„Sucht den HERRN,
Jesaja 55:6-7
solange er zu finden ist;
ruft ihn an, während er nahe ist!
Der Gottlose verlasse seinen Weg und der
Übeltäter seine Gedanken;
und er kehre um zu dem HERRN,
so wird er sich über ihn erbarmen,
und zu unserem Gott,
denn bei ihm ist viel Vergebung“
Bei Gott ist nicht wenig, sondern viel Vergebung. Lasst mich euch fragen:
Wie viel hat euch der Herr bisher vergeben?
Ist sein Vorrat an Vergebung für euch irgendwann ausgelaufen?
Nein.
Weil wir viel Vergebung von ihm empfangen haben, müssen wir auch lernen,
den anderen immer wieder zu vergeben. Erinnert euch an das Gebet des Herrn:
„Und vergib uns unsere Schulden,
Matthäus 6:12
wie auch wir unseren Schuldigern vergeben“
Leider vernachlässigen wir gerne den zweiten Teil des Verses.
Aber wer viel Vergebung erfährt, wird auch den anderen vergeben können.
Dann lesen wir weiter in Jesaja 55:8 „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken.“
Vielleicht lauten meine Gedanken so:
‚Ich vergebe dir nicht, denn was du getan hast, ist zu schlimm, als dass ich es dir vergeben könnte.‘
So sind unsere Gedanken, aber Gottes Gedanken sind immer höher als unsere.
Als ich zum Beispiel im zweiten Buch Könige1
Das zweite Buch der Könige, Kapitel 21
Manasse
1 Manasse war zwölf Jahre alt, als er König wurde, und regierte fünfundfünfzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Hefzi-Bah.
2 Er tat, was dem Herrn missfiel, und ahmte die Gräuel der Völker nach, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.
3 Er baute die Kulthöhen wieder auf, die sein Vater Hiskija zerstört hatte, errichtete Altäre für den Baal, ließ einen Kultpfahl anfertigen, wie es schon Ahab, der König von Israel, getan hatte, warf sich vor dem ganzen Heer des Himmels nieder und diente ihm.
4 Auch baute er Altäre im Haus des Herrn, obwohl der Herr gesagt hatte: Auf Jerusalem will ich meinen Namen legen.
5 In den beiden Höfen des Tempels baute er Altäre für das ganze Heer des Himmels.
6 Er ließ seinen Sohn durch das Feuer gehen, trieb Zauberei und Wahrsagerei, bestellte Totenbeschwörer und Zeichendeuter. So tat er vieles, was dem Herrn missfiel und ihn erzürnte.
7 Er brachte auch den Kultpfahl, den er hatte anfertigen lassen, in das Haus, von dem der Herr zu David und dessen Sohn Salomo gesagt hatte: Auf dieses Haus und auf Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels auserwählt habe, will ich meinen Namen auf ewig legen.
8 Ich werde Israels Fuß nicht mehr unstet außerhalb des Landes wandern lassen, das ich ihren Vätern gegeben habe, wenn sie nur alles befolgen, was ich ihnen geboten habe, und mein ganzes Gesetz einhalten, das ihnen mein Knecht Mose gegeben hat.
9 Doch sie wollten nicht hören und Manasse verführte sie, noch Schlimmeres zu tun als die Völker, die der Herr vor den Augen der Israeliten vernichtet hatte.
10 Da ließ der Herr durch seine Knechte, die Propheten, sagen:
11 Weil Manasse, der König von Juda, diese Gräuel verübt und noch Schlimmeres getrieben hat als die Amoriter vor ihm, weil er auch Juda durch seine Götzen zur Sünde verführt hat,
12 darum – so spricht der Herr, der Gott Israels: Ich bringe Unheil über Jerusalem und Juda, sodass jedem, der davon hört, beide Ohren gellen werden.
13 Ich will an Jerusalem die Messschnur Samarias und die Waage des Hauses Ahab anlegen und Jerusalem auswischen, wie man eine Schüssel auswischt und dann umdreht.
14 Den Rest meines Erbbesitzes will ich preisgeben und den Feinden ausliefern. So wird mein Volk ein Raub und eine Beute all seiner Feinde werden;
15 denn es hat getan, was mir missfällt, und mich erzürnt seit dem Tag, da seine Väter aus Ägypten zogen, bis zum heutigen Tag.
16 Manasse vergoss unschuldiges Blut in Strömen, bis er Jerusalem von einem Ende zum andern damit anfüllte; er verführte Juda zur Sünde, sodass es tat, was dem Herrn missfiel.
17 Die übrige Geschichte Manasses, alle seine Taten und die Sünden, die er beging, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
18 Manasse entschlief zu seinen Vätern und wurde im Garten seines Hauses, im Garten Usas, begraben. Sein Sohn Amon wurde König an seiner Stelle., Kapitel 21 gelesen habe,
wie viel Gott dem König Manasse, der so viel Böses getan hat, vergeben hat, war ich sehr überrascht.
Dieser König war besonders böse: Er hat sehr viel unschuldiges Blut vergossen. Wenn du damals ein Gerechter in Juda gewesen wärst, dann hätte Manasse dich umgebracht. Du hättest nicht einmal ein Prophet sein müssen. So böse war dieser Mann. Also kam Gottes Gericht über ihn: Er wurde als Gefangener nach Babylon weggeführt. Doch als Manasse in Babylon war, hat er dort Buße getan und ist zu Gott umgekehrt. Und Gott hat seine Umkehr angekommen und hat ihm vergeben (2. Chronik 33:12-13). Ich dachte damals: ‚Wie kann so ein Mensch Buße tun? Und wie kann Gott so einem Menschen vergeben? Wäre es nicht besser gewesen, er hätte keine Vergebung empfangen?‘ Seht ihr, das sind meine Gedanken.
Wir sind oft auch so wie der Prophet Jona. Jona war ein Prophet Gottes, ein guter Mann, der in Ninive gepredigt hat. Als die Menschen in Ninive tatsächlich Buße getan haben, wollte er nicht, dass den Menschen in Ninive die Schuld vergeben wird. Das waren Jonas Gedanken und nicht die Gedanken Gottes. So sind wir alle. Wir können nicht einmal kleine Beleidigungen vergeben. Bei einer großen Sünde haben wir vielleicht eine Ausrede, wenn wir nicht so schnell vergeben können. Aber hat jemals jemand gegen euch eine wirklich große Sünde getan?
„Denn meine Gedanken
Jesaja 55:8-9
sind nicht eure Gedanken,
und eure Wege sind nicht meine Wege,
spricht der HERR;
sondern so hoch der Himmel über der Erde ist,
so viel höher sind meine Wege
als eure Wege und
meine Gedanken als eure Gedanken.“
Das ist ein wunderbares Wort. Wir dürfen nicht meinen, wir hätten schon alles ergriffen, alles verstanden und bräuchten keine neue Offenbarung mehr vom Herrn. Wie oft irren wir uns? Aus diesem Grund müssen wir die Gedanken und Urteile Gottes besser kennenlernen. Wie oft beurteile ich aus meiner Sicht, und wie oft ist das falsch! Oder ist euer Urteil immer richtig? Wir denken, wir hätten die richtige Lösung, und doch sind es unsere eigenen Wege, die schließlich zu Streit führen.
Gott rät uns, dass, wenn ihr ihm dienen wollen, wir lernen müssen, unsere eigenen Gedanken zu lassen – genauso wie es auch Jesus getan hat. Ja, wir wollen Gott nicht mit unseren niedrigen Gedanken dienen, sondern wir möchten viel mehr die hohen Gedanken des Vaters erkennen. Deshalb brauchen wir die Weisheit von oben, seine Gedanken, seine Sicht, sein Verständnis und seinen Willen. Wir müssen ihn suchen und auf seine Wege achten. Denkt nicht, dass, wenn ihr seine Gedanken erkannt habt, ihr euren Dienst für ihn auf eure eigene Weise ausführen könnt. Nein, wir sind nicht so fähig. Wir müssen seinen Weg nehmen!
„Denn gleichwie der Regen
Jesaja 55:10
und der Schnee vom Himmel fällt
und nicht wieder dahin zurückkehrt.“
Das lesen wir auch in Hebräer Kapitel 6, Vers 7:
„Denn die Erde, die den Regen trinkt,
Hebräer 6:7
der oft über sie kommt, und nützliches
Gewächs hervorbringt für die,
durch die sie auch bebaut wird,
bekommt Anteil am Segen Gottes.“
Das sollte normal sein, doch leider brachte die Erde Dornen und Disteln hervor. Das darf bei uns nicht so sein. Betet, dass der Herr uns davor bewahrt, Dornen und Disteln herzubringen!
„… genauso soll auch mein Wort sein,
Jesaja 55:11-12
das aus meinem Mund hervorgeht:
Es wird nicht leer zu mir zurückkehren,
sondern es wird ausrichten,
was mir gefällt, und durchführen,
wozu ich es gesandt habe!
Denn ihr werdet mit Freuden ausziehen
und in Frieden geleitet werden.“
Halleluja! Geschwister, wenn wir solche Diener sind, werden wir Gottes Wort auf diese Weise erfahren.
Möge der Herr uns von nun an bis zu seiner Wiederkunft solch eine Erfahrung geben – so wie er es versprochen hat. Amen.
Herkunft: himmlisches-jerusalem.de