Der Glaube an das Blut
Bei einer Veranstaltung in San Franzisko erzählte ein Jude, wie es ihm in seinem Leben mit seinem Glauben ergangen war. Er war in einem streng orthodoxen Elternhaus in Israel aufgewachsen. Von Kindheit an war er mit den Vorschriften des mosaischen Gesetzes gut vertraut und er bemühte sich, danach zu leben. Schon früh war ihm aufgefallen, welche Bedeutung das Blut von Opfertieren im Gesetz Gottes hatte.
Schon beim Auszug des Volkes Israel aus Ägypten hatte das Blut des Passahlamms eine entscheidende Rolle gespielt. Es musste gut sichtbar an den Häusern der Israeliten angebracht werden. Nur dann würde der Engel des Gerichts an ihnen vorübergehen und sie verschonte (2. Mose 12:1-50). Auch an vielen anderen Stellen in der Thora (den fünf Büchern Mose) war von Opfern und vom sühnenden Blut die Rede.
Und unser jüdischer Freund verstand sehr gut, dass solche Opfer und das Blut der Opfertiere notwendig war. Er selbst und alle anderen Angehörigen seines Volkes waren nicht in der Lage, die Gebote Gottes in allem zu halten. Daher waren sie darauf angewiesen , dass ihre Verfehlungen gesühnt wurden. Und dazu sollten Opfertiere geschlachtet werden, so hatte Gott es durch Mose geboten.
Wie verwundert war dieser Jude, als ihm mit einem Mal aufging, dass in den Ritualen, die er und seine Glaubensgenossen praktizierten, das Blut völlig fehlte! Auf seine besorgte Frage hin erklärte ihm ein Rabbiner. „Gott zürnt uns; sein Volk ist zerstreut worden und der Tempel zerstört. Und auf dem Tempelberg, dem einzigen Ort, wo geopfert werden darf, steht jetzt eine islamische Moschee. Deshalb kann kein Blut für unsere Sünden dargebracht werden.”
Unser Freund verstand das; doch seine Sünden und dass das Sühnungsblut fehlte, das bedrückte ihn weiterhin. Gestern haben wir von einem gottesfürchtigen Juden gelesen, der sehr besorgt darüber war, dass man Gott nach der Zerstörung des Tempels (im Jahr 70 n. Chr.) keine Opfer mehr darbringen konnte, so wie es im Gesetz Moses vorgeschrieben war.
Was wurde denn nun aus ihm und seinen Sünden, wenn es keine Sühnung geben konnte, weil keine Opfertiere mehr dargebracht und demnach kein Blut mehr vergossen werden konnte?
Diese drängende Frage beschäftigte unseren Freund jahrelang. Als er später in Istanbul lebte und eines Abends durch die Straßen der Stadt ging, sah er ein Hinweisschild, das auf eine Veranstaltung für Juden hinwies. Interessiert trat er ein und setzte sich. Der Redner sagte gerade: „Das Blut Jesu Christi reinigt uns von aller Sünde.”
Atemlos hörte der Besucher zu, als von Jesus erzählt wurde, der als „Lamm Gottes” auf die Erde gekommen war, um sein Blut zur Vergebung der Sünden hinzugeben. An diesem Abend wurde ihm klar. „Endlich habe ich das Sühnungsblut gefunden !”
Durch den Glauben an den Herrn Jesus und sein Erlösungswerk empfing er Vergebung seiner Sünden und Frieden mit Gott. Wie lange hatte er sich danach gesehnt! Später lernte unser Freund aus dem Neuen Testament: Das Blut der Opfertiere im Alten Testament konnte keine einzige Sünde wegnehmen. Diese Opfer waren nur Hinweise auf das einzigartige und vollkommene Opfer, das Gott in seiner Liebe selbst geben würde: das Sühnopfer Jesu am Kreuz von Golgatha.
Das Blut Jesu Christi ist das einzige Sühnmittel für unsere Sünden. Und wer an den Sohn Gottes und sein Sühnungsblut glaubt, hat die Zusicherung Gottes, dass er von seinen Sünden ganz freigesprochen ist (Römer 3:21-26).
Aus…Die gute Saat