja 13:9). Dieses Bekenntnis ist äusserst bemerkenswert, wenn wir es mit den Worten von Thomas im Johannes-Evangelium vergleichen.
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Ja, die Hände des Herrn Jesus sind durchbohrt worden! Die Wundmale davon werden ewig zu sehen sein. Wenn Thomas nicht ungläubig gewesen wäre, wüssten wir nicht, dass Nägel benutzt wurden, um den Heiland zu kreuzigen. Thomas sagte nämlich: «Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meinen Finger in das Mal der Nägel lege und meine Hand in seine Seite lege, so werde ich nicht glauben.» In den anderen Evangelien werden die Nägel nicht erwähnt, nur in Kolosser 2:14 finden wir eine Andeutung diesbezüglich. Dazu eine kurze Geschichte: Eine ältere Frau lag im Sterben. Ein Priester betrat ihr Zimmer, um ihr die Absolution zu erteilen. Da sagte sie: «Halt, zeigen Sie mir ihre Hände!» Nachdem sie seine Hände betrachtet hatte, erklärte sie bestimmt: «Sie können mein Zimmer wieder verlassen. Ich brauche Sie nicht. Mein ‹Priester› hat Wundmale in seinen Händen.»
7) Bestimmende Hände
«Er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne …
die sieben Sterne sind Engel der sieben Versammlungen»
Offenbarung 1:16-20
Die Sprache der Offenbarung ist zum grössten Teil symbolisch. Aber das sollte uns nicht entmutigen, dieses Bibelbuch zu lesen. Im Gegenteil, in Offenbarung 1:3 heisst es sogar: «Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung.» Wenn wir so aufgefordert werden, die Offenbarung zu lesen, dann lässt sich daraus schliessen, dass wir sie bestimmt auch verstehen können.
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Der Herr Jesus offenbarte sich dem Apostel Johannes in einer geheimnisvollen Form – auf eine Weise, wie Ihn sein Jünger noch nie zuvor gesehen hatte. Christus erschien ihm in einem verherrlichten Zustand, in Kleidern eines richtenden Priesters, der die geistlichen Zustände der Versammlungen in Asien erkannte und beurteilte.
Es gibt verschiedene Eigenschaften des Herrn Jesus, die uns in diesem Kapitel beschrieben werden. Aber im Zusammenhang mit dem Thema dieses Artikels bemerken wir die sieben Sterne in seiner rechten Hand. Die Erklärung dazu finden wir im gleichen Kapitel: «Die sieben Sterne sind Engel der sieben Versammlungen.» Die Engel (Griechisch: Botschafter) als Vertreter der örtlichen Versammlung erhalten die Botschaft von Christus. Sie stellen, was die Verwaltung in einer Versammlung betrifft, den verantwortlichen Teil dar. Am Anfang der christlichen Zeit gab es in jeder Versammlung mehrere Älteste oder Aufseher. Sie waren nicht offiziell ordiniert, sondern vielmehr vom Heiligen Geist dazu bestimmt worden (Apostelgeschichte 20:28).
Wir sehen, dass die Engel der Versammlung in der Hand des Herrn Jesus sind. Er ist es, der sie beruft, Er ist es, der sie beauftragt und ihre Tätigkeit überwacht – nicht Menschen. Die rechte Hand spricht vom Platz der Aufsicht und der Macht. Somit stehen sie unter seiner Autorität. Diejenigen, die dem Herrn dienen, können in ihrer Arbeit auf seine Leitung und seine Unterstützung zählen. Lasst uns nie vergessen, dass am Ende der Herr Jesus selbst die Verantwortung für die Versammlung trägt. Alle, die in seinem Dienst stehen, sind Ihm direkt verantwortlich und nicht irgendeiner menschlichen Organisation.
8) Gnädige Hände
«Als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füssen nieder
wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach:
Fürchte dich nicht!
Ich bin der Erste und der Letzte
und der Lebendige, und ich war tot,
und siehe, ich bin lebendig
von Ewigkeit zu Ewigkeit»
Offenbarung 1:17-18
Der Apostel Johannes war der Jünger, den Jesus liebte. Diese Tatsache wird in seinem Evangelium fünf Mal erwähnt. Das war keine eitle Prahlerei, als ob der Herr ihn mehr liebte als die anderen Jünger. Nein, es ist eher so, dass Johannes damit sein Bewusstsein für Gottes Gnade ausdrückte: Sogar er wurde vom Herrn Jesus geliebt.
Wie es jemand gesagt hat:
Versuche nicht den Herrn mehr zu lieben,
als du es tust, sondern denke oft an seine Liebe zu dir!
Johannes wusste, was es heisst, die Liebe und Gnade des Herrn zu geniessen. Allerdings ist es wahr, dass Johannes eine besondere Beziehung zum Herrn Jesus pflegte. Das wird zum Beispiel im Obersaal deutlich, wo er sich an die Brust seines Meisters lehnte (Johannes 13:25).
Im Licht der oben erwähnten Tatsache können wir uns seine Betroffenheit, seine Ehrfurcht und seine Furcht vorstellen, als er den Herrn Jesus in Offenbarung 1 sah. Er sah einen «gleich dem Sohn des Menschen». Die Gestalt glich dem Herrn Jesus, den er auf der Erde gekannt hatte, aber in einer ganz anderen Erscheinung. Trotzdem war es der Herr! Die Reaktion von Johannes glich jener von Jesaja, Hesekiel oder Daniel, als sie den HERRN sahen. Johannes «fiel zu seinen Füssen wie tot», weil er in der Gegenwart einer solchen Macht und Majestät keine Kraft mehr hatte.
Aber gleich danach legte Christus seine rechte Hand auf ihn. Es ist eindrucksvoll zu sehen, dass die gleiche Gnade, die Johannes viele Male auf der Erde gesehen und persönlich vom Herrn Jesus erfahren hatte, jetzt durch seinen verherrlichten Herrn offenbart wurde! Damals hatte seine ausgestreckte Hand bei vielen Gelegenheiten den Menschen in ihrer Not Befreiung, Heilung oder Segen gebracht. Nun erlebte Johannes das gleiche Mitgefühl von der rechten Hand des «Ersten» und des «Letzten», der am Kreuz den Tod überwunden hatte.
Herkunft: juengerschaft.de und haltefest.ch
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