Gott ist dein Vater!
„Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es.“ (1. Johannes 3:1)
Wer sein Gebet anfängt mit: »Unser Vater in dem Himmel«, und sagt das aus Herzensgrund, der bekennt, dass er einen Vater hat, der im Himmel wohnt. Gleichzeitig bekennt er sich als elend und verlassen hier auf Erden.
Daraus kann nur ein herzliches Sehnen entstehen wie bei einem Kind, das fern vom Vaterland bei fremden Leuten in Elend und Jammer lebt. Als wenn es sagt:
»Ach Vater, Du bist im Himmel, und ich, Dein armes Kind auf Erden, sitze weit von Dir entfernt im Elend, in vielen Bedrängnissen, in Jammer und Not, umringt von bösen Mächten und schlimmsten Feinden und mancherlei Gefahren.«
Wer so betet, hebt sein Herz zu Gott empor und ist geschickt zum Bitten und vermag Gottes Gnade zu bewegen. Doch die Anrede Vater bleibt ein so hohes Wort, das die menschliche Natur nicht auszusprechen vermag, es sei denn, sie habe Christi Geist im Herzen.
Sucht man es in sich selbst, so ist kein Mensch so vollkommen, dass er in Wahrheit sagen kann, er habe keinen anderen Vater und habe nichts auf Erden, und allein Gott sei sein Vater. Denn die menschliche Natur ist so böse, dass sie immer etwas auf Erden sucht und es sich an Gott im Himmel niemals genügen lässt.
Doch diese Bitte lehrt uns eine solche Zuversicht gegenüber Gott, die allein auf ihn hofft. Denn es kann uns niemand in den Himmel bringen als dieser Vater allein.
Herkunft: juengerschaft.org